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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Reporter waren noch nicht fertig. »Stimmt es, dass Leigh Kendall heute Morgen mit dem Helikopter zum Schauplatz eingeflogen wurde? «
    »Das ist korrekt. «
    »Gehörte der Helikopter Michael Valente, und hat er sie  begleitet? «
    Bei der Erwähnung von Valentes Namen wurde Truman's Gesicht hart. »Soweit ich weiß, ja. «
    »Welche Rolle spielt Valente in dem Ganzen? «
    »Das wissen wir noch nicht. « Trumantis Tonfall schien anzudeuten, dass es nur etwas Übles sein könne.
    Ärger über diese Ungerechtigkeit stieg in Leigh auf, aber er hielt nicht lange vor, weil sich ihre Wut schon an den Zeitungsartikeln erschöpft hatte. Heute früh war in der New York Times ein Artikel mit einem Foto von Logan und ihr bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung erschienen, mit der Schlagzeile: »Manning vermisst: Tragödie, falsches Spiel oder Drama? « In dem Artikel wurde eine »offizielle Quelle« zitiert, die die Möglichkeit nicht ausschloss, dass Mannings Verschwinden lediglich ein Werbegag sein könnte.
    Die Post hatte von Leighs Stalker erfahren und faselte von »Entführung durch Stalker«. Um diese Theorie interessanter und glaubwürdiger zu gestalten, fügten sie noch ein »Profil« des Stalkers hinzu, das irgendein Experte verfasst hatte.
    Der National Enquirer vertrat eine völlig andere Theorie und titelte, als sei es eine Tatsache: »Ehe der Mannings vor Mannings Verschwinden gescheitert«. Laut »ungenannter Quellen« hatte Leigh vorgehabt, die Scheidung einzureichen, weil sie »Logans Seitensprünge satt hatte«. Im gleichen Artikel wurde »ein enger Freund des Paares« zitiert, der behauptete, Logan habe sich geweigert, sich von der Frau zu trennen, mit der er eine Affäre hatte.
    Auch der Star favorisierte diese Theorie, erklärte jedoch, Logans geheime Liebe gelte einem Mann, nicht einer Frau. Man habe die beiden Händchen haltend in Belize gesehen.
    Bis heute früh waren die Medien zumindest gezwungen gewesen, sich auf Leigh und Logan zu beschränken, jetzt jedoch kam auch noch Michael Valente hinzu. Die Titelseiten der Abendzeitungen waren voller Fotos von ihm und Logan. Die Artikel über ihn kreisten hauptsächlich um seine kriminelle Vergangenheit und seine Zusammenstöße mit dem Gericht, aber auch seine Beziehungen zu Frauen wurden ans Licht gezerrt. Angeblich war er mit der Tochter eines Mafia bosses befreundet gewesen, bevor er sich zahlreichen verheirateten Frauen aus der New Yorker Gesellschaft zugewandt hatte.
    Leigh verspürte ein leises Schuldgefühl, weil sie ihn in die Geschichte hineingezogen hatte. Er hatte doch nur freundlich sein wollen, und die Reaktion der Presse darauf zeigte mal wieder, dass man nur bestraft wurde, wenn man etwas Gutes tat.
    Sie griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Dann nahm sie das große gerahmte Foto in die Hand, das sie auf den Couchtisch gestellt hatte.
    Logans gut aussehendes, lächelndes Gesicht blickte ihr entgegen. Die Aufnahme war an Deck eines Segelbootes gemacht worden, das sie letzten Sommer für ein Wochenende gemietet hatten, um ihren Hochzeitstag zu feiern. Leigh stand vor ihm, und er hatte seine Hände neben sie auf das Steuerrad gelegt. Der Wind spielte in ihren Haaren, und sie lachten beide, weil es auf dem Schnappschuss, den ein Fremder gemacht hatte, zwar so aussah, als ob sie segelten, aber in Wirklichkeit hatten sie im Hafen vor Anker gelegen.
    Zärtlich fuhr Leigh mit dem Zeigefinger über das geliebte Gesicht, wobei sie daran dachte, wie sich seine Haut anfühlte. Er hatte sich an jenem Wochenende nicht rasiert, und beinahe konnte sie jetzt die Stoppeln seines Zweitagebartes spüren.
    In der Erinnerung hörte sie sein Lachen an jenem unbeschwerten Sommertag. »Wohin soll die Reise gehen, Kapitän? «, hatte er gefragt und sie auf den Nacken geküsst.
    Leigh schloss die Augen, um die heißen Tränen zurückzudrängen, und drückte das Foto an die Brust. »Dorthin, wo du bist, Liebling«, flüsterte sie.
Kapitel 17
    Hilda stand gerade auf der Leiter und staubte die Türrahmen ab, als am Samstagmorgen um Viertel nach elf das Telefon klingelte, und so nahm Joe O’Hara in der Küche den Anruf von Dr. Sheila Winters entgegen. Er erkannte ihren Namen sofort, schließlich hatte er vor ein paar Tagen ihr Rezept in die Apotheke gebracht, und Brenna hatte ebenfalls häufig von ihr als enger Freundin der Familie gesprochen.
    »Ich möchte gern mit Mrs. Manning sprechen«, sagte Dr. Winter.
    Zögernd erwiderte O’Hara: »Es tut

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