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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Wechselgeld herausgab. »Wenn Gott mir die Wahl gelassen hätte«, vertraute sie Leigh an, »dann hätte ich ihn wahrscheinlich um Töchter gebeten. Töchter sind viel leichter großzuziehen. «
    »Die meisten Mütter würden Ihnen da wahrscheinlich nicht zustimmen«, scherzte Leigh verlegen. Das Thema war ihr unbehaglich, da es Mrs. Angelini traurig machte und Falco im Hintergrund lauerte. Leigh nahm ihre Einkäufe, verabschiedete sich höflich von Mrs. Angelini und rief auch Falco zögernd ein »Auf Wiedersehen« zu, weil sie ihn nicht beleidigen wollte. Leigh stammte aus einer Kleinstadt in Ohio, und mit Exsträflingen hatte sie absolut keine Erfahrung, sie war jedoch der festen Überzeugung, dass es sicher unklug, vielleicht sogar gefährlich war, sich mit ihnen anzulegen.
    In diese Gedanken versunken, trat sie aus dem Markt und ging die Straße entlang, deshalb war sie auch völlig überrascht, als auf einmal aus der Dunkelheit zwei bedrohlich aussehende junge Männer vor ihr auftauchten und ihr den Weg versperrten. »Da sieh mal einer an, was da aus dem Laden herausgekommen ist«, sagte einer von den beiden und griff in seine Jackentasche. »Dich könnten wir ja schön schälen und essen. «
    Ein Messer! Er hatte ein Messer! Leigh erstarrte. Der einzige Gedanke, den sie fassen konnte, war, dass er sie jetzt, wo sie gerade Logan gefunden hatte, doch nicht umbringen konnte. Plötzlich stürmte Falco aus dem Laden und begann, den Jugendlichen mit dem Messer zu verhöhnen. »Sehe ich da ein Messer? «, schnarrte er. »Kannst du überhaupt damit umgehen, du kleines Arschloch? « Er breitete weit die Arme aus, als wolle er die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich ziehen. »Du hast wohl nur Mut bei kleinen Mädchen. Versuch es doch mal mit einem erwachsenen Mann. Na los, komm zu mir. Na komm schon, Arschloch, versuch es! «
    Wie erstarrt sah Leigh, dass auch der zweite Jugendliche ein Messer aus der Tasche zog. Der erste stürzte sich auf Angelini, aber er wich aus, packte den Angreifer am Arm und verdrehte ihn nach hinten. Leigh glaubte, Knochen knacken zu hören. Der Junge heulte vor Schmerz auf und verschwand in der dunklen Gasse. Der zweite Junge war offenbar erfahrener und besonnener, und entsetzt beobachtete Leigh, wie er Falco umkreiste. Die Klinge seines Messers blitzte im Schein der Straßenlaterne. Plötzlich holte er mit der Waffe aus, aber Angelini trat einen Schritt zurück, und der Jugendliche schrie vor Schmerz auf. Er hielt beide Hände vor den Schritt und sank wimmernd zu Boden.
    Noch während er versuchte, wieder aufzustehen, zog Falco Leigh am Arm zum Ladeneingang zurück. Wie betäubt ließ sie es geschehen. »Wir... wir... wir sollten die Polizei rufen«, stammelte sie.
    Angelini warf ihr einen finsteren Blick zu und zog seine Schürze aus. »Warum? «
    »Weil... vielleicht können wir sie ja identifizieren. Ob ich es allein könnte, weiß ich nicht, aber mit Ihnen zusammen ginge es sicher. «
    »Für mich sehen solche Typen alle gleich aus«, erwiderte er schulterzuckend. »Ich kann sie nicht unterscheiden. «
    Resigniert beugte Leigh sich vor und spähte in Richtung ihres Wohnhauses. »Ich kann sie nicht mehr sehen. Wahrscheinlich sind sie jetzt schon meilenweit weg. « Verlegen blickte sie Falco an. Sie hatte Angst, allein nach Hause zu gehen. »Danke, dass Sie mir zu Hilfe gekommen sind«, sagte sie, und als er nichts erwiderte, trat sie auf den Bürgersteig.
    Zu ihrer großen Erleichterung folgte er ihr. »Ich bringe Sie nach Hause. « Er wartete einen Moment lang auf ihre Antwort, missverstand ihr Schweigen jedoch. »Na ja, vielleicht gehen Sie ja lieber allein«, fügte er hinzu und wandte sich ab.
    Nervös packte Leigh seinen Arm und zog ihn mit sich. »Nein warten Sie! Es wäre schön, wenn Sie mit mir gingen. Ich wollte Ihnen nur nicht noch mehr Ärger machen, Falco. « Ihre Geste oder ihre Worte schienen ihn zu amüsieren.  Sie haben mir keinen Ärger gemacht. «
    »Wenn man davon absieht, dass Sie beinahe umgebracht worden wären. «
    »Die Gefahr bestand nie. «
    Ermutigt durch die Tatsache, dass sie eine Unterhaltung zustande brachten, sagte Leigh: »Ich finde wirklich, wir sollten die Polizei rufen. «
    »Das können Sie gerne tun, aber lassen Sie mich da raus. \vill meine Zeit nicht mit den Bullen verschwenden. « »Wie soll uns denn die Polizei beschützen, wenn die Bürger nicht mit ihr Zusammenarbeiten? Es ist doch die Pflicht eines jeden Bürgers... «
    Er warf ihr einen so

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