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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und Gewalttätigkeit. Ich hätte dich vorwarnen können... «
    Die Astrologin war so außer sich, dass Leigh sie trösten musste. »Ich muss dir ein Geheimnis anvertrauen«, gestand sie ihr und legte Sybil den Arm um die Taille. »Es hätte überhaupt nichts geändert, wenn du mir das Horoskop vorher gegeben hättest. «
    »Wie meinst du das? «
    »Logan hielt Astrologie für eine Farce. Ich glaube an dich und deine Aufrichtigkeit, aber bei Horoskopen bin auch ich ein wenig... « Zögernd suchte sie nach dem richtigen Wort. »... ambivalent. «
    Statt sich davon trösten zu lassen, reagierte Sybil jedoch gekränkt.
    Sheila Winters war Leighs einzige Stütze an diesem Tag. Sie spürte sofort, wann Leigh sie brauchte, und war immer in ihrer Nähe, und auch jetzt war sie gleich zur Stelle. »Du brauchst jetzt ein paar Minuten für dich allein«, sagte sie. »Du spendest ja mehr Trost, als du von den meisten Leuten hier bekommst. «
    »Nein, ich ruhe mich später aus«, erwiderte Leigh. Ihr war übel vor Erschöpfung, aber sie wollte ihre Gäste jetzt nicht allein lassen. Sie waren aus Zuneigung und Respekt vor Logan gekommen, und sie war jedem Einzelnen dankbar dafür, dass er die Mühen auf sich genommen hatte.
    Die sechs Polizisten in Zivilkleidung, zu denen auch McCord, Shrader und Littleton gehörten, die sich in der Wohnung aufhielten, waren jedoch davon ausgenommen. Littleton und Shrader hatten ihr erklärt, dass sich der Mörder möglicherweise unter den Trauergästen befinden könne und deshalb eine Gefahr für sie bestehe. Leigh fand das zwar absurd, hatte jedoch nicht die Kraft, etwas dagegen einzuwenden.
    Wenn sie also einen der Detectives erblickte, nickte sie höflich, überließ sie jedoch ansonsten sich selbst. Da niemand von ihrer Anwesenheit wusste, achtete auch niemand auf sie - niemand, außer Courtney Maitland. Sie identifizierte sie alle, und als sie mit einem Teller voller Essen neben Leigh auftauchte, flüsterte sie ihr zu ihrer Verblüffung zu: »Ich habe sechs Polizisten gezählt. Ist das richtig, oder habe ich einen übersehen? «
    Courtney hatte Logan nur flüchtig gekannt, und so empfand sie auch keine Trauer über seinen Tod. Und sie war viel zu aufrichtig, als dass sie ein trauriges Gesicht aufgesetzt hätte. Leigh umarmte sie. »Mitten ins Schwarze. Wie hast du es herausbekommen? «
    »Machen Sie Witze? « Courtney grinste sie an.
    »Nein, das meine ich ernst. «
    »Wer sonst als Bullen würde sich auf einer solchen Trauerfeier nicht jemanden zum Sprechen suchen? Sie essen nichts, sie sind nicht traurig, und sie sind nicht... « Sie brach  ab.
    »Was? «
    »Sagen wir es mal so: Sie versuchen nicht, besonders modisch auszusehen. Der große Typ mit den grauen Haaren ist interessant. « Sie wies mit dem Kopf auf McCord. Leigh folgte ihrem Blick. Es war eine Erleichterung, einmal von etwas anderem reden zu können. »Er ist interessant, weil er so tolle Narben und ein schmales, kantiges Gesicht hat. Bei der Brünetten ist es mir am schwersten gefallen, sie als Polizistin zu identifizieren. «
    »Weil sie eine Frau ist? «
    »Nein, weil sie Bottega-Veneta-Stiefel trägt, die siebenhundert Dollar kosten. «
Kapitel 34

Sheila blieb, als die anderen Gäste gingen, und während Hilda mit den Caterern aufräumte, gingen die beiden Frauen in Leighs Schlafzimmer. Leigh setzte sich in einen der Sessel am Fenster, zog die Beine unter sich und ließ müde den Kopf an die Rückenlehne sinken. Sheila setzte sich in den anderen Sessel ihr gegenüber.
    »Jane Sebring war völlig fertig«, meinte Leigh nach einer Weile.
    »Das überrascht mich nicht. Sie hält sich wahrscheinlich selber für die Witwe. «
    Leigh blickte sie erstaunt an. »Wie meinst du das? «
    »Meiner Meinung nach liegt es auf der Hand, dass Jane Sebring am liebsten du wäre. Sie kann es nicht ertragen, an zweiter Stelle zu stehen. Als sie am Broadway keinen Erfolg hatte, ging sie nach Hollywood, zog sich vor der Kamera aus und hat dafür einen Academy Award bekommen. Aber das war ihr nicht genug. Jetzt ist sie wieder am Broadway, um das einzufordern, was ihr ihrer Meinung nach rechtmä-ßjg zusteht, und du bist ihr im Weg. Du hast ihr >gestohlen<, was ihr gehört, weil sie findet, dass eigentlich sie ein Recht auf dein enormes Talent und deinen Erfolg hat. «
    »Solche Verhaltensweisen sind leider in meiner Branche an der Tagesordnung, Sheila. «
    Seufzend schlug Sheila die Beine übereinander. »Ich weiß. Sie ist nur so verdammt gierig

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