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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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aufgerissen war. Aber ich wusste, Sebastian konnte bei diesen Lichtverhältnissen immer noch meilenweit sehen.
    „Seltsam“, wunderte ich mich. „So, wie sie ins Restaurant gekrochen kam, sollte man nicht meinen, dass sie sich so schnell aus dem Staub machen kann.“
    Für ein paar Sekunden schloss ich die Augen und öffnete sie dann wieder, um mich auf die Astralebene zu begeben. Bevor ich mit Lilith eins geworden war, hatte es immer einen Moment gedauert, um meine magischen Sinne vorzubereiten. Jetzt war buchstäblich nur noch ein Wimpernschlag erforderlich.
    Ich konnte nun auch mehr sehen. Zum Beispiel die riesige Beule, die bei Terézas Verschwinden in die Struktur von Zeit und Raum gedrückt worden war. „Sie ist weg“, stellte ich fest.
    „Ich weiß“, murmelte Sebastian. „Das ist sehr merkwürdig.“
    „Nein, ich meine damit, dass sie verschwunden ist. Wegteleportiert. Puff und weg!“
    „Oh“, murmelte Sebastian in einem Tonfall, der fasziniert und erschrocken zugleich klang.
    Teleportation war für einen stofflichen Körper eine enorme Fähigkeit. So enorm, dass ich noch nie von jemandem gehört hatte, der dazu in der Lage gewesen wäre. Ich schaute zu Benjamin, den ich mit meinem magischen Auge deutlich sehen konnte. Gerade wollte ich ihn fragen, was er auf der Astralebene erkennen könne, aber das überlegte ich mir gleich wieder anders. Er stand nämlich vor einem schiefen Grabstein, auf dem nichts weiter geschrieben stand als Ehefrau. Er machte abwechselnd einen traurigen und einen zornigen Eindruck. Jedes Mal, wenn er wütend wurde, nahm sein Gesicht Monsterzüge an: eingefallene Wangen, leere Augenhöhlen und ein entrüstet verzogener Mund.
    Meine innere Stimme sagte mir, dass das Haus heute Nacht vermutlich gründlich durchgeschüttelt werden würde.
    Ich atmete tief durch und beschloss, mich nicht mit mehr als einem Problem gleichzeitig zu befassen. „Wie mächtig ist Teréza denn nun, Sebastian?“
    Er zuckte mit den Schultern und schaute zur Seite. Durch meine magische Sicht wirkte Sebastian immer etwas blasser und hungriger - also eigentlich toter. Wo seine Aura hätte sein sollen, klaffte ein schwarzes Loch. „Sie ist stärker als ich.“
    „Ernsthaft? Ist das möglich? Du bist doch ein Vampir!“
    „Es gibt Wesen, die stärker sind als ein Vampir. Erinnerst du dich noch an Micah, den diebischen Gott?“
    Wie könnte ich den vergessen? Micah war derjenige, der meine Vereinigung mit Lilith ausgelöst hatte. Außerdem war er total scharf.
    „Jedenfalls“, fuhr Sebastian fort, „praktizieren Terézas Leute schon seit langer Zeit Magie.“
    Zigeunermagie: Wenn es eine Familientradition der vererbten Magie gab, dann war sie unter Zigeunern zu beobachten. Ich blinzelte und kehrte zurück zur Normalsicht. Lilith schlug Wellen auf meiner Haut und wartete kribbelig auf eine Chance zum Kämpfen. Zwar hatte die vorgesehene Band abgesagt, aber wenn wir Teréza nicht schnellstens aufspürten, konnte sich ihr Auftritt in der Kirche wiederholen. Mit einer Polkaband konnte ich mich ja noch anfreunden.
Meine Freunde würden das für retro und hip halten. Aber eine teleportierende Zombie-Ex stellte ein ganz anderes Problem dar, von dem ich am Tag meiner Heirat nicht überrascht werden wollte.
    „Wir müssen Teréza finden, Sebastian. Jetzt sofort. Doch sie könnte sich überall aufhalten“, überlegte ich laut. „Ich schlage vor, wir wenden uns an die Quelle.“
    Sebastian stutzte. „Du meinst Blutmagie?“
    „Nein“, sagte ich. „Ich meine Mátyás.“

 

QUADRAT
    S CHLÜSSELWÖRTER :
    K AMPFLUSTIG UND INDIVIDUALISTISCH
    Wir stießen im Holy Grounds auf Mátyás. Außer dass William und er mit Izzy rumhingen, hatten die beiden sich auch angewöhnt, sich im Café Spielen wie „Turboschach“ und „Go“ zu widmen. Inzwischen waren sie völlig von diesem intellektuellen Zeitvertreib besessen, weshalb ich längst den Verdacht hegte, dass Strategie Williams neueste Religion war. Meine Theorie wurde dadurch untermauert, dass ich William, meinen Freund und Mitarbeiter im Geschäft, erst kürzlich dabei ertappt hatte, wie er in seiner Mittagspause Sun Tzus Buch Die Kunst des Krieges gelesen hatte.
    Das Café war fast menschenleer. Nach der kalten Abendluft fühlte sich die Pfefferminz-Mokka-Wärme ein wenig erdrückend an. Die Hitze ließ die Eispartikel in meinen Haaren verdampfen.
    Mit diesem allgegenwärtigen Pulver aus der Sprühdose waren mithilfe von Schablonen Schneeflocken ans

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