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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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haben? «
    Michael Valente steckte die Hände in die Hosentaschen. »Nein, aber ich wüsste, wie Sie sich bedanken könnten. Wann haben Sie das letzte Mal etwas gegessen? «
    »Ich war in der letzten Zeit nicht besonders hungrig. «
    »Das habe ich mir gedacht. Wenn Sie sich bedanken möchten, können Sie heute mit mir zu Abend essen. «
    »Nein, ich... «
    »Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen«, unterbrach er sie. »Und ich habe etwas zu essen mitgebracht. Wo ist die Küche? «
    Erstaunt und leicht verärgert über seine Eigenmächtigkeit blickte Leigh ihn an. Sein teurer Haarschnitt, sein maßgeschneidertes Jackett und die Dreihundert Dollar Krawatte verliehen ihm eine Aura von wohlhabender Eleganz, aber der harte Ausdruck in seinem Gesicht und das kalte Funkeln seiner Augen, das sie bemerkt hatte, als Harwell ihn beleidigt hatte, ließen sich dadurch nicht überdecken. Logan hatte Valente offensichtlich für einen zahmen, leicht einschätzbaren Geschäftsmann gehalten. Aber das war er keineswegs.
    Andererseits hatte er in der vergangenen Woche viel für sie getan, deshalb widersprach sie nicht und zeigte ihm den Weg in die Küche.
    Der große Raum war leer, aber alle vier Herde waren an,
    und auf der Kochinsel standen zwei Weingläser und Teller mit Besteck und Servietten. Valente zog sein Jackett aus und hängte es über die Rückenlehne eines Stuhls, dann reichte er ihr eines der Weingläser. »Trinken Sie einen Schluck«, befahl er, als sie abwehrend den Kopf schüttelte. »Sie werden sich gleich besser fühlen. «
    Leigh glaubte nicht, dass ihr irgendetwas helfen könnte, aber sie trank gehorsam einen Schluck, weil sie zu müde war, um sich mit ihm zu streiten.
    »Und noch ein bisschen. Tun Sie es für mich. «
    Sie trank einen weiteren Schluck. »Mr. Valente, das ist sehr nett von Ihnen, aber ich habe weder Hunger noch Durst. «
    Er blickte sie nur schweigend an, ein Glas Wein in der Rechten, die linke Hand in der Hosentasche. »Unter den Umständen wäre es vielleicht passender, wenn Sie mich beim Vornamen nennen. «
    Leighs Magen schnürte sich zusammen. Seine Stimme... seine Augen... sein Verhalten. »Eigentlich bin ich ziemlich formell. «
    Ohne darauf zu antworten, drehte er sich um und trat an den Herd. Er beugte sich vor und musterte die Pizza hinter der Glasscheibe. »Ich möchte gern etwas wissen«, sagte er, mit dem Rücken zu ihr.
    »Was? «
    »Ich habe Ihnen einen Korb mit Birnen ins Krankenhaus geschickt. Haben Sie ihn bekommen? «
    Verlegen blickte Leigh auf seinen Rücken. »Ja, es war allerdings keine Karte dabei. Es tut mir Leid, ich wusste nicht, dass er von Ihnen kommt. «
    »Das erklärt alles«, erwiderte er.
    »Ich liebe Birnen... «, begann Leigh, um sich zumindest jetzt bei ihm zu bedanken.
    »Das weiß ich. «
    Ihr Unbehagen wuchs. »Woher wissen Sie das? «
    »Ich weiß viele Dinge über Sie. Trinken Sie noch einen Schluck Wein, Leigh. «
    In Leighs Kopf begannen Alarmglocken zu schrillen. Diese Stimme! Sie kannte diese Stimme! Im Geiste lauschte sie noch einmal seinen Befehlen. Trag dies für mich... Trink das... Liebe mich... Noch ein bisschen mehr... Tu es für mich.
    »Ich weiß, dass Sie Birnen und Shrimpspizza mögen und die meisten Gemüsesorten hassen«, fuhr er fort. »Ich weiß, dass Sie in der Sonne leicht verbrennen und dass Sie stark duftende Seifen nicht ausstehen können. Ich weiß auch, dass Sie keineswegs »ziemlich formell< sind. « Er schwieg und ergriff zwei Topflappen, die neben dem Herd lagen.
    Hinter ihm packte Leigh das große Messer, das auf der Kochinsel lag. Vor Wut und Angst schlug ihr das Herz bis zum Hals. Aus O’Haras Zimmer hinten am Flur drangen schwache Fernsehgeräusche. Er würde sie wohl kaum hören, wenn sie schrie.
    »In Wahrheit sind Sie lieb und völlig natürlich«, fuhr Valente fort und holte die Pizza aus dem Backofen. »Sie nehmen sich Zeit für jeden, den Sie für einsam oder unglücklich halten, Sie können es nicht ertragen, die Gefühle eines anderen zu verletzen, und Sie bemühen sich immer, an anderen, wie zum Beispiel an mir, etwas Liebenswertes zu finden. «
    Er drehte sich um und sah das Messer in ihrer Hand.
    »Verschwinden Sie! «, stieß Leigh hervor. »Raus aus meinem Haus, bevor ich um Hilfe schreie und die Polizei rufe. «
    »Legen Sie das Messer weg! Was, zum Teufel, ist denn  los? «
    »Sie waren der Stalker! Sie waren das! Ich erkenne Ihre Stimme. Sie haben Blumen und Geschenke geschickt... «
    »Ich bin

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