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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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dass die Typen zu einer Organisation gehörten, die davon überzeugt war, dass mein Ehemann den Verlauf der
Menschheitsgeschichte beeinflusst hat, aber ich hatte längst gelernt, wenn man mit dem Gesetz zu tun hatte, dann war es das Klügste, so wenig wie möglich zu sagen.
    »Entführt?«, wiederholte die Frau etwas skeptisch. »Ich dachte, hier geht es um ... Hat der Arzt nicht gesagt, dass man Ihnen Rohypnol verabreicht hat? Üblicherweise gibt es dann
jemanden, den Sie in einer Bar kennengelernt haben oder den Sie näher kennen.«
    »Larkin«, sagte ich. »Larkin ...« Oh, Mist, wie war noch mal sein Nachname? »... Eshleman, glaube ich.«
    Dann gab ich ihr noch eine sehr detaillierte Personenbeschreibung, weil ich wegen dieser ganzen Sache stinksauer auf Larkin war.
    »Können Sie sich vorstellen, warum Sie jemand entführen will?«
    »Um Lösegeld zu erpressen. Mein Ehemann ist sehr reich«, antwortete ich und blieb auch jetzt dabei, nur das Nötigste zu erwähnen und von Verschwörungstheorien und Vampirismus
nichts zu sagen. »Wir sind von außerhalb und verbringen unsere Flitterwochen in der Stadt.«
    Erst jetzt zog die Polizistin einen Notizblock aus der Tasche und schrieb etwas auf, wobei sie bedächtig nickte. »Wie heißt Ihr Ehemann?«
    »Sebastian von Traum«, erwiderte ich und buchstabierte auf ihre Bitte hin seinen Namen.
    Sie machte auf mich einen leicht enttäuschten Eindruck, als hätte sie auf irgendeinen berühmten Namen gehofft. Ich widerstand der Versuchung, ihr zu erklären, dass es jede Menge einflussreicher Leute gab, deren Namen sie auch noch nie gehört hatte, und dass das kein Grund für diesen herablassenden Blick war, den sie mir zuwarf.
    »Wenn es sich tatsächlich um eine Entführung handelt, dann ist das eine Angelegenheit für das FBI.« Sie steckte den Block weg, als wäre der Fall bereits gelöst.
    »Oh, gut«, sagte ich mehr zu mir selbst, da sie bereits im Aufbruch begriffen war. »Ich fühle mich wohler, wenn Dominguez die Sache in die Hand nimmt.«
    Sie blieb stehen und drehte sich zu mir um. »Meinen Sie Special Agent Gabriel Dominguez? Woher kennen Sie ihn? Sind Sie miteinander befreundet?«
    Ich konnte eigentlich nicht behaupten, dass er ein Freund war, aber ich hatte auch keine Lust, ihr zu verraten, dass ich bereits einmal Gegenstand seiner Ermittlungen gewesen war. Also sagte ich: »Ja.«
    Sie nickte und lächelte mich an. »Er ist einer von den Guten. Ich werde ihn davon in Kenntnis setzen, dass Sie hier sind.«
    »Danke, das ist sehr nett von Ihnen.«
    Abermals nickte sie, dann verließ sie das Zimmer.
    Den Rest der Nacht verbrachte ich damit, mal zu dösen, mal aus dem vereisten Fenster nach draußen zu sehen, während ich grübelte, wie ich wohl eine Göttin loswerden konnte, die nicht gehen wollte. Und war es mir überhaupt möglich? Nachdem Kojote versucht hatte, Lilith zu stehlen, war SIE mit mir eine neue, kraftvolle Bindung eingegangen. Würde sich diese Bindung aufheben lassen, nur weil eine andere Göttin bereits darauf wartete, IHREN Platz einzunehmen?
    Nach einigen Stunden wurde meine Zimmernachbarin mit ihrem Bett rausgefahren, da sie zu irgendwelchen Untersuchungen gebracht werden musste, und ich hatte das Zimmer für eine Weile für mich allein. Ich schaltete den Fernseher ein, aber das Programm lenkte mich nicht ab,
sondern störte mich vielmehr. Von den Drogen abgesehen, die Larkin mir verabreicht hatte, war da noch die Tatsache, dass ich jahrelang keinen Fernseher mehr besessen hatte. Das machte mich nur noch empfindlicher für diese abgehackten, hastigen Bilder, und als mir davon schwindlig wurde, schaltete ich den Apparat wieder aus.
    Irgendwann musste ich dann eingeschlafen sein, denn auf einmal träumte ich vom bösen schwarzen Mann.

 

GERECHTIGKEIT
    A STROLOGISCHE Ü BEREINSTIMMUNG : W AAGE
    Es war Frühling, die Vögel zwitscherten, während ich meine Kräuter goss. Ich setzte mich auf die vordere Veranda meines alten Hauses. Etwas Düsteres lauerte außerhalb meines
Gesichtsfelds in einem Nadelwald, der plötzlich in meinem Garten aus dem Boden schoss, so wie es Dinge im Traum für gewöhnlich taten. Zuerst dachte ich, ein Wolf würde mich verfolgen, aber dann erblickte ich einen zerlumpten schwarzen Trenchcoat und einen tief ins Gesicht gezogenen, breitkrempigen Hut. Darunter tauchte aus der Schwärze ein breites, bedrohliches Grinsen auf.
    »Oh, hi, Mátyás«, sagte ich und winkte fröhlich.
    Der böse schwarze Mann erwiderte die Geste.

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