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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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Und wie ist dieser Mario so?»
    «Ziemlich okay», sagte Marie.
    Holla! Auf das Kompliment konnte der Knabe sich wirklich was einbilden.

    Wir hatten kaum die Haustür geöffnet, da klingelte mein Handy. «Elke!»
    «Sorry, dass ich mich jetzt erst melde», sagte meine Freundin. «Ich musste Volker heute zu einem ewig langen Meeting begleiten, und da gab es keine ruhige Minute. Der Mann ist ja manchmal wie ein Terrier auf Speed. Aber wem erzähle ich das! Und jetzt sag schon: Was hast du denn so erlebt?»
    Ich warf Marie, die nach oben ging, eine Kusshand zu, schenkte mir ein Glas Wein ein und machte es mir auf der Eckbank in der Küche bequem. So berichtete ich von den ersten Tagen in meinem Haus am Ende der Welt, von Gundi und Martin, den gefährlichen Elektroleitungen, maroden Fenstern und vor allem von dem Kummer mit den Schnepfen. Elke tat, was eine gute Freundin tun muss: Sie hörte mir zu. Ab und zu stellte sie an den richtigen Stellen die richtigen Fragen und verschonte mich mit Sätzen wie: Du solltest vielleicht mal … oder: Warum hast du dann nicht gleich … Aber am Ende servierte sie mir die Quintessenz meines Geschwafels in einem einzigen Satz: «Wenn du dort glücklich werden willst, wirst du dich wohl irgendwie integrieren müssen.»
    «Will ich ja», brummte ich. «Aber die lassen mich gar nicht erst an sich ran. Du hättest die Weiber erleben sollen: Gegen die ist Volker ein zahmes Schoßhündchen …»
    «Da muss irgendwas dahinterstecken!», grübelte Elke. «Aber was?»
    Ich schickte einen tiefen Seufzer nach Berlin. «Wenn ich das nur wüsste. Vielleicht ruht ja ein Fluch auf dem Haus, und Onkel Hubert wollte sich posthum noch an der buckligen Verwandtschaft rächen, also quasi an mir.»
    «Ach, das ist doch Unsinn!», rief Elke.
    Ich langte nach meinem Weinglas. «Hast recht. Immerhin sind Gundi, Martin und der scharfe Schreiner ausnehmend nett zu mir.»
    «Scharfer Schreiner???»
    «Sehr attraktiv, sehr sympathisch. Außerdem sehr fähig und witzig …»
    «Ich will ja nicht unken», unterbrach mich Elke. «Aber das klingt enorm nach in sehr festen Händen !»
    «Einen Ring habe ich nicht entdecken können.»
    «Hallo? Der Mann ist Handwerker.»
    «Vielen Dank für die aufmunternden Worte», murmelte ich. «Aber im Ernst, er wirkte auch überhaupt nicht verheiratet.»
    «Das sagt gar nichts. Mao wirkte auch nicht wie ein Massenmörder.»
    «Toller Vergleich!»
    «Hör mir gut zu, Süße, ich gebe dir jetzt mal einen wichtigen Rat: Wenn die Gattin von diesem Schreiner mitkriegt, dass du mit ihrem sympathisch-fähig-scharfen Mann anbandelst, hast du in Wiestal verschissen – und zwar ein für alle Mal. Dann kannst du deine Kisten gerade wieder einpacken.»
    «Immer verdirbst du mir den Spaß», meckerte ich. «Vielleicht ist er ja geschieden.»
    «Du weißt ganz genau, was ich meine, Nina. Freilaufende Männer dieser Art gibt es in unserem Alter nicht mehr. Jedenfalls keine guten.»
    Ich lachte. «Höchstens welche, die mit der Harley herumknattern. Soll ich mir den Blech-und-Betten-Martin schnappen?»
    «Nur wenn es unbedingt sein muss», meinte Elke. «Was hast du da im Glas? Schwarze Mädchentraube? Kellergeister?»
    «Nicht ganz so schlimm», erwiderte ich. «Dornfelder. Und in der Gaststube gibt es noch drei Flaschen Grauburgunder.»
    «Arme Socke», seufzte Elke bedauernd. «Habt ihr denn morgen wenigstens was Schönes vor, oder wollt ihr den ganzen Sonntag weiterackern?»
    Gute Frage. «Morgen könnten wir ja mal essen gehen und die Gegend erkunden», beschloss ich spontan. «Und danach richten wir Maries Zimmer ein, damit es fertig ist, wenn die Schule beginnt.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Fünf

    Die Vorhersage für Sonntag, den 30. März:
    Verbreitet Irrwitz. Dabei kommt die Stimmung nur mühsam in Fahrt.
    So einfach, wie ich gedacht hatte, war der Plan mit dem Essengehen gar nicht umzusetzen. Jedenfalls nicht mit einer vegetarischen Tochter im Schlepptau.
    Nachdem die Gasthöfe, an denen wir bei unserer Vormittagswanderung vorbeigetrabt waren, nur Braten, Roulade und Schnitzel im Angebot gehabt hatten, beschlossen wir, mit dem Auto nach Hedelbach zu fahren. Umsonst. Überall gab es gutbürgerliche Küche, und die war in Franken ohne Fleisch anscheinend undenkbar.
    «Wir gehen jetzt einfach da rein und fragen, ob sie dir etwas ohne Fleisch machen können», schlug ich beim vierten Versuch vor. «Sonst bleibt uns nichts übrig, als nach Hause zu fahren und Brote zu schmieren.»

    Als

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