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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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hier Magie ins Spiel gebracht, und Lilith war nicht für eine unauffällige Vorgehensweise bekannt.
    »Ähm ... danke?«, gab ich zweifelnd zurück.
    Athenas Augen blitzten unfreundlich auf, was mich zusammenzucken ließ. Als ich das letzte Mal unmittelbar mit ihr zu tun gehabt hatte, da hatte sie mich wissen lassen, dass sie von mir Anbetung und Verehrung erwartete. In dem Punkt war ich tatsächlich nachlässig gewesen, und in der ganzen Aufregung nach unserer Hochzeit war dieses Versprechen dann sogar vollends in Vergessenheit geraten. Also kniete ich vor der schrecklichen Schönheit Athenas nieder, die möglicherweise meine neue Schutzpatronin war, und fragte: »Was kann ich für meine Göttin tun?«
    Sie ließ ein kaltes Lächeln erkennen. »Löse dich von der anderen.«
    Athena musste mir nicht erklären, wen sie damit meinte. Es war klar, dass ich ihr zuliebe Lilith in die Wüste schicken sollte.
    Aber Lilith und ich waren aneinander gebunden. War es mir überhaupt möglich, mich von ihr zu trennen? Ich hob den Kopf und sah eine Vision von mir selbst neben Athena stehen, allerdings mit dem Unterschied, dass dort mein starkes, selbstbewusstes Ich stand. Dieses Ich versteckte sich nicht hinter der Gothic-Aufmachung. Meine Haare hatten zwar noch den aktuellen Schnitt, waren aber wieder blond und mit Gel etwas stacheliger zurechtgemacht. Ich trug meine enge Jeans und ein weißes T-Shirt, und mich umgab ein wirklich gesundes Strahlen, das irgendwie sexy war, und zwar sexy auf eine So-könnte-ich-mir-mich-auf-der-Titelseite-von-
Women's-Health vorstellen-Art.
    Wow, würde ich ein solcher Mensch sein, wenn Athena meine Patronin war?
    Wie es schien, musste ich dafür nur ein paar Pfund abnehmen und die Königin der Hölle loswerden. Also erwiderte ich prompt: »Dein Wille geschehe.«
    Noch bevor ich die Augen öffnete, wusste ich, ich war in einem Krankenhaus. Der antiseptische Geruch war unverkennbar. Plötzlich leuchtete mir jemand mit einer kleinen Taschenlampe in ein Auge.
    »Oh, Sie sind ja wach. Können Sie mir sagen, wie Sie heißen?«, fragte mich ein Mann mit grau meliertem Bart.
    »Garnet Lacey«, antwortete ich ein wenig unsicher.
    »Welches Jahr haben wir?«
    Ich hatte keine Ahnung und riet einfach drauflos. »2010?«
    »Zählen Sie jetzt bitte in Siebenerschritten von hundert rückwärts.«
    »Kumpel«, sagte ich benommen. »Das könnte ich nicht mal an einem guten Tag.«
    »Versuchen Sie’s«, beharrte er und blendete mich weiter mit seiner Stablampe.
    »Hundert. Dreiundneunzig. Okay, Augenblick mal ... ich ziehe zehn ab und addiere dann drei ... Ähm, sechsundachtzig? Läuft das so? Neunundsiebzig? Stimmt das? Habe ich
bestanden?«
    »Nahe dran«, meinte der Bartträger freundlich. Dann wandte er sich einer Schwester zu, die einen Mundschutz und auf dem Kopf eine dünne Haube trug, und erklärte ihr, ich müsse zum Röntgen und zu irgendwelchen anderen Untersuchungen, die alle sehr wichtig klangen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was sich hinter den Begriffen verbarg. Einige Worte machten mich etwas nervös, doch der Bärtige bestätigte, was ich bereits vermutet hatte. Von Larkin waren mir K.-o.-Tropfen verabreicht worden, auch bekannt als Rohypnol.
    »Wir müssen feststellen, ob Sie vergewaltigt wurden«, sagte er.
    Ich riss die Augen auf. »Aber... aber... würde ich das nicht wissen?«
    Betrübt schüttelte er den Kopf, was mir einen Stich ins Herz versetzte.
    »Das hätten die nicht gemacht«, beharrte ich, doch zugleich widerte mich die Erkenntnis an, dass ich es eben nicht mit Gewissheit sagen konnte. Das Herz schlug mir in den Ohren, Tränen stiegen mir in die Augen. Hinzu kam, dass sie mir meine Sachen ausgezogen hatten, obwohl ... Meinen Badeanzug hatte ich immer noch an. Während mir das durch den Kopf ging, glitt Lilith beschützend durch meinen Bauch.
    »Wir müssen wissen, ob wir es ausschließen können oder nicht«, ließ mich der Arzt wissen.
    Ich wollte nicht darüber nachdenken. »Wo ist Hero?«, fragte ich und wollte mich aufrichten, doch da fiel mir auf, dass man mich angebunden hatte. Panik schlich sich in meine Stimme. »Wo ist die Katze?«
    Die Schwester tätschelte meine Schulter, was zur Folge hatte, dass mich Schwindel erfasste und ich für einen Moment das Gesicht des falkenköpfigen Horus sah. »Wir werden nach Ihrem Kätzchen suchen«, erwiderte sie in einem Tonfall, der mir die Gewissheit gab, dass ich Hero niemals wiedersehen würde. Ich versuchte, mich zu entspannen

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