Ganz oder Kowalski
ein, was auf dem Spiel stand.
Seelenfrieden für Gram. Sich keine Gedanken mehr darüber machen zu müssen, das Haus zu verlieren. Was sie selbst betraf, eigentlich alles.
Also öffnete sie Sean um sechs Uhr mit noch feuchten Haaren vom Duschen und einem Lächeln auf den Lippen die Tür. „Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.“
Er zuckte mit den Schultern und hielt ein Sixpack Budweiser in die Höhe. „Ich habe doch gesagt, dass ich komme. Ich wusste nicht, welchen Wein du bevorzugst, also habe ich Bier mitgebracht.“
„Klingt gut. Komm rein. Die Pizza ist in der Küche. Ich habe einen Bärenhunger, also habe ich eine Pizza mit extra viel Fleisch besorgt.“
„Dann war Bier wahrscheinlich die richtige Wahl. Hab keine Ahnung, ob man zu Peperoni, Schinken, Wurst, Hamburger und Bacon Rot- oder Weißwein serviert.“
Sie lachte und führte ihn in die Küche. Ihr Lachen blieb ihr allerdings im Hals stecken, als er den Griff des Kühlschranks packte, um das Bier kalt zu stellen. Er runzelte die Stirn und beugte sich vor. Aufmerksam betrachtete er das Foto, das von einem Magneten in Form einer Braunäugigen Susanne gehalten wurde. Das Bild zeigte Emma bei einem Spiel der Red Sox in Seans Armen. Hinter ihnen erstreckte sich das Grün des Fenway Parks.
Seine Stirn war noch immer gerunzelt. „Das ist ein bisschen unheimlich. Sollte das nicht eigentlich Lisa sein? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit Mikey und seiner Frau bei dem Spiel war.“
„Lisa hat das Bild bearbeitet, nicht ich. Vielleicht ist es dann ein bisschen weniger unheimlich.“
„Eigentlich nicht. Wie viele von diesen gefakten Bildern hast du?“
„Ein paar Dutzend. Die hat Lisa im Laufe der Zeit für mich gemacht. Wir lassen uns nicht gern fotografieren, was natürlich hilft, aber ich habe genug Bilder, damit es zumindest so aussieht, als wären wir ein Paar. Und ich brauchte ein paar Aufnahmen, die ich mitnehmen konnte, als ich Gram besucht habe.“
„Wo war ich, als du in Florida warst?“
„Du warst verhindert.“
„Wodurch?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Du musstest an dem einzigen Wochenende, das ich mir freinehmen konnte, zu der Hochzeit einer Verwandten. Du hast immer viel um die Ohren.“
Er sah aus, als wollte er etwas erwidern, doch dann schüttelte er den Kopf und stellte das Bier in den Kühlschrank. Zwei Flaschen nahm er aus dem Sechserträger, ehe er die Tür wieder schloss. Nachdem er die Flaschen geöffnet hatte, stellte er sie neben die Teller auf den Tisch.
„Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist schon alles da. Greif zu.“
Ihr entging nicht, dass er ihr ein Stück reichte, ehe er sich selbst bediente, und das gab ihrer Hoffnung neue Nahrung. Offensichtlich war er gut erzogen worden. Das würde ihm nicht nur dabei helfen, ihre Großmutter für sich zu gewinnen, sondern ihn auch eher dazu bringen, sein Wort zu halten.
Bevor sie Platz nahm, schnappte sie sich das spiralgebundene Buch, in dem sie einige Dinge notiert hatte, seit sie zum ersten Mal mit Lisa über die ganze Sache gescherzt hatte. Sie legte es auf den Tisch. „Ich habe ein paar Dinge aufgeschrieben. Über mich selbst. Wenn du es überfliegst, kannst du vielleicht leichter so tun, als würdest du mich länger als zwei Tage kennen.“
Statt zu warten, bis sie mit dem Essen fertig waren, legte er seine Pizza auf den Teller, nahm das Buch entgegen und schlug eine beliebige Seite auf. „Du hast keine Angst vor Spinnen, aber du hasst Nacktschnecken? Ist das wichtig?“
„Das ist etwas, das du über mich wissen würdest, wenn du mit mir zusammen wärst.“
„Du hast deinen Abschluss an der University of New Hampshire gemacht. Deine Füße sind nicht kitzelig.„ Er lachte leise und schüttelte den Kopf. “Es gibt tatsächlich eine Bedienungsanleitung für dich?“
„Wenn du es so nennen willst. Und wenn du etwas in der Art auch für mich aufschreiben würdest, damit ich es studieren kann, wäre das super.“
Er zuckte mit den Schultern und blätterte durch das Buch. „Ich bin ein Mann. Ich mag Männersachen. Steak. Football. Bier. Frauen.“
„Vor allem eine Frau. Singular. Zumindest für den nächsten Monat. Und dann kannst du mit deiner wilden Pluralbildung fortfahren.„ Sie nahm einen Schluck von ihrem Bier. “Meinst du, dass das alles ist, was ich über dich wissen muss?“
„Das ist das Wichtigste. Ich könnte es auf ein Post-it schreiben, wenn du willst. Zusammen mit
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