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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nur sicherstellen wollen, dass sie etwas zu sich nahm. Sie war so gerührt, dass sie gehorsam anfing zu essen.
    »Sie haben also Ihren Namen von Falco Nipote in Michael Valente geändert? «
    Er schüttelte den Kopf. »Umgekehrt. «
    »Also war Ihr Name Nipote Falco? «
    »Nein. Nipote bedeutet Neffe auf Italienisch und Falco Falke. Früher hatten wir alle Spitznamen. Mein Vetter Ange lo wurde >Dante< genannt, weil er nicht Engel heißen wollte, was er im Übrigen auch nicht war. Dominick war >Sonny<, weil er... « Er schüttelte den Kopf. »Er wurde von allen so genannt, sogar von meinem Onkel. « Er blickte sich nach der Weinflasche um, sah, dass sie immer noch auf der Kochinsel stand, und erhob sich, um sie zu holen.
    »Warum nannte man Sie Falke? «, fragte Leigh.
    »Angelo hat damit angefangen, als wir noch Kinder waren. Er war drei Jahre älter als ich, und ich wollte immer an seinen Abenteuern teilhaben. Um mich loszuwerden, redete er mir ein, ich hätte besonders gute Augen - Augen wie ein Falke - und er und seine Freunde bräuchten mich als >Späher<. Das habe ich so lange gemacht, bis ich merkte, dass sie Spaß hatten und ich nicht. «
    »Was für einen Spaß hatten sie denn? «
    »Das wollen Sie bestimmt nicht wissen. «
    Natürlich, er hatte Recht. Das wollte sie eigentlich nicht wissen. »Ich möchte Ihnen für Ihre Freundlichkeit danken, für alles, was Sie in der letzten Zeit für mich getan haben. Sie haben sich so viel Mühe meinetwegen gemacht, ich kann es kaum glauben. «
    »Was ist daran so unglaublich? «
    »Vor vierzehn Jahren haben Sie mir kaum geantwortet, wenn ich Sie angesprochen habe. «
    »Ich habe eben eine längere Anlaufzeit gebraucht. «
    »Und was ist dazwischen gekommen? «
    Logan ist dazwischen gekommen, dachte Michael Valente, aber er sprach es nicht aus. Er wollte ihr die Stimmung nicht verderben, indem er ihren Ehemann erwähnte, den sie nicht mehr lebend wiedersehen würde. »Vielleicht war ich schüchtern. «
    Energisch schüttelte Leigh den Kopf. »Das habe ich damals auch überlegt, aber schüchterne Menschen sind nicht absichtlich unhöflich, je netter ich zu Ihnen war, desto barscher und grober wurden Sie, und nach einer Weile war mir klar, dass Sie mich einfach nicht leiden konnten. «
    »War das wirklich so offensichtlich? «
    Leigh hörte die amüsierte Ironie in seinem Ton, aber sie hatte drängendere Fragen. »Warum haben Sie mir denn letzten Samstag auf der Party nicht gesagt, wer Sie sind? « Bei diesen Worten stiegen ihr plötzlich die Tränen in die Augen, weil auf einmal Logan wieder vor ihrem geistigen Auge stand.
    Valente sah ihr an, was sie empfand, und erwiderte: »Auf der Karte, die bei dem Korb mit den Birnen war, habe ich geschrieben, wer ich bin. «
    Mühsam konzentrierte sich Leigh auf seine Antwort. »Sie haben mich wahrscheinlich für sehr ungezogen gehalten, weil ich bis jetzt noch nichts davon erwähnt habe. «
    »Ich nahm an, dass Sie entweder die Karte nicht gelesen haben oder es vorziehen, unsere Bekanntschaft zu leugnen. «
    Leigh blickte ihn fest an. »Das würde ich niemals tun. «
    Er erwiderte ihren Blick. »Es sei denn, dass Sie in den letzten vierzehn Jahren >ziemlich< formell geworden sind. «
    Sie lächelte über seinen Seitenhieb, aber mittlerweile kostete es sie ihre ganze Kraft, die Tränen zurückzuhalten. Sie war so fertig mit den Nerven, dass selbst nette Bemerkungen sie unvermutet zum Weinen bringen konnten.
Kapitel 28
    Joe O’Hara kam in die Küche, als Michael gerade den letzten Rest Wein aus der Flasche in Leighs Glas goss. Erstaunt registrierte er das gedämpfte Licht und die behagliche Atmosphäre. »Oh, Entschuldigung... «
    »Nein, bleiben Sie, Joe«, sagte Leigh rasch, damit er keinen falschen Eindruck gewann. »Ich möchte Ihnen Mr. Valente vorstellen... «
    »Wir haben uns bereits kennen gelernt, Mrs. Manning. Sie wissen doch, letzten Freitag... «
    Leigh musste unwillkürlich lachen. »Ja, natürlich weiß ich das. Aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, dass ich Mr. Valente von früher kannte. Als ich vor vielen Jahren auf dem College war und in der Stadt lebte, habe ich im Lebensmittelladen seiner Familie immer eingekauft. Damals hatte er noch einen Bart, und ich wusste seinen Namen nicht, aber seine Tante - die ich bis heute für seine Mutter gehalten habe - hat immer extra für mich Shrimpspizza gemacht. «
    O’Haras Blick wanderte zu der leeren Weinflasche und richtete sich dann anklagend auf Michael

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