Ganz, nah!
entgegenstreckte und sagte: »Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht. «
Er hatte eine aufregende Stimme, fand Courtney, tief und ungewöhnlich. Wenn er kein Krimineller wäre, hätte er mit dieser Stimme beim Rundfunk oder Fernsehen viel Geld verdienen können.
O’Hara kam ihr entgegen, mit einer großen, flachen weißen Schachtel in der Hand, die Valente ihm gereicht hatte, als er hereingekommen war. Unter den Arm hatte er eine braune Papiertüte gesteckt, in der sich wahrscheinlich eine Flasche mit alkoholischem Inhalt befand.
»Du bist ja immer noch da«, sagte Joe erstaunt.
»Ich gehe gleich, ich wollte nur noch rasch einen Blick auf Valente werfen«, erwiderte sie und folgte ihm in die Küche. »Was ist in der Schachtel? «
»Ich weiß nicht«, erwiderte er und legte sie auf die Kücheninsel. »Aber vermutlich Pizza. «
»Er hat ihr eine Pizza mitgebracht? «, rief Courtney lachend. »Eine Pizza ? Er besitzt einen Helikopter und ganze Häuserblocks in New York City - da hätte er ihr doch zumindest ein siebengängiges Menü aus dem Le Cirque mit einem Diamantenarmband als Serviettenring mitbringen können! «
»Ach ja? Vermutlich weißt du mehr über ihn als ich. «
»Ich weiß überhaupt nicht viel über ihn, aber ich werde recherchieren. « Sie hob den Deckel der weißen Schachtel an und schüttelte sich angewidert. »Iiih. «
O’Hara, der gerade versuchte, einen der zahlreichen Herde einzuschalten, drehte sich um.
»Die Pizza ist noch nicht gebacken«, sagte sie und wies anklagend auf die Schachtel. »Und es liegen riesige Shrimps darauf. « Wieder erschauerte sie. »Ist das italienisch? «
»Ich weiß nicht. Ich esse lieber Peperonipizza. «
»Ich hasse Shrimps in jeglicher Form. « Sie zog die Flasche Rotwein aus der braunen Papiertüte heraus und musterte das Etikett. »Der Typ ist wirklich verdreht. Er trinkt einen Rotwein, der dreihundert Dollar kostet, zu einer Shrimpspizza. «
O’Hara war in Gedanken bei seinen Pflichten. »Valente hat mir gesagt, ich soll sie in den Ofen schieben. Normalerweise würde ich ihm ja sagen, er soll es selber machen, aber Mrs. Manning hat schon seit Tagen nichts Richtiges mehr gegessen. Weißt du, wie man den Backofen hier einschaltet? «
»Das kann doch nicht so schwer sein«, erwiderte Courtney und tauschte den Platz mit O’Hara, der sich daranmachte, den Wein zu entkorken. Sie betrachtete die Schalter und Knöpfe über dem Gerät, das in die Ziegelwand eingelassen war, und ihre rasche Auffassungsgabe kam ihr dabei zu Hilfe. »Hier«, sagte sie schließlich und veränderte die Zeit auf der Uhr.
Kapitel 27
»Ich weiß nicht, wo Logan alles aufbewahrt«, sagte Leigh zu Michael Valente, als sie das Licht in Logans Arbeitszimmer einschaltete. Sie trat zu seinem Schreibtisch und setzte sich in seinen Ledersessel. Logans Arbeitszimmer war so einzigartig, so ganz seines, dass sie sich vorkam, als täte sie etwas Unrechtes.
Sie streckte die Hand nach dem Griff der mittleren Schublade aus, die jedoch verschlossen war. Auch die übrigen Schubladen waren verschlossen. Verlegen blickte sie auf. »Ich... es tut mir Leid, ich wusste nicht, dass er sie abgeschlossen hatte. « Sie wies auf einen eingebauten Aktenschrank mit Eichenfront an der Wand. »Vielleicht sind die Unterlagen, die Sie suchen, ja darin. «
»Lassen Sie sich Zeit, ich habe keine Eile«, erwiderte Valente höflich, aber sie spürte seinen Blick auf sich, als sie auf den Schrank zuging. Sie fühlte sich unwohl dabei, und vor allem seine Stimme verursachte ihr Unbehagen. Aber vielleicht lag es ja auch nur daran, dass er dabei war, als sie feststellen musste, dass ihr Mann alles unter Verschluss hielt.
Auch der Aktenschrank war abgeschlossen.
»Brenna, meine Sekretärin, weiß vielleicht, wo Logan seine Schlüssel aufbewahrt. « Wieder setzte sich Leigh an Logans Schreibtisch und rief Brenna an. Es stellte sich heraus, dass sie zwar wusste, dass Logan alles abgeschlossen hatte, aber auch sie hatte keine Ahnung, wo die Schlüssel sein könnten.
»Es ist mir sehr peinlich, dass Sie nun schon zum zweiten Mal mit leeren Händen gehen müssen«, sagte Leigh, als sie das Licht im Büro ausschaltete.
»Das braucht Ihnen nicht peinlich zu sein. Ich kann warten, bis Sie die Schlüssel gefunden haben. «
Leigh ging wieder in den Wohnraum und blieb unschlüssig an den Sofas stehen. »Habe ich Ihnen eigentlich schon dafür gedankt, dass Sie mir so großzügig Ihren Hubschrauber zur Verfügung gestellt
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