Ganz, nah!
ihm zu sagen, er solle sich ein Taxi nehmen.
Michael entkorkte gerade die Flasche Dom Perignon, als O’Hara erschien und sagte: »Lieutenant McCord und Detective Littleton sind unten in der Lobby. Können sie heraufkommen? «
»Ja, in Ordnung«, erwiderte Michael, erstaunt darüber, dass zwei seiner Hochzeitsgäste vor dem Fest in seine Wohnung kamen.
Wie Leigh vorgeschlagen hatte, hatten sie McCord zwei Theaterkarten für die erste Reihe geschickt, und McCord hatte sich mit Samantha Littleton das Stück angeschaut. Anschließend hatte Michael sie zum Abendessen ins Essex House bei Alain Ducasse eingeladen, und während des dreistündigen Mahls hatten sich die beiden Frauen miteinander angefreundet. Oberflächlich gesehen hatten sie nur zwei Dinge gemeinsam: Sie waren ungefähr im gleichen Alter, und sie liebten Männer, die sie anbeteten. Michael hatte sofort gespürt, wie sehr McCord die hübsche brünette Polizistin liebte.
Zumindest das also hatten die beiden Männer gemeinsam, wenn sich Michael auch nicht vorstellen konnte, dass sie jemals Freunde werden würden. Aber er spürte, dass Leigh vor allem auch deshalb neue Kontakte suchte, um die Vergangenheit, die mit Logan verbunden gewesen war, endgültig hinter sich zu lassen.
Da McCord die Untersuchungen über die früheren Anschuldigungen gegen Valente leitete, mussten sie häufig miteinander sprechen, und so hatten sie sich in den letzten Wochen oft gesehen. Und zu Michaels geheimem Amüsement musste er sich eingestehen, dass er seinen früheren Feind mochte.
Er schenkte gerade vier Gläser Champagner ein, als er hörte, wie O’Hara die beiden einließ. Samantha kam auf ihn zu und küsste ihn auf die Wange, und er reichte ihr ein Glas. »Du siehst blendend aus«, erklärte sie ihm. »Ich weiß nicht, wie ihr das macht, aber Mack und dir stehen Smokings wirklich gut. «
»Danke«, erwiderte Michael grinsend. »Und darf ich sagen, dass du in diesem Kleid sehr weiblich aussiehst, auch wenn diese Ausbuchtung in deiner Handtasche bestimmt eine geladene Halbautomatik ist? «
»Ja, genau. « Sam lachte. »Wo ist Leigh? «, fragte sie dann.
»Sie zieht sich an«, erwiderte Michael.
»Ich sehe mal nach, ob sie Hilfe braucht«, erklärte Sam. Michael gab ihr ein zweites Glas Champagner, damit sie es Leigh gab, und sie verschwand in Richtung Schlafzimmer.
Als er McCord ebenfalls ein Glas reichte, sagte dieser: »Ich bringe das Hochzeitsgeschenk des Bürgermeisters. «
»Was für ein Geschenk? «, fragte Michael.
»Sieh mal aus dem Fenster«, erwiderte McCord und trat zu der Fensterfront, die einen fantastischen Ausblick über Central Park West bot. »Unten auf der Straße. «
Achtundzwanzig Stockwerke unter ihnen war seine Limousine von einem Pulk Polizisten auf Motorrädern umge ben. »Oh, gut«, meinte Michael trocken. »Bullen. Das habe ich mir immer gewünscht. «
»Es ist eine Motorradeskorte«, erklärte McCord schmunzelnd. »Mit den besten Wünschen vom Bürgermeister. «
Sie traten wieder an die Bar. »Wir müssen früh losfahren«, sagte Michael und trank einen Schluck Champagner. »Wir holen Solomon und Eric Ingram am Theater ab und nehmen sie mit ins Hotel. «
McCord stützte sich mit dem linken Ellbogen auf die Granittheke. »Warum? «, fragte er.
Michael schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, aber Leigh hat sich in den Kopf gesetzt, die beiden dort abzuholen. Wollt ihr mit uns fahren? «
»Nein, lieber nicht«, erwiderte McCord. »Solomon ist sauer, weil die Finanzbehörde ihn gerade überprüft. Er glaubt, wir hätten sie ihm auf den Hals geschickt, wegen Mannings Bargeldeinlage, und er hat einen bösen Protestbrief an den Gouverneur geschrieben. «
Michael grinste. »Das wird ihm nichts nützen. «
»Sam und ich heiraten übrigens«, sagte McCord leise.
Gespielt überrascht zog Michael eine Augenbraue hoch. »Mit was für einer Droge hast du sie dazu bekommen? «
»Vermutlich mit einer, die ein bisschen weniger stark ist als die, die du verwendet hast«, erwiderte McCord.
»Ich habe ein Chateau in Frankreich. Wenn diese wunderbare Frau dich wirklich heiratet, statt dich zu erschießen, dann könnt ihr dort eure Flitterwochen verbringen. «
»Sam ist ein toller Schütze«, bemerkte McCord stolz.
»Dann gehst du besser nicht mit ihr ins Bett, wenn ihr euch gestritten habt. « Michael trank grinsend einen Schluck Champagner.
»Flitterwochen in einem französischen Schloss würden ihr bestimmt gefallen. Mir auch.
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