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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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jemand sie und stimmte »Happy Birthday to you« an. Alle anderen fielen ein.
    Logan trat neben sie, drückte ihr ein Glas in die Hand und küsste sie. »Du warst fantastisch heute Abend! Herzlichen Glückwunsch, Liebling«, sagte er. Dann griff er unter den Blicken der Gäste in die Jacketttasche seines Smokings und zog ein Schächtelchen von Tiffany heraus. »Na los, mach es auf! «, ermunterte er sie.
    Leigh warf ihm einen unsicheren Blick zu. »Jetzt? « Logan war in sentimentalen Momenten lieber mit ihr allein, aber heute Abend war er offensichtlich in einer sorglosen, jungenhaften Stimmung.
    »Jetzt. « Er lächelte sie an. »Genau jetzt. «
    Es war entweder ein Ring oder Ohrringe, vermutete Leigh aufgrund von Form und Größe des Schächtelchens aus cremefarbenem Leder, das sie aus der blauen Verpackung auswickelte. Als sie es aufklappte, sah sie einen spektakulären herzförmigen Anhänger aus Rubinen und Diamanten. Jetzt verstand sie, warum er unbedingt gewollt hatte, dass sie etwas Rotes trug. »Er ist wundervoll«, sagte sie, unendlich gerührt, weil er so viel Geld für sie ausgegeben hatte. Logan war zwar durch seine Arbeit reich geworden, aber er bekam immer noch Schuldgefühle, wenn er sein Geld nicht in ein profitables Unternehmen investierte.
    »Warte, ich lege dir die Kette um«, sagte er und nahm das glitzernde Schmuckstück aus der kleinen Schachtel. »Dreh dich mal um. « Als die Gäste den prachtvollen Anhänger sahen, brachen sie in Applaus und Jubelrufe aus.
    »Danke«, sagte Leigh leise, mit feuchten Augen.
    Logan legte ihr den Arm um die Schultern und meinte lachend: »Wenn wir später allein sind, erwarte ich einen angemesseneren Dank. Der Klunker hat zweihundertfünfzigtausend Dollar gekostet. «
    Amüsiert flüsterte Leigh: »Ich bin nicht sicher, ob ich mich im Wert von einer viertel Million bedanken kann. «
    »Es wird auch nicht leicht sein, aber ich schlage dir schon das Passende vor. «
    »Das wäre schön«, neckte sie ihn. Der Blick, mit dem er sie ansah, war warm und sexy.
    Leise seufzend legte er ihr die Hand unter den Ellbogen und führte sie die Marmorstufen ins Wohnzimmer hinunter. »Aber bevor wir uns diesem wichtigen Thema zuwenden können, müssen wir uns leider noch ein paar Stunden unseren Gästen widmen. « Auf der untersten Stufe blieb er stehen und blickte sich um. »Hier ist jemand, mit dem ich dich bekannt machen möchte. «
    Während sie sich ihren Weg durch die vollen Räume bahnten, fiel Leigh wieder einmal auf, wie unterschiedlich Logans Freunde und Geschäftspartner und ihre waren. Die meisten von Logans Freunden gehörten zu den ältesten und einflussreichsten Familien New Yorks; sie waren Banker, Richter und Senatoren, alle von altem »Geldadel«. Aber sie protzten nicht mit ihrem Reichtum. Sie waren unauffällig, aber teuer gekleidet und hatten untadelige Manieren.
    Im Vergleich dazu wirkten Leighs Freunde schillernd. Sie waren Künstler, Schauspieler, Musiker und Schriftsteller, für die Anpassung ein Fremdwort war. Die beiden Gruppen mieden einander zwar nicht, aber sie mischten sich auch nicht. Leighs Freundin Theta Berenson, zum Beispiel, plauderte angeregt über eine neue Kunstausstellung ihrer Gruppe, und dabei wippten die großen gelben Federn auf ihrem Hut beständig gegen das Ohr des Investmentbankers hinter ihr. Der Banker, der ein Freund von Logan war, wischte sie irritiert weg, während er mit Sheila Winters, einer hoch angesehenen Therapeutin, eine neue Strategie für Portfolio Anlagen diskutierte. Leigh und Logan waren vor zwei Jahren ein paar Mal bei Sheila gewesen, um Konflikte in ihrer Beziehung beizulegen, und sie war eine gute Freundin geworden. Jetzt blickte sie auf und blies Leigh einen Luftkuss zu.
    Logan und Leigh blieben zwischendurch immer wieder stehen, um mit ihren Gästen zu plaudern, aber Logan achtete darauf, dass Leigh sich nicht zu lange bei jedem Einzelnen aufhielt. Er suchte immer noch die Person, die er ihr vorstellen wollte. »Dort ist er, dort drüben«, sagte er schließlich und führte Leigh zu einem großen dunkelhaarigen Mann, der ganz allein in der hintersten Ecke des Wohnzimmers stand und ein Ölgemälde betrachtete, das an der Wand hing. Sein gelangweilter Gesichtsausdruck und seine lässige Erscheinung machten deutlich, dass er weder an Kunst noch an der Party interessiert war.
    Leigh erkannte ihn sofort, aber dass er hier in ihrem Haus war, kam ihr so unwirklich vor, dass sie ihren Augen nicht zu trauen glaubte.

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