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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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sich alle Leute an jede unangemessene sexuelle Beziehung erinnern würden, die ich jemals hatte ...« Er zuckte mit den Schultern. »So was ist Schnee von gestern.«
    Jetzt begann ich zu grübeln, was ein Vampir wohl als »unangemessen« verstand. Ich beschloss, ihn später danach zu fragen. Mittlerweile hatten wir die Haustür erreicht. Courtney oder eine ihrer Mitbewohnerinnen hatte einen Efeukranz in Form eines Pentagramms geflochten. Rund um die dunklen, spitzen Blätter waren Mistelzweige in das Grün gesteckt
worden.
    Dieser Kranz hätte in meinen handwerklich aktiveren Tagen durchaus von mir stammen können.
    »Ich hoffe, du hast recht, und sie haben tatsächlich alles vergessen.«
    Der Mondschein war für Sebastian natürlich genau die richtige Beleuchtung. Irgendwie leuchtete die Dunkelheit auf seiner Haut, während seine Haarfarbe noch intensiver wirkte. Was war mein Ehemann doch für ein wundervolles Geschöpf der Nacht!
    »Ich könnte meine Magie einsetzen, um diese Leute zu manipulieren und abzulenken«, schlug er vor.
    »Nicht nötig, sie werden dich mögen«, erwiderte ich und klingelte, dann wippte ich nervös auf den Zehenspitzen auf und ab. Sebastian legte einen Arm um mich, damit ich etwas ruhiger wurde. Gerade gab er mir einen Kuss auf den Kopf, da wurde die Tür geöffnet.
    Courtney stand im Türrahmen. Sie kniff die Augen zusammen, während sie sich offenbar fragte, ob sie mich wohl kannte. Mir fiel wieder ein, wie sehr ich mein Äußeres verändert hatte: die pechschwarzen, kurzen Haare, das Gothic-Outfit, die lila Augen ...
    »Ich bins, Garnet«, sagte ich, löste mich aus Sebastians Umarmung und zeigte mit dem Finger auf meine Brust. Dabei versuchte ich, wieder so dreinzuschauen wie die blonde,
Naturfaser tragende »grüne« Hexe, die ich mal gewesen war. »Garnet Lacey.«
    Courtney zog sekundenlang die Nase kraus, dann klatschte sie begeistert in die Hände. »Garnet! Oh, ich freue mich ja so, dich zu sehen! Larkin hatte davon gesprochen, dass du
vielleicht kommst!«
    Das meiste an Courtney hatte etwas von einem großen Ausrufezeichen. Sie hatte dichte, kastanienfarbene Locken, ein breites Lächeln, und sie trug ein leuchtend grünes Kleid. Grübchen prägten ihr rundliches Gesicht, sie hatte eine füllige, aber nicht übergewichtige Statur.
    »Das ist mein Mann, Sebastian«, fuhr ich fort.
    »Ach, ach, ach!«, säuselte Courtney und begann fast zu sabbern, als sie sich bei ihm unterhakte und ihn hinter sich her praktisch ins Haus schleifte. »Oh, komm doch rein, Darling!«
    Die Tür wäre mir ins Gesicht geschlagen, hätte ich sie nicht mit der Schuhspitze gerade noch rechtzeitig gestoppt. Ich verdrehte die Augen, als ich erkannte, dass Courtney sich so gut wie gar nicht verändert hatte.
    Während sie Sebastian den anderen vorstellte, als wäre er der verlorene Sohn, legte ich meinen Mantel ab und folgte den beiden in einigem Abstand, was vor allem daran lag, dass sich der Kreis der Anwesenden um die zwei schloss, noch bevor ich mich hindurchzwängen konnte.
    So wie Courtney selbst strahlte auch ihr Haus ein Übermaß an Fröhlichkeit aus. Die Wände waren in kraftvollen Farben - tiefe Brauntöne und dunkles Gold - gestrichen, was vermutlich ebenso historisch genau war wie das in glänzendem Weiß lackierte Holz. An der dreieinhalb Meter hohen Decke hingen tulpenförmige Kronleuchter, und die ausladenden Polstermöbel machten einen bequemen, einladenden Eindruck. Courtney besaß eine ganze Sammlung an Krimskrams mit Hexenbezug, die sie in Alkoven und Regalen untergebracht hatte. Da waren gläserne Einhörner und Elfenfiguren mit hauchzarten Flügeln, die winzige Zauberstäbe in der Hand hielten. Ein Ammonit lag gleich neben einer Nachbildung der gedrungenen Venus von Willendorf.
    Das Haus war in jeder Hinsicht überfüllt, und bei so vielen Leuten, die ständig von hier nach da zogen, musste ich eine Menge Energie darauf verwenden, damit mich niemand umrannte.
    Ich war ziemlich dankbar dafür, dass mein völlig verändertes Äußeres mich nicht so schnell wiedererkennbar machte. Ein paar Gäste sahen nachdenklich in meine Richtung, wenn Courtney auf mich deutete, aber ihre Blicke wanderten schon bald weiter, als könnten sie unter dem neuen nicht mein altes Ich erkennen. Meine unverhohlene Gothic-Aufmachung sorgte jedoch für ein paar missbilligende Mienen, und ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht mit sehr lauter Stimme verkündete, dass das hier nur der Tarnung diente. Ein

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