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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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Gibt’s nur in Franken.»
    Ich spürte, wie der Appetit auf eine ganz andere fränkische Spezialität in mir hochstieg. Mir wurde warm. Ich fächelte mir unauffällig mit dem T-Shirt Luft an die Brüste.
    «An denen ist lange nichts gemacht worden», sagte er nun.
    «Das stimmt», brachte ich mit kratziger Stimme hervor. Könnten wir sofort was dran ändern , fügte ich in Gedanken hinzu.
    Du. Ich. Hier. Oder von mir aus auch der Reihe nach in jedem einzelnen Zimmer im ersten Stock. Gehören alle mir.
    «Die Schenkel sind komplett hinüber», sagte er.
    «Was?»
    «Die Wasserschenkel hier. Die müssen erneuert werden.»
    «Ach so.»
    Ich versuchte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Doch wie sollte das gehen, bei diesen Augen, diesen Händen, diesem sinnlichen Mund, der mich geradezu magisch …
    «Sie sehen nicht gut aus», sagte mein Besucher.
    «Wie bitte?» Mein Gott, Nina, reiß dich mal zusammen!
    «Die Fenster sehen nicht gut aus», wiederholte er. «Ich muss mal schauen, wie man das am günstigsten machen kann. Sie haben ja bestimmt noch ein paar mehr Baustellen, oder?»
    Ich nickte. «Die Heizung funktioniert nicht, die Elektrik stammt aus dem vorletzten Jahrhundert, und – ach, ich weiß gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll.»
    Christian Lodes sah mir tief in die Augen. «Wie wäre es dann jetzt mit einem kleinen Rundgang? Vielleicht kann ich Ihnen auch sonst noch ein paar Tipps geben.»
    Der Mann verschlug mir einfach die Sprache. «Tolle Idee», brachte ich hervor und war bereit, mit ihm in die tiefsten Katakomben hinabzusteigen.

    Herr Lodes sah sich sämtliche Fenster an, inspizierte Bad, Toiletten und Saal, und obwohl mir bei jeder seiner Einschätzungen immer mulmiger wurde, tat es unendlich gut, diesen hilfsbereiten Menschen zur Seite zu haben.
    «Und was ist mit der Heizung?», fragte er.
    «Tote Hose. In der Küche heizen wir mit Holz, ansonsten mit warmen Gedanken.» Wobei ich wohlweislich verschwieg, dass ich die gerade im Überfluss hatte.
    «Dann schauen wir uns das mal an.»
    «Unbedingt», sagte ich. «Die Anlage ist allerdings nur über eine äußerst marode Kellerdrebbn zu erreichen. Die Erstbesichtigung habe ich fast mit dem Leben bezahlt.»
    Schreiner Lodes lachte. «Dann kümmere ich mich erst mal um Ihre Drebbn.»
    Und tatsächlich: Eine halbe Stunde später hatte er die Stufen provisorisch repariert, und wir konnten problemlos zur Heizungsanlage vordringen.
    «Kein Wunder, dass sich da nichts tut.» Mein Retter zeigte auf die Anzeige. «P7 bedeutet, das Heizöl ist alle.»
    «Das ist alles?»
    «Moment.» Er drehte ein Ventil auf und zog einen dieselschwarzen Einsatz heraus, den er gegen das Licht hielt. «Der Filter sieht gut aus.» Er zog einen alten Lappen aus der Tasche, wischte das Ding ab und baute es wieder ein. Dann drückte er eine Taste, und das Blinken im Anzeigenfeld hörte auf. «Das ist eine gute Anlage, ich hab die gleiche im Keller. Sehen Sie, hier können Sie sogar verschiedene Voreinstellungen programmieren.» Wie durch Zufall berührten sich unsere Hände, und ich stand unter Strom.
    «Also …»
    «… müssen Sie nur Öl kaufen», sagte er fröhlich.
    Von wegen nur. Ich fügte meiner mentalen Kostenaufstellung eine weitere Summe hinzu und nahm mir vor, am Montag mit dem Lottospielen anzufangen.

    Nach der Hausbesichtigung landeten wir in der Küche, wo Crowley von der Eckbank aus skeptisch beobachtete, wie Herr Lodes sich gründlich die Hände wusch.
    «Und wie machen wir beide jetzt weiter, Frau Lindner?», fragte mein Schreiner über die Schulter.
    Na, das war doch schon geklärt: nackt. Gerne hier … Einen knackigen Po hatte er auch.
    «Frau Lindner?»
    Ich riss mich zusammen. «Vielleicht sollten wir zuerst das Frau-Lindnern sein lassen», sagte ich in Anlehnung an Gundi. «Auf dem Land duzt man sich ja, oder?»
    Mein Lieblingsschreiner nickte. «Gerne. Ich bin der Christian.»
    «Und ich heiße Nina.»
    «Okay.» Er holte sein Handy heraus und schrieb eine Nummer auf einen Zettel. «Das ist die Heizölfirma. Wenn du da Montag gleich in der Früh anrufst und es ein bisschen dringend machst, liefern die sicher schnell.»
    «Und wann könntest du mit den Fenstern loslegen?»
    «Ich habe nicht alle Termine im Kopf, aber ich schau nächste Woche auf jeden Fall vorbei.»

    Als Christian gegangen war, schnappte ich das alte Transistorradio von Onkel Hubert und stieg beschwingt die Treppe hinauf. Nächste Woche kommt er wieder … nächste Woche kommt er

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