Ganz, nah!
Abrupt blieb sie stehen und warf Logan einen erschrockenen Blick zu. »Das kann doch nicht sein! «
»Was? « »Das ist Michael Valente. «
»Das stimmt. « Er wollte sie weiterziehen, aber Leigh blieb wie angewurzelt stehen und starrte Valente entsetzt an. »Er will dich kennen lernen, Leigh. Er ist ein großer Fan von dir. «
»Wer hat ihn hier hereingelassen? «
»Ich habe ihn eingeladen«, erklärte Logan geduldig. »Ich habe ihn dir gegenüber nicht erwähnt, weil wir noch keinen Vertrag geschlossen haben, aber Valente hat vor, das gesamte Crescent-Plaza-Projekt zu finanzieren. Ich habe mich einige Male mit ihm getroffen, und er ist ein Genie, was hoch lukrative Business-Deals angeht. «
»Und er ist sehr gut darin, das Gesetz zu umgehen«, erwiderte Leigh düster. »Logan, er ist ein Krimineller. «
»Verurteilt wurde er bisher nur ein Mal«, sagte Logan und schmunzelte über ihre Empörung. »Jetzt ist er ein angesehener Milliardär mit einem Händchen dafür, risikoreiche Geschäftsvorhaben wie Crescent Plaza in äußerst erfolgreiche Unternehmen zu verwandeln, die allen Beteiligten ein Vermögen einbringen. «
»Er ist ein Schurke. «
»Das ist schon lange her, das sind Jugendsünden. «
»Nein, das stimmt nicht. Er ist rechtskräftig verurteilt worden. «
Statt ärgerlich zu werden, reagierte Logan amüsiert. »Wie hast du das bloß gemacht? «
»Was? «
»Deine harten Prinzipien so lange aufrecht zu halten. «
»>Hart< scheint mir nicht das richtige Wort zu sein. «
»Auf dir«, sagte er leise, »ist es wundervoll, hart zu sein. «
Leigh achtete nicht auf seine Worte. Sie blickte sich im Raum um. An der Wand hinter dem Büfett standen Richter Maxwell und Senator Hollenbeck - so weit wie möglich von Valente entfernt. »Logan, keiner unserer Gäste, der einen Ruf zu verlieren hat, hält sich in Michael Valentes Nähe auf. Sie stehen alle so weit wie möglich von ihm entfernt. «
»Maxwell ist selber kein Heiliger, und Hollenbeck hat genügend eigene Leichen im Keller«, erwiderte Logan, aber er sah natürlich auch, dass Leigh Recht hatte. »Na ja, vielleicht war es wirklich nicht klug, Valente einzuladen. «
»Warum hast du es überhaupt getan? «
»Aus einem Impuls heraus. Ich habe ihn heute Nachmittag angerufen, um über ein paar Vertragspunkte zu Crescent Plaza mit ihm zu sprechen, und dabei habe ich erwähnt, dass dein Stück heute Premiere hat und wir anschließend eine Party geben. Er meinte, er sei ein großer Fan von dir, und da ich wusste, dass er keine Karte mehr für die Aufführung heute Abend bekommen würde, habe ich ihn eben zu unserer Party eingeladen. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, dass es eine peinliche Situation geben könnte, vor allem für Sanders und Murray. Tust du mir einen Gefallen, Liebling? «
»Ja, natürlich«, erwiderte Leigh. Sie war erleichtert, dass Logan das Problem zumindest erkannte.
»Ich habe heute Abend schon mit Valente gesprochen. Wenn es dir nichts ausmacht, dich ihm selber vorzustellen, dann gehe ich zu Sanders und Murray, um die Wogen ein wenig zu glätten. Valente trinkt Glenlivet - kein Eis, kein Wasser. Sorg dafür, dass er einen neuen Drink bekommt, und spiel ein paar Minuten lang die Gastgeberin. Mehr brauchst du nicht zu tun. «
»Und dann? Soll ich ihn dann sich selber überlassen? Wem kann ich ihn denn vorstellen? «
Logans Augen blitzten humorvoll, als er sich im Zimmer nach möglichen Kandidaten umschaute. »Das ist doch einfach. Stell ihm deine Freundin Claire Straight vor. Sie erzählt jedem, den sie zu fassen bekommt, von ihrer Scheidung. Jason und Eric sehen schon so aus, als wollten sie sie gleich erwürgen. « In diesem Moment blickten Claire, Jason und Eric auf, und Logan und Leigh winkten ihnen zu. »Claire«, rief Logan, »vergiss nicht, Jason und Eric alles über deinen Anwalt zu erzählen und wie er dich abgezockt hat. Frag sie, ob du ihn wegen Amtsmissbrauch anzeigen sollst. «
»Du bist ein böser Mann. « Claire kicherte.
»Deshalb liebst du mich ja«, erwiderte Logan. »Zu dumm, dass Valente nicht schwul ist«, witzelte er. »Sonst könnte ich ihn mit Jason zusammenbringen. Er hätte dann auf einen Schlag einen Liebhaber und einen ständigen Sponsor für alle seine Stücke. Eric wäre natürlich außer sich vor Eifersucht und würde noch mehr als sonst mit Selbstmord drohen, also wäre es vielleicht doch keine so gute Idee. « Nachdenklich blickte er sich weiter um, bis sein Blick schließlich an
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