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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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»Aber sein Auto ist nicht hier. Er muss irgendwo anders hingefahren sein... «
    Shrader machte jedoch ihre Hoffnung mit einem Schlag zunichte. »Ihr Mann war mit einen weißen Jeep unterwegs, nicht wahr? « Als Leigh nickte, fuhr er schulterzuckend fort: »Na ja, wenn ich mich hier in die Tür stelle und hinausschaue, sehe ich nur lauter weiße Hügel. Da fällt ein weißer, mit Schnee bedeckter Jeep nicht auf. «
    Das war das Letzte, was Leigh hören wollte. Verzweifelt rang sie um Fassung. Sie trat ans Fenster und blickte auf die Polizisten, die das Gelände absuchten. Eigentlich suchten sie gar nicht nach Logan, wurde ihr klar. Er war jetzt seit sechs Tagen verschwunden. Sie suchten nach seiner Leiche.
    Sie begann so heftig zu zittern, dass sie sich am Fensterrahmen festhalten musste, um nicht zu Boden zu sinken. »In der Nacht, als der Blizzard war, war es so kalt«, flüsterte sie. »Hatte er überhaupt Holz, um ein Feuer zu machen? Ich habe keine Holzscheite gesehen. Hoffentlich war ihm nicht kalt... «
    »Draußen vor der Küchentür ist ein großer Holzstapel«, versuchte Detective Littleton sie zu beruhigen.
    Aber Leigh ließ sich nicht beruhigen. Ihr war gerade klar geworden, was Shrader mit seiner Warnung gemeint hatte. »Warum darf ich nichts anfassen? «, flüsterte sie.
    »Da wir keine Ahnung haben, was mit Ihrem Mann geschehen ist, sind das nur Vorsichtsmaßnahmen«, erwiderte  Shrader.
    In diesem Augenblick verlor Michael Valente die Geduld. »Entweder sind Sie ein Sadist oder ein Idiot«, herrschte er den Detective an und trat an Leighs Seite. »Hören Sie«, sagte er zu ihr, »dieses Arschloch weiß genauso wenig, was mit Logan passiert ist, wie Sie. Es gibt immer noch die Chance, dass er da draußen irgendwo im Schnee feststeckt und darauf wartet, dass ihn jemand ausbuddelt. Vielleicht ist er verletzt und kann nicht laufen. Was auch immer mit ihm ist, am besten wäre es, ich würde Sie jetzt nach Hause bringen. Die Polizei soll hier ihre Arbeit machen. «
    Überraschenderweise unterstützte Detective Littleton diesen Vorschlag. »Er hat Recht, Mrs. Manning. Das Beste wäre, wenn Sie jetzt gingen. Wir müssen ein großes Gebiet durchkämmen und rufen Sie sofort an, wenn wir irgendeinen Hinweis auf die Ereignisse hier finden. «
    Leigh starrte sie an. Ihr war übel vor Angst, dass Valente die beiden Polizisten so verärgert haben könnte, dass sie ihr nie wieder etwas sagen würden. »Versprechen Sie mir, mich sofort anzurufen? «
    »Ich verspreche es. «
    »Auch wenn Sie nichts Neues wissen? «
    »Auch dann«, erwiderte Littleton. »Ich rufe Sie auf jeden Fall heute Abend an. « Sie trat an die Tür und wartete, bis Leigh und Valente herauskamen. Dann nickte sie einem der Polizeibeamten, die dort standen, zu. »Officer Tierney wird Sie zu Ihrem Hubschrauber zurückfahren, wenn Sie ihm sagen, wo er steht. «
    Als sie weg waren, winkte Littleton einen anderen Polizeibeamten zu sich. »Sperren Sie das ganze Gelände von hier an ab... « Sie wies auf das Ende der Zufahrtsstraße, so weit man sie vom Haus aus sehen konnte.
    »Sollen wir nicht oben auch die Straße absperren? «
    »Nein, das würde nur Neugierige anlocken, aber ich möchte, dass ein Beamter dort oben so lange Wache hält, bis die Ermittlungen hier abgeschlossen sind. Ohne Erlaubnis von Detective Shrader oder mir darf niemand hier herunterkommen. «
    »Verstanden«, erwiderte er und wandte sich zum Gehen.
    »Noch etwas. Fragen Sie bei den örtlichen Revieren, ob wir einen Generator haben können. Wir brauchen Licht und Wärme hier unten. «
    »Noch etwas? «
    Sam schenkte ihm ein betörendes Lächeln. »Da Sie schon fragen: Zwei Tassen Kaffee wären wundervoll. «
    »Ich sehe zu, was sich machen lässt. «
    Shrader telefonierte gerade mit Holland, um weitere Beamte von der Spurensicherung anzufordern. Als er fertig war, zog er eine so wilde Grimasse in Sams Richtung, dass sie sich nicht sicher war, ob er Wut oder Erheiterung signalisieren wollte. »Valente hat mich als Arschloch bezeichnet! «, dröhnte er, und Sam stellte fest, dass er es offenbar lustig fand.
    »Ja«, erwiderte sie, »und mit Recht. «
    »ja, aber weißt du, was ich herausgefunden habe? «
    Sam steckte grinsend die Hände in die Taschen. »Dass er dich auch für einen sadistischen Idioten hält? «
    »Ja, das auch. Das FBI nennt Valente den Eismann - aber ich habe festgestellt, dass er eine weiche, sensible Seite hat. Das werden unsere Leute sehr interessant finden. «

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