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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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gekauft hatte.
    »Wie würden Sie die Beziehung zu Ihrem Mann beschreiben? Waren Sie glücklich verheiratet? «
    »Ja, sehr. «
    »Hat er sich Ihnen anvertraut? «
    »Natürlich. «
    »Überlegen Sie sorgfältig. Hat er sich wegen irgendetwas Sorgen gemacht - geschäftliche Probleme, zum Beispiel? «
    »Logans Geschäfte sind hervorragend gelaufen, vor allem in den letzten zwei oder drei Jahren. Er hatte keine geschäftlichen Probleme. «
    »Wirkte er besorgt? «
    »Nicht mehr als gewöhnlich. «
    »Dürfen wir mit seinen Angestellten sprechen? « Die Frage war rhetorisch, da McCord Logans Angestellte bereits aufgelistet und unter Sam, Shrader und sich aufgeteilt hatte, damit sie sie später verhörten.
    »Selbstverständlich können Sie mit jedem sprechen«, erwiderte Leigh.
    »Wem könnte sich Ihr Mann, außer Ihnen, noch anvertraut haben? «
    »Niemandem. «
    »Hatte er keine engen Freunde? «
    »Wir waren einander die engsten Freunde. «
    »Ich verstehe. Dann haben Sie also auch keine engen Freunde? Menschen, denen Sie sich anvertrauen. «
    Littleton formulierte es absichtlich ein wenig abschätzig, sodass Leigh sich Vorkommen musste wie ein asozialer Eremit, wenn sie nicht wenigstens mit einem Freund aufwarten konnte, und ihre Strategie funktionierte auch. »Ich bin im Show-Business«, erwiderte Leigh, »und meine Freunde stammen ebenfalls aus der Unterhaltungsbranche. Ihnen geht es mehr um die Öffentlichkeit als um Privates, deshalb können die meisten Geheimnisse nicht besonders gut für  sich behalten. Mit den Jahren habe ich gelernt, niemandem etwas anzuvertrauen, was ich nicht unbedingt in die Zeitung setzen würde. «
    Sam nickte, fragte aber trotzdem noch einmal nach. »Ich habe in einem Artikel in der Post über Ihre Geburtstagsparty gelesen, dass über dreihundert Gäste mit Ihnen gefeiert haben. Gab es darunter nicht wenigstens eine Person, der Sie oder Ihr Mann von Zeit zu Zeit etwas anvertraut haben? «
    Leigh wurde klar, dass die Polizistin wohl keine Ruhe geben würde, wenn sie ihr nicht wenigstens einen Namen preisgeben würde. Sie überlegte kurz und sagte dann: »Jason Solomon gehört zu meinen Freunden. «
    »In persönlicher wie auch in beruflicher Hinsicht? «
    »Ja. Auch mit Sybil Haywood bin ich befreundet, ebenso mit Theta Berenson... «
    »Der Künstlerin? «
    »Ja. Oh, und Sheila Winters ist mit mir und mit meinem Mann befreundet. «
    Sam notierte das. »Dr. Winters? Hatte Ihr Mann ernsthafte gesundheitliche Probleme? «
    Unbehaglich antwortete Leigh: »Vor ein paar Jahren waren wir als Patienten bei ihr. Jetzt ist sie einfach nur noch eine enge Freundin. «
    »Wer brauchte einen Therapeuten? «, fragte McCord unverblümt. »Sie oder Ihr Mann? «
    Leigh wollte ihm gerade erwidern, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, als Sam Littleton rasch einwarf: »Sie müssen diese Frage nicht beantworten, Mrs. Manning, wenn es Ihnen unangenehm ist. Lieutenant McCord und ich haben noch nicht miteinander gearbeitet, aber seiner Frage nach zu urteilen, gehört er wohl zu den Männern, die aus einer Erkältung eher eine Lungenentzündung werden ließen, als einen Arzt aufzusuchen. Wahrscheinlich repariert er auch sein Auto selber und zieht sich selber die Zähne, statt zum Zahnarzt zu gehen. « Sie lächelte Leigh freundlich an. »Im Gegensatz zu ihm weiß ich jedoch, dass intelligente, viel beschäftigte Leute, die es sich leisten können, gerne Zeit und Geld sparen, indem sie für jeden Bereich Spezialisten konsultieren, ob es nun um Autoreparaturen, Computertechnologie oder... « Sie wandte ihr lächelndes Gesicht dem Mann neben sich zu. »... um medizinische Fragen geht. «
    Um die Theorie der sympathischen Polizistin zu stützen, erklärte Leigh bereitwillig, warum Logan und sie Sheila Winters aufgesucht hatten. »Logan hat so viel gearbeitet und konnte sein Leben nicht mehr richtig genießen. Sheila hat ihm dabei geholfen zu erkennen, wie viel Schönes in seinem Leben er verpasste, wenn er sich so unter Druck setzte. «
    Detective Littleton beugte sich eifrig vor. »Könnte es sein, dass Ihr Mann es Dr. Winters - als Freundin - anvertraut hat, warum er sich eine Waffe zugelegt hat? «
    »Ich weiß nicht. Das bezweifle ich. Sheila und Logan haben sich ab und zu zum Mittagessen getroffen, aber das waren rein gesellschaftliche Treffen. Sie stammen beide aus den gleichen Kreisen und haben viele gemeinsame Bekannte. Ich habe Sheila heute Morgen angerufen und ihr erzählt, was

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