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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nur an Logan denken muss. Wahrscheinlich würde ich noch nicht einmal meinen Text behalten. «
    »Sobald du auf der Bühne stündest, würde er dir sofort wieder einfallen. «
    »Vielleicht«, erwiderte Leigh und wandte sich an Jane. »Aber ich kann zur Zeit einfach keine Gefühle investieren. Das verstehst du doch, Jane, oder? «
    »Vollkommen«, sagte Jane. »Ich habe sogar schon versucht, Jason zu erklären, wie du dich jetzt fühlst, aber du weißt ja, wie wichtig ihm das Stück ist. « Angewidert verzog sie das Gesicht, als sie fortfuhr: »Selbst wenn du künstlich beatmet würdest, wäre ihm das gleichgültig, solange er die Maschine abstellen könnte, wenn du deinen Text sagst. «
    »Das stimmt nicht«, erwiderte Jason gekränkt. »Ich würde das Stück umschreiben, damit du deinen Text im Liegen sprechen könntest. « Er nahm sein Martiniglas von dem Tablett, das Hilda ihm hinhielt. »Ich bin eben ein selbstsüchtiger Bastard«, erklärte er grinsend. »Aber du musst zugeben«, fügte er augenzwinkernd hinzu, »dass ich ein brillanter selbstsüchtiger Bastard bin. «
    Leigh vermutete, dass er sie nur aufheitern wollte, und schenkte ihm ein müdes Lächeln.
    Da Leigh auf sein Geplänkel nicht einging, hörte Jason auf, über sich selbst zu reden, und erzählte ihr stattdessen von den fabelhaften Kritiken, den Beleuchtungsproblemen und seinem letzten Streit mit dem Regisseur des Stücks. Leigh ließ ihn reden, aber seine Worte drangen nicht wirklich zu ihr durch. Zurückgelehnt saß sie auf dem Sofa, beobachtete, wie sich sein Mund bewegte, und blickte automatisch zu Jane, wenn sie etwas sagte, aber eigentlich hatte sie keine Ahnung, wovon sie sprachen, und es interessierte sie auch nicht.
    Als Jane schließlich aufstand, wurde Leigh klar, dass sie jetzt mit Jason allein zurückblieb, und fast bedauerte sie es, dass die andere Frau gehen wollte.
    »Robert und Lincoln haben mich gebeten, dir ihre herzlichen Grüße auszurichten«, erklärte Jane.
    Bis jetzt hatte Leigh an keinen der anderen Schauspieler im Stück auch nur einen einzigen Gedanken verschwendet. »Bitte, grüß sie auch von mir. Hat Roberts Frau ihr Baby bekommen? «
    »Ja, ein kleines Mädchen. «
    Um Janes Aufbruch zu beschleunigen, eilte Jason zum Schrank im Foyer, in den Hilda ihre Mäntel gehängt hatte. Er nahm Janes Zobelmantel vom Bügel und schwenkte ihn wie ein Matador. »Jane, du kommst zu spät zur Matinee! Komm, Liebling, schieb deinen berühmten Hintern in den Mantel, damit du aufbrechen kannst. «
    »Ist er immer schon so widerlich gewesen? «, fragte Jane und reichte Leigh zum Abschied die Hand.
    Leigh registrierte verblüfft, wie gekränkt Jane klang, und erwiderte: »Er steht im Moment unter Stress. Nimm es nicht persönlich, schließlich hat er ein Stück mit zwei starken Frauenrollen und nur eine Schauspielerin zur Besetzung. «
    Zögernd blickte Jane zu Jason, dann sagte sie verlegen: »Ich bin eigentlich heute hierher gekommen, weil ich dir etwas unter vier Augen sagen wollte. Es tut mir aufrichtig Leid, dass du den Unfall gehabt hast. Natürlich war ich von Anfang an wild darauf, deine Rolle zu spielen, aber ich wollte sie durch eigenen Verdienst bekommen und nicht durch solch eine Tragödie. «
    Überrascht stellte Leigh fest, dass sie ihr glaubte. Jane war unglaublich ehrgeizig und selbstsüchtig, aber im Moment strahlte sie nicht ihr übliches Selbstvertrauen aus. Sie wirkte angespannt und ein wenig müde, und Leighs Gesundheitszustand schien ihr wirklich Kummer zu bereiten. »Zumindest brauchst du nicht operiert zu werden. «
    »Nein, und ich bin fest davon überzeugt, dass du noch viele Hauptrollen spielen wirst, wenn du dich dafür entscheidest, in New York zu bleiben und nicht nach Hollywood zurückzugehen. «
    Erst als Jane gegangen war, fiel Leigh auf, dass sie Logans Verschwinden mit dem Wort »Tragödie« umschrieben hatte.
    »Und jetzt«, verkündete Jason, nachdem sich die Tür hinter Jane geschlossen hatte, »können wir reden und reden. «
    Leigh hatte das Gefühl, Jasons Geplänkel nicht zwei Minuten länger ertragen zu können, geschweige denn, noch zwei Stunden. Wie konnte er nur annehmen, dass sie sich für irgendetwas von dem interessierte, was er ihr erzählte? Ihre Konzentrationsfähigkeit war auf dem Nullpunkt angelangt, als Hilda sie endlich erlöste. »Courtney Maitland möchte heraufkommen und Sie besuchen«, verkündete sie. »Sie besteht darauf. Sie sagt, wenn sie nicht wenigstens für ein paar

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