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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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die sich, ähnlich wie bei seinem Vorfahr, fast immer auszahlten.
    An ihrem elften Hochzeitstag jedenfalls war Logan ein außergewöhnlich erfolgreicher Unternehmer, und Leighs Schauspielkarriere hatte sie zu einem internationalen Star gemacht. Sie hätte ihre Auftritte gerne ein wenig reduziert und sich mehr Zeit zwischen zwei Engagements gelassen, aber Logan konnte das nicht verstehen. Er wollte immer noch mehr und kam nicht zur Ruhe. Sein Drang nach Erfolg zog riesige Personal kosten nach sich, und er arbeitete sechzehn Stunden am Tag, ohne Urlaub zu machen oder sich Zeit für seine Frau zu nehmen.
    Als der Stress überhand nahm, bestand Leigh schließlich darauf, dass sie einen Therapeuten aufsuchten. Zahlreiche Bekannte empfahlen ihnen Dr. Sheila Winters, eine attraktive siebenunddreißigjährige Blondine, die sich in ihrer Praxis an der Park Avenue auf erfolgreiche Patienten mit hohem Stressfaktor spezialisiert hatte.
    Zu Leighs Freude wurde sie ihrem guten Ruf gerecht. Sie besaß Intelligenz und Humor und konnte ihnen praktikable, maßgeschneiderte Lösungen anbieten.
    Nach ein paar Sitzungen verschrieb sie ihnen einen Wochenendausflug, weil Logan sich zu Hause nie wirklich entspannt hätte. »Logan, Sie gehören zu den Menschen, die erst in einer völlig anderen Umgebung aufhören können, an den Beruf zu denken«, sagte die Therapeutin. »Wenn Sie sich zu nahe an Ihrem Büro aufhalten, wird es Leigh nie gelingen, Sie von Ihren Verpflichtungen loszureißen. Ein Strandhaus auf Long Island wäre zwar nett, aber auch das ist zu nahe an der Stadt, und dort würden Sie auch viel zu  viele Leute treffen, die Sie schon die Woche über in Manhattan sehen. « Sie überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: »Wenn ich Sie wäre, würde ich mir vielleicht etwas in den Bergen suchen. «
    Leigh hatte gleich gemerkt, dass Sheila Logan wirklich mochte und bewunderte und dass sie auch sein Streben nach Erfolg gut verstehen konnte, deshalb erstaunte es sie nicht, als die Therapeutin ihr empfahl, die romantische Seite in ihrer Ehe neu zu beleben. »Zünden Sie ein paar Kerzen an, sorgen Sie für leise Musik, und ziehen Sie ihn in die Dusche, wenn er nach Hause kommt«, riet sie Leigh lächelnd. »Er ist klug, er wird es schon begreifen. Sexuelle Probleme hat er nicht, er ist nur überarbeitet. «
    Dann wandte sie sich streng an Logan. »In den ersten Wochen wird es Leighs Aufgabe sein, Ihnen in Erinnerung zu rufen, dass das Leben auch noch aus etwas anderem als aus Arbeit besteht, aber es wird an Ihnen liegen, das Beste aus den Gelegenheiten zur Intimität, die sie Ihnen bietet, zu machen. Ich verstehe sehr wohl, dass man beruflich sehr eingespannt ist, wenn man solchen Erfolg haben will wie Sie, und ich bewundere die Opfer, die Sie dafür bereit sind zu bringen, aber wenn Sie weiterhin so viel arbeiten, setzen Sie Ihre Ehe aufs Spiel. « Humorvoll fügte sie hinzu: »Wissen Sie, Logan, Männer, die ihre Frauen vernachlässigen, weil sie so beschäftigt damit sind, Geld zu verdienen, stehen in den meisten Fällen auf einmal ohne Frau da - und haben nur noch die Hälfte des Geldes. «
    Im Gegensatz zu anderen Paartherapeuten, die ihre Patienten nie einzeln sehen wollten, führte Sheila mit jedem von ihnen zu Beginn der Sitzung ein kurzes Einzelgespräch. Als Leigh in der nächsten Sitzung mit ihr allein war, erzählte ihr Sheila überraschenderweise von sich. »Es mag Ihnen vielleicht so Vorkommen, als stünde ich Logans beruflichem  Ehrgeiz zu tolerant gegenüber«, sagte sie, »aber das liegt bestimmt daran, dass ich einen ähnlichen Hintergrund habe wie er. Sie, Leigh, sind in einer Familie aufgewachsen, in der das Geld nie gereicht hat, aber die Kinder, die mit Ihnen zur Schule gingen, kamen aus den gleichen Verhältnissen. Daher brauchten Sie keine Scham und kein Minderwertigkeitsgefühl zu entwickeln. Logan und ich jedoch stammen beide aus alten, geachteten New Yorker Familien. Wir besuchten zwar auch teure Privatschulen, aber das Leben unserer Klassenkameraden zu Hause konnten wir nicht teilen. Wir konnten nicht mit ihnen in Ferien fahren, und wir konnten uns nicht so anziehen wie sie. In gewisser Weise wären wir beide besser daran gewesen, wenn wir auf öffentliche Schulen gegangen und mit ganz gewöhnlichen Kindern aus ganz gewöhnlichen Familien zusammen gewesen wären. «
    Die Sitzung war vorüber, und als sie beide aufstanden, lächelte Leigh sie an und umarmte sie impulsiv. »Sie waren ganz gewiss nie

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