Ganz, nah!
damit einverstanden, im Krankenwagen nach Hause zu fahren. «
Als er das Zimmer verlassen hatte, versuchte Leigh sofort, Brenna zu erreichen, aber ihre Sekretärin war bereits nach Hause gegangen. Um die Zeit totzuschlagen, stand Leigh auf und ging langsam und mühevoll zu dem Stuhl, der gegenüber von ihrem Bett stand. Sie setzte sich und blätterte die Zeitschriften und Zeitungen durch, die eine Schwester ihr dagelassen hatte.
Um halb sieben legte sie sich wieder in ihr Bett und rief Brenna zu Hause an. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten«, sagte sie. »Es ist ein wenig außergewöhnlich... «
»Sagen Sie nur«, unterbrach Brenna sie. »Wie kann ich Ihnen helfen? «
»Ich werde morgen früh entlassen. Könnten Sie mir etwas zum Anziehen bringen? «
»Natürlich. Brauchen Sie sonst noch etwas? «
»Ja. Mieten Sie einen Wagen mit Vierradantrieb, und kommen Sie damit hierher. Parken Sie ihn irgendwo in der Nähe des Krankenhauses, und nehmen Sie sich für den Rest der Strecke ein Taxi. Ich soll im Krankenwagen nach Hause gefahren werden, aber das tue ich nicht. Am Mietwagen verlassen wir den Krankenwagen. «
»Und dann? «, fragte Brenna unbehaglich. »Ich meine, wenn die Ärzte sagen, Sie müssen im Krankenwagen nach Hause gebracht werden, dann sollten Sie das auch tun. «
»Wir fahren nicht direkt nach Hause. Die Polizei kommt mit meiner Wegbeschreibung nicht zurecht, aber ich müsste eigentlich die Stelle wiederfinden können, wo ich von der Straße abgekommen bin. Die Hütte, wo ich mich mit meinem Mann treffen wollte, muss ganz in der Nähe sein. «
»Ich verstehe«, erwiderte Brenna, »aber ich mache mir wirklich Sorgen um Sie und... «
»Brenna, bitte! Ich brauche Ihre Hilfe. « Leighs Stimme klang brüchig vor Erschöpfung und Angst, und als Brenna das hörte, kapitulierte sie.
»Ich kümmere mich um alles«, versprach sie tapfer. »Ach, ehe Sie auflegen«, fügte sie hinzu, »ich möchte Ihnen noch etwas sagen. Ich hoffe... ich hoffe, Sie missverstehen mich nicht. «
Leigh sank in die Kissen zurück und wappnete sich dagegen, etwas zu hören, was sie eigentlich nicht hören wollte. »Was möchten Sie mir sagen? «
»Ich arbeite noch nicht sehr lange für Sie, und ich weiß, dass Sie Hunderte von Freunden haben, an die Sie sich wenden könnten. Deshalb freut es mich sehr... na ja, ich fühle mich geschmeichelt... dass Sie gerade zu mir kommen... wo es doch so viele andere Leute gibt... «
»Brenna«, erwiderte Leigh müde lächelnd, »ich möchte Ihnen ja nicht die Illusionen rauben, aber ich habe nur Hunderte von Bekannten, denen ich nicht vertrauen kann. Freunde, denen ich absolut vertraue, habe ich nur sehr wenige. Zwei von ihnen leben auf der anderen Seite der Welt, und einer von ihnen gilt als vermisst. Alle anderen werden bereits von den Medien belagert. Die Zeitungen sind voller falscher Informationen und wilder Spekulationen, und die werden ihnen von meinen so genannten Freunden geliefert. «
Brenna schwieg, dann sagte sie leise: »Das ist sehr traurig. «
Leigh hatte jedoch im Moment andere Sorgen. »Machen Sie sich keine Gedanken. Menschen wie ich müssen damit leben. «
»Danke, dass Sie mir vertrauen - das wollte ich Ihnen nur sagen. «
Leigh schloss die Augen. »Danke dafür, dass Sie... dass Sie so sind, wie Sie sind. «
Als Brenna aufgelegt hatte, nahm Leigh all ihre verbleibende Kraft zusammen und tätigte ihren letzten Telefonanruf für den Abend. Sie rief ihre Presseagentin Trish Lefkowitz an. Rasch und nüchtern informierte sie Trish über die Situation. Die Agentin bekundete mit knappen Worten ihr Mitgefühl und kam dann gleich zur Sache. »Können Sie mir Anweisungen geben, wie ich mit der Presse umgehen soll? Bis jetzt habe ich sie immer nur abgewimmelt. «
»Deshalb rufe ich an. Ich werde morgen früh entlassen, aber ich fahre nicht sofort nach Hause, und ich möchte nicht, dass mir irgendwelche Reporter folgen. Brenna und ich werden in die Berge fahren, um die Stelle zu suchen, an der ich den Unfall hatte. «
»Das ist Wahnsinn. Sie sind doch bestimmt noch nicht gesund, und... «
»Wenn ich sie finde, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Suche nach meinem Mann erfolgreich ist. «
»Männer! «, brach es aus Trish hervor. Die Presseagentin hatte so viele unbefriedigende Beziehungen hinter sich, dass sie sich langsam zu einer regelrechten Männerhasserin entwickelte. »Logan genießt wahrscheinlich seinen Campingurlaub in irgendeiner
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