Ganz, nah!
dem Mann. »Haben Sie ein anderes Buch, das Sie nehmen können? «
»Ja, aber wir sollen nicht vor Januar damit beginnen, und jetzt haben wir doch erst Dezember. «
»Benutzen Sie ab sofort das neue«, wies Shrader ihn an. »Und wenn jemand fragt, was mit dem hier passiert ist, sagen Sie, jemand hätte etwas darüber verschüttet. Geht das? «
»Ja, aber mein Boss... «
Shrader reichte ihm seine Karte. »Ihr Boss soll mich anrufen. «
Kapitel 30
Shrader setzte sich ans Steuer, deshalb nahm Sam ihm das Buch aus der Hand und legte es neben sich auf den Rücksitz. McCord nahm vorn neben Shrader Platz. Als sie losfuhren, schlug sie das Gästebuch auf und sah sich die Einträge vom 1. November ab an.
»Was haben Sie von der Haushälterin erfahren? «, fragte McCord Shrader.
»Laut Hilda Brunner waren die Mannings das >perfekte< Paar. Keine Streitigkeiten, noch nicht einmal eine gelegentliche Auseinandersetzung. Mr. Manning kam zwar manchmal spät nach Hause, aber er rief immer an, und um elf, zwölf Uhr spätestens war er da. Er hat ein paar kurze Geschäftsreisen gemacht. Und in den drei Jahren, in denen die Brunner für die beiden arbeitet, war Mrs. Manning noch keine einzige Nacht ohne ihren Mann außer Haus gewesen.
Sie hat bestätigt, dass Mr. Manning die Wohnung am Sonntagmorgen ungefähr gegen acht verlassen hat und dass er vorher zwei Mal hinunter in die Tiefgarage zu seinem Auto gefahren ist, weil er so viele Dinge in die Berge mitgenommen hat. Darunter zwei Kristallgläser, eine Flasche Wein, eine Flasche Champagner und... « Er machte eine kleine Kunstpause, um den dramatischen Effekt auszukosten, bevor er triumphierend grinsend fortfuhr: »... zwei dunkelgrüne Schlafsäcke. Sie ist sicher, dass es zwei waren, weil sie ihm geholfen hat, sie im Schrank zu suchen, und weil sie gesehen hat, wie er damit zum Aufzug ging. «
»Sonst noch etwas? «, fragte McCord erfreut.
»Ja. Sie hat mir fantastischen Kuchen serviert und mich gewarnt, Mrs. Manning nicht zu ärgern, indem ich auf den Boden krümele. «
»Was ist mit dem Chauffeur? «
»Sein Name ist Joseph Xavier O’Hara, und von ihm habe ich nichts erfahren. Zero. Nada. Er arbeitet eigentlich für ein anderes Ehepaar - Matthew und Meredith Farrell aus Chicago, die vor zwei Wochen zu einer Weltreise aufgebrochen sind. Sie haben O’Hara den Mannings bis zu ihrer Rückkehr >geliehen<, als sie von Leigh Mannings Stalker erfahren haben. «
»Ist das alles? «
»Nein. O’Hara weiß etwas - irgendetwas, was er uns nicht sagen will. «
»Valente? «
»Könnte sein. Möglicherweise ist es das. Sie haben ange ordnet, dass ich Valente nicht erwähne, also habe ich nicht nach ihm gefragt. Aber O’Hara hat auch nicht freiwillig von ihm gesprochen. «
»Und mehr haben Sie nicht von ihm erfahren? «
»Nein, aber auch er hat mich gewarnt«, erwiderte Shrader und verzog das Gesicht. »Er meinte, wir sollten Mrs. Manning nicht aufregen, und wir bräuchten nicht anzunehmen, dass sie etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun habe. Er ist nicht naiv, und er ist nicht nur ein Chauffeur. Er ist auch Bodyguard und hat eine Waffenlizenz. «
»Was ist mit der Sekretärin? «, wollte McCord wissen.
»Brenna Quade«, antwortete Shrader. »Sie arbeitet hauptsächlich für Mrs. Manning, und sie hat die Aussage der Haushälterin unterstützt - auch ihrer Meinung nach waren die Mannings ein glückliches Paar. Sie hat mir eine Kopie der Gästeliste für die Party vor einer Woche gegeben. « Er griff in seine Jackentasche und zog mehrere Blätter Papier heraus, auf der in alphabetischer Reihenfolge säuberlich Namen aufgelistet waren. »Der Portier hatte ebenfalls eine Kopie bekommen, damit er wusste, wer alles eingeladen war. Raten Sie mal, welcher Name nicht auf der ursprünglichen Liste stand? «
»Valente«, erwiderte McCord und überflog die Liste.
»Genau. Sein Name wurde am Nachmittag vor der Party mit Bleistift nachgetragen - auf Logan Mannings Wunsch. «
»Und was ist mit Ihnen? «, fragte Shrader McCord. »Haben Sie etwas Interessantes herausgefunden? «
McCord wandte den Kopf nach hinten, wo Sam das »Gästebuch« durchging. »Vor allem habe ich herausgefunden«, erwiderte er trocken, »dass Detective Littleton mich für einen ältlichen, zahnlosen Reaktionär hält, der sich gegenüber Ärzten im Allgemeinen und Psychiatern im Besonderen ungezogen benimmt. «
Sam blickte gar nicht auf, um ihre Worte zu verteidigen, aber zu ihrer Überraschung besorgte das
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