Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
wirkende, pechschwarze Haarbüschel wirbelten um ihr Gesicht herum.
    Ihre Augen zuckten unablässig zwischen Sebastian und mir hin und her. Seine finstere Miene schien ihr Angst einzujagen. Mein Herz raste wie verrückt. Plötzlich hob sie ihre klauenartige Skeletthand, um uns abzuwehren.
    Mein Magen verkrampfte sich schon wieder.
    Lilith regte sich in mir, als hätte SIE gespürt, dass Ärger drohte. Ich konnte IHR Feuer dicht unter der Oberfläche fühlen. SIE war bereit.
    In dem Augenblick begann mein Handy zu klingeln. Der Klingelton war Livin’ La Vida Loca von Ricky Martin.
    Alle - sogar Teréza mit ihren hervorquellenden Augen - starrten auf meine Jackentasche. Es klingelte weiter, und ich griff automatisch nach dem Handy.
    „Was?“, rief Sebastian fassungslos. „Du willst da rangehen? Ausgerechnet jetzt?“
    Das Problem war, dass ich allen Nummern, die irgendwie mit der Hochzeit zusammenhingen, diesen Song zugeordnet hatte. Es war so unglaublich schwierig, die Band ans Telefon zu bekommen, um mit den Leuten die Titelliste und alles durchzusprechen, dass ich es auf keinen Fall versäumen wollte, falls sie sich endlich bei mir melden sollten.
    Teréza stöhnte auf.
    Ich sah aufs Display. Es war die Band. „Ich muss rangehen“, sagte ich zu Sebastian. „Es geht um die Hochzeit.“
    „Du willst mich wohl verarschen“, gab er zurück und fuchtelte mit den Händen.
    „Sorry“, murmelte ich und drehte mich ein wenig zur Seite, dann nahm ich den Anruf an. „Hallo?“
    Es gebe gute und schlechte Neuigkeiten, ließ mich der Manager der Band wissen. Die gute Neuigkeit war, dass die Band einen Plattenvertrag bekommen hatte. Die schlechte, dass der Stress sie kaputt machte. Die gute Neuigkeit war, dass sie für mich eine Ersatzband organisiert hatten, die schlechte, es handelte sich um eine ... Polkaband.
    „Und was genau ist von all dem eine gute Neuigkeit?“, brüllte ich ihn an. Die meisten Gäste auf meiner Liste waren unter sechzig, und ich wollte unbedingt eine Band haben, die unser Lied spielen konnte. Ich hatte ernsthafte Zweifel, dass Rob Zombies Dragula sich auf dem Akkordeon auch noch so gut anhörte.
    „Leg auf!“, verlangte Sebastian von mir. „Leg jetzt verdammt noch mal auf!“
    Sebastian hatte recht. Ich konnte mich im Augenblick nicht damit beschäftigen. Nicht, wenn ich auf einem Friedhof stand und bis zu den Knöcheln im Schnee versunken war. „Ich rufe zurück“, sagte ich dem Manager und unterbrach das Gespräch.
    „Es gibt Momente, da bereue ich zutiefst, dass ich dir dieses elende Ding geschenkt habe“, meinte Sebastian.
    „Ich musste rangehen. Die ganze Woche versuche ich schon, diese Leute zu erwischen, und jetzt haben sie abgesagt.“ Ich drehte mich um und stellte fest, dass Teréza verschwunden war. „Warte mal, wo ist sie denn hin?“, fragte ich Sebastian, während ich mein Handy wegsteckte.
    Sebastian, der mich während des Telefonats ungläubig angestarrt und den Mund nicht mehr zubekommen hatte, folgte meinem Blick zu der Stelle, an der Teréza eben noch gestanden hatte. „Na großartig!“, zischte er. „Ich kann einfach nicht fassen, dass du diesen Anruf angenommen hast. Jetzt ist sie uns entwischt!“
    „Und wir kriegen eine Umppa-Umppa-Band.“
    Ein paar Mal setzte er vergeblich zum Reden an, dann brachte er endlich heraus: „Wie? Redest du etwa von ... Polkamusik?“
    Ich nickte nur.
    „Na, das ist ja eine Katastrophe“, murmelte er, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass er damit die Band meinte. Mit dem Hintern lehnte er sich gegen einen Grabstein, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ seinen Blick über das Maisfeld wandern. Ganz sicher nahm er seine übernatürlichen Sinne zu Hilfe, um nach Hinweisen auf Terézas Verbleib zu suchen.
    Ich schlang die Arme um mich. Terézas Verschwinden behagte mir natürlich auch nicht, aber meine Gedanken kreisten immer wieder um das Problem mit der Band. Bis zur Hochzeit waren es nur noch zwei Wochen, und ich wurde schon jetzt von Albträumen geplagt. Meine Hände begannen zu zittern. Zur Abwechslung hatte ich endlich einmal eine Sache bis ins kleinste Detail geplant, und das auch noch lange im Voraus. Und jetzt brach nach und nach alles in sich zusammen.
    „Ich kann sie nicht entdecken“, erklärte er.
    Ich sah ohnehin nur Schwärze und noch mehr Schwärze und natürlich über uns das beeindruckende Lichtermeer der Milchstraße, da der Schneefall inzwischen aufgehört hatte und die Wolkendecke

Weitere Kostenlose Bücher