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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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oben, und fast wäre ein Stück Winterkürbis von meiner Gabel quer durch das Lokal geflogen. »Ich dachte, die sind nur ... was weiß ich ... eine Erfindung oder so.«
    »Na ja, heutzutage ist der Begriff Illuminati ziemlich verwässert worden.« Er widmete sich wieder der Aufgabe, seinen Teller leer zu essen. »Heute bezeichnet er jede Gruppe von Leuten, die davon überzeugt sind, dass sie versuchen, die politische Szene zu kontrollieren oder eine bestimmte Weltordnung einzuführen. Aber begonnen hat das im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert in Bayern im Zeitalter der Aufklärung.«
    Sebastians Blick hatte etwas Entrücktes, was mich dazu veranlasste, ihn zu fragen: »Und du weißt das, weil du darüber in einem Buch gelesen hast?«
    »Nein.« Seufzend legte er die Gabel weg. »Ich war womöglich ein Gründungsmitglied«, sagte er so hastig, dass ich gar nicht alles mitbekam. »Zu der Zeit war es das österreichisch-
ungarische Reich, okay? Ich hatte ein berechtigtes Interesse.«
    »Warte. Hast du gerade gesagt, dass die Illuminati ihren Ursprung in Österreich haben?«
    »Genau genommen war es in Ingolstadt in Bayern, aber du bist damit nahe genug dran.«
    »Und dann wunderst du dich, warum du verfolgt wirst? Wahrscheinlich sind sie schon seit Siebzehnhundertsonstwas hinter dir her.« Unwillkürlich musste ich leise lachen. Dann drohte ich ihm spielerisch mit dem erhobenen Zeigefinger. »Und habe ich das auch richtig verstanden, dass du das Ganze ins Leben gerufen hast?«
    »Großer Gott, nein. Ich versuche normalerweise, nichts zu tun, was einen Wikipedia-Eintrag nach sich ziehen könnte. Auf die Weise kann man viel besser ewig leben, ohne dass es den Leuten auffällt. Nein, es war Adam. Das heißt Professor Weishaupt von der Universität.«
    Ich kratzte mich am Nacken. »Adam? Dann nehme ich an, ihr wart gute Freunde.«
    »Du weißt, wie sehr ich mich zu Universitäten und zu Universitätstypen hingezogen fühle.« Ja, das stimmte. Sebastian schien den größten Teil seines natürlichen und unnatürlichen Lebens an etlichen Colleges und Universitäten verbracht zu haben. Er hatte sogar ein paar Aufbaukurse in Gartenbau an der University of Wisconsin abgehalten, und dann war da noch diese süße Kleine in unserem Zirkel mit ihrem Abschluss in Vergleichenden Religionswissenschaften, über die ich gar kein Wort verlieren wollte und die er so interessant fand - natürlich rein intellektuell.
    »Adam lehrte Kirchenrecht«, fuhr er fort. »Ich gehörte der Fakultät an. Wir hatten die Gelegenheit, uns zu unterhalten, und ich hielt ihn für brillant.«
    »Hast du mit ihm geschlafen?«, fragte ich, um ihn auf den Arm zu nehmen.
    »Nein«, gab er etwas energischer als notwendig zurück.
    Es war ihm zuwider, wenn ich ihn mit dieser Sache aufzog. Offenbar war es eine schwere Last für ihn, der einzige Hetero-Vampir in der Geschichte seiner Art zu sein. Was soll ich sagen? Ich fand es zum Brüllen!
    »Du weißt, ohne großen Aufwand tendiere ich nicht in diese Richtung«, redete er weiter. »So süß war Adam nun auch wieder nicht. Es war mehr eine intellektuelle Schwärmerei.«
    »Aber sicher«, neckte ich ihn noch einmal. »Deine Leidenschaft wurde von dem Verlangen entfacht, gemeinsam über die Welt zu herrschen. Oh, das war ganz so wie bei Anakin Skywalker am Ende dieses Films, den wir beide gehasst haben.«
    »Einer von den Star Wars -Filmen, richtig? Oh, igitt. Hilf mir doch mal auf die Sprünge, wieso du darauf bestanden hast, dass wir ihn uns ansehen?«
    Insgeheim war ich selbstverständlich ein richtiger Fan, und Sebastian gestand ich natürlich den wahren Grund dafür: »Ewan McGregor ist so heiß.«
    »Sogar im Bademantel?«
    »Dich mag ich auch im Bademantel«, machte ich ihm schulterzuckend klar.
    »Hm, gutes Argument. Aber er sah ziemlich struppig aus.«
    »Ich dachte, du achtest nicht auf Jungs.«
    Sebastian warf mir einen leicht aufgebrachten Blick zu, dann rieb er sich über den Mund. Er atmete gedehnt aus, ehe er nach seinem Weinglas griff, und schaute dorthin, wo sein Stalker saß und einen Kaffee trank. »Ich wünschte, diese Verschwörungsspinner würden endlich aufgeben. Das alles ist schon Jahrhunderte her, und außerdem ist es längst vorbei. Diese ganze Illuminati-Sache mit Adam war nur eine kurze Modeerscheinung. Nach nicht mal einem Jahrzehnt hatten wir uns schon wieder aufgelöst. Und um das mal klarzustellen: Wir nannten uns >Perfektibilitisten<, nicht Illuminati.«
    »Kein Wunder, dass

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