Ganz, nah!
das Ehepaar spendierte ihnen Champagner, um Leighs erstes Symphoniekonzert zu feiern.
Bald entdeckte Leigh, dass Logan eine besondere Art hatte, mit versnobten, kritischen Menschen umzugehen. Er entwaffnete sie und verwandelte sie in Freunde und Bewunderer. Logans Mutter sagte immer: »Gute Manieren sind durch nichts zu ersetzen. « Und das besaß Logan im Übermaß - gute Manieren.
Bei ihrer zweiten Verabredung durfte Leigh sich aussuchen, wo sie hingingen. Sie entschied sich für ein wenig bekanntes Stück von einem jungen Autor namens Jason Solomon. Logan schloss die Augen und schlief im dritten Akt tatsächlich ein.
Da Leigh Schauspiel an der New York University studierte, war es ihr gelungen, Backstage-Pässe zu ergattern. »Wie fanden Sie das Stück? «, fragte Jason Solomon, als Leigh sich und Logan vorgestellt hatte.
»Wundervoll«, antwortete Leigh, teils aus Höflichkeit und teils aus ihrer Begeisterung für alles, was mit dem Theater zusammenhing. In Wahrheit dachte sie jedoch, dass das Drehbuch zwar exzellent war, die Besetzung und Ausstattung jedoch eher schwach.
Zufrieden über das Lob wandte sich Jason an Logan. »Und Sie, was haben Sie davon gehalten? «
»Ich verstehe nicht viel vom Theater«, erwiderte Logan.
»Leigh ist die Expertin. Sie studiert Schauspiel an der NYU.
Wenn meine Mutter heute Abend dabei gewesen wären, hät ten Sie sie fragen können. Ihre Meinung wäre sicher aus sagekräftiger als meine gewesen. «
Beleidigt hob Jason das Kinn und musterte Logan verächtlich. »Ach, und Sie glauben, die Meinung Ihrer Mutter hätte Gewicht? Was ist sie denn? Eine erfolgreiche Dramaturgin? Theaterkritikerin? «
»Nein, aber zu ihrem Freundeskreis gehören zahlreiche einflussreiche Kunstmäzene. «
Es war Leigh damals nicht aufgefallen, aber Logan hatte Jason mit der Möglichkeit eines Sponsors geködert. Und tatsächlich reagierte der junge Autor versöhnlicher. »Bringen Sie Ihre Mutter in mein Stück«, schlug er vor. »Und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie kommen, dann sorge ich dafür, dass Sie in der ersten Reihe sitzen. «
Als sie gingen, sagte Leigh zu Logan: »Glaubst du, deiner Mutter würde sein Stück gefallen? «
Grinsend legte Logan ihr den Arm um die Schultern. »Ich glaube, meine Mutter würde erst dann einen Fuß in dieses Theater setzen, wenn ganz New York in Flammen stünde und dieses Gebäude als Einziges brandsicher wäre. «
»Warum hast du denn Jason Solomon gegenüber so getan, als ob sie hierher käme? «
»Weil du eine begabte Schauspielerin bist und er ein Dramatiker, der dringend richtige Schauspieler braucht. Ich dachte, du wolltest vielleicht nächste Woche noch einmal hierher kommen, falls das Stück dann noch nicht abgesetzt ist, und ihm deine Dienste anbieten. «
Sein Lob machte sie zwar stolz, aber sie wandte trotzdem ein: »Du weißt doch gar nicht, ob ich wirklich eine gute Schauspielerin bin. «
»Doch. Deine Zimmergenossin hat mir gesagt, du seiest >talentiert<. Sie hat sogar behauptet, dass dich die gesamte Schauspielschule um deine Begabung beneidet. «
»Selbst wenn das stimmte, würde mich Jason Solomon nicht engagieren, weil ich keine Referenzen vorweisen kann. «
Logan schmunzelte. »So wie dieses Theater aussieht und wie die Schauspieler agieren, kann er es sich nicht leisten, jemanden mit Referenzen zu engagieren. Außerdem habe ich gemeint, du sollst ihm deine Dienste anbieten - kostenlos. Danach hast du deine Referenzen. «
So einfach war es nun auch wieder nicht, engagiert zu werden, aber Leigh hatte sich bereits in Logan Manning verliebt, und deshalb wollte sie an jenem Abend nicht mit ihm darüber streiten.
Vor dem Theater winkte er nach einem Taxi, und als sie durch die Stadt fuhren, zog Logan sie an sich und küsste sie zum ersten Mal. Es war ein wundervoller Kuss, erfüllt von verzauberten Gefühlen, die Leigh empfand, ein erfahrener Kuss, der sie berauschte und benommen machte, ihr jedoch zugleich auch bewusst werden ließ, dass Logan Manning viel erfahrener und weltgewandter war als sie.
Er begleitete sie zu dem heruntergekommenen Mietshaus an der Great Jones Street, wo sie sich mit einer Freundin eine Einzimmerwohnung im fünften Stock teilte. Vor ihrer Wohnung küsste er sie noch einmal, dieses Mal länger und gründlicher. Als er sie losließ, schwebte Leigh im siebten Himmel. Sie wusste, dass sie keinen Schlaf finden würde, deshalb wartete sie in ihrer Wohnung, bis Logan die Treppe
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