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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nichts, nicht das kleinste Detail. darauf hin, dass das Verschwinden Ihres Mannes mit einem Verbrechen in Verbindung stehen könnte, geschweige denn mit einem Verbrechen, zu dem das FBI hinzugezogen werden müsste. «
    »Ich hatte einen Stalker... «, setzte Leigh an.
    »Soweit ich weiß, hat er seine Aktivitäten - minimale Aktivitäten - auf ein geografisches Gebiet beschränkt, das unter die Verantwortung des NYPD fällt. Bundesgesetze sind nicht verletzt worden. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob das NYPD ihn wegen etwas anderem als Belästigung belangen könnte. «
    Da Leigh kein Interesse daran hatte, den einzigen Mann zu verärgern, der ihr seine volle Unterstützung angeboten hatte, lenkte sie ein. »Ich verstehe. Es war nur ein Versuch, noch etwas Hilfreiches beizutragen«, sagte sie leise. Sie wäre auf Knien zu Trumanti gekrochen, um die Suche nach Logan voranzutreiben. »Soll ich sonst noch etwas tun? «
    Seine Stimme wurde wieder freundlicher. »Ja«, erwiderte er. »Ich möchte, dass Sie sich schonen und gut auf sich aufpassen, damit Logan uns keine Vorwürfe machen kann, wenn wir ihn finden. «
    »Ja, ich werde es versuchen«, versprach Leigh. »Morgen fahre ich vielleicht nach Hause. «
    »Geht es Ihnen denn schon wieder so gut, dass Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden können? «, fragte er überrascht.
    Ausweichend antwortete Leigh: »In Krankenhäusern fühle ich mich immer so hilflos und deprimiert. «
    Trumanti lachte. »Ich auch. Ich hasse sie, und mir geht es dann wieder besser, wenn ich zu Hause bin. «
    Erst da fiel Leigh ein, dass Trumanti seit längerem gegen Prostatakrebs kämpfte, einen Kampf, den er den Gerüchten  zufolge verloren hatte. Verlegen rang sie um ein paar passende Worte, sagte aber schließlich nur: »Danke für alles. Sie sind sehr freundlich. «
Kapitel 7
    »Ich möchte morgen nach Hause gehen«, sagte Leigh zu ihrem Arzt, der um fünf Uhr nachmittags an ihrem Bett stand.
    Mit undurchdringlicher Miene blickte er von ihrem Krankenblatt auf. »Das geht nicht. «
    »Aber ich bin heute schon einige Male aufgestanden, und heute Nachmittag bin ich sogar schon den Flur entlanggegangen. Ich brauche die Manschette um den Hals nicht mehr. Es geht mir gut«, beharrte Leigh.
    »Es geht Ihnen nicht gut. Sie haben eine schwere Gehirnerschütterung, Rippenbrüche, und wir wissen noch nicht, wie lange Sie die Manschette noch brauchen. «
    »Ich habe aber so gut wie keine Schmerzen. «
    »Sie bekommen starke Schmerzmittel. Haben Sie sich einmal Ihren Körper unter dem Krankenhaushemd angeschaut? «
    »Ja. «
    »Haben Sie Ihr Gesicht im Spiegel betrachtet? «
    »Ja. «
    »Wie würden Sie das, was Sie gesehen haben, beschreiben? «
    »Ich sehe aus, als hätte ich einen Unfall gehabt. «
    »Sie sehen aus wie eine lebende Aubergine. « Als Leigh seinen Blick weiterhin entschlossen und stur erwiderte, änderte er seine Taktik. »Unten lungern ständig Reporter und Fotografen herum, weil sie hoffen, Sie zu Gesicht zu bekommen. Sie möchten doch auch nicht, dass Sie jemand so sieht, oder? Sie haben doch einen Ruf zu wahren! «
    Leigh war nicht in der Stimmung, um sich einen Vortrag über ihren Ruf anzuhören. Es war schon Mittwoch, und wenn sich das Wetter nicht besserte, konnte die Suche mit Helikoptern noch nicht aufgenommen werden. Sie wollte der Polizei unbedingt dabei helfen, die Stelle zu finden, wo ihr Wagen über die Böschung gestürzt war. Einen weiteren Tag hilflos ans Bett gefesselt zu sein konnte sie nicht ertragen. Ihr Körper mochte überall wehtun, aber ihr Verstand war klar, und sie musste endlich handeln können.
    Der Arzt hielt ihr Schweigen irrtümlich für Zustimmung. »Sie wissen doch, dass ich nur das Beste für Sie will. Sie sind einfach noch nicht gesund genug, um entlassen zu werden. «
    »Nehmen wir doch einmal an, ich sei ein einfacher Arbeiter«, sagte Leigh sanft. »Ich muss meine Familie ernähren und habe kein Geld, um die Krankenhauskosten selbst zu tragen. Wenn das so wäre, Dr. Zapata, wann würden Sie mich dann entlassen? «
    Er zog die grauen Augenbrauen zusammen.
    »Gestern vielleicht schon? «, fragte sie.
    »Nein«, erwiderte er.
    »Wann dann? «
    »Heute früh«, sagte er. »Der Punkt geht an Sie, Mrs. Manning. «
    Sofort bekam Leigh ein schlechtes Gewissen. »Es tut mir Leid. Das war ungezogen von mir. «
    »Leider war es auch äußerst stichhaltig. Morgen früh nach der Visite unterschreibe ich Ihre Entlassungspapiere -vorausgesetzt, Sie sind

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