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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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übernommen und verändert worden war, also wählte ich Farben, die zu dieser Region passten - rostige Rottöne, leuchtendes Sonnenorange und gleißend helles Gold. Ich stellte mir vor, wie mir der Geruch der See vom nahe gelegenen Mittelmeer in die Nase stieg. Sand brannte unter meinen Fußsohlen. Wind und Sonne strichen über meinen nackten Körper.
    »Lilith?«, rief ich lautlos den Bergen zu.
    Ein Staubwirbel bewegte sich vor mir hin und her und traktierte meine Haut mit Sandkörnern und winzigen Sternchen, sodass ich eine Hand ausstreckte, um die Gewalt dieses Sturms abzuwehren. Der heulte und kreischte, als wäre er ein lebendiges Wesen.
    Plötzlich trat eine Frau aus dem Wirbelwind hervor, den sie wie einen Vorhang teilte. Lärm und Chaos nahmen ein jähes Ende, und dann stand sie vor mir, die Frau mit den nachtschwarzen Augen: Lilith. Dichte schwarze Locken umrahmten IHR hübsches, scharf konturiertes Gesicht. SIE trug ein schlichtes, langes lilafarbenes Gewand, das bis auf den Boden reichte. Unter den Falten des Stoffes zeichneten sich IHRE vollen Brüste ab, nahe der Taille konnte ich eine Linie aus weißen Federn sehen. Die Federn IHRER eigenen eulenhaften Hälfte. Manche Bilder zeigten Lilith als Schnee-Eulen-Frau.
    SIE hatte sich für IHRE Verkleidung als »Verführerin« entschieden. Eine interessante Wahl, wie ich fand.
    Einen Moment lang betrachtete ich SIE und stellte fest, dass SIE sich auch für eine Gestalt entschieden hatte, die in etwa meiner Größe entsprach, sodass ich nicht zu IHR aufblicken musste. Wenn man nichts über IHRE Vergangenheit wusste, würde man niemals darauf kommen, dass diese angenehm rundliche, flüchtig israelisch aussehende Frau in Wahrheit die Mutter der Dämonen, die Königin der Hölle war.
    SIE streckte die Hand aus, ich ergriff sie und spürte sofort, wie das Band zwischen uns gefestigt wurde. Einen Augenblick lang verwischte IHR Gesicht, dann nahm es etwas norwegischere Züge an, so als würde SIE körperlich mit mir verschmelzen. Bevor ich auch nur eine Frage stellen konnte, drückte SIE meine Hand so fest, dass ich spürte, wie sich IHRE spitzen Fingernägel in mein Fleisch bohrten. Nachdem SIE kurz hinter sich geschaut hatte, zog SIE mich an sich und flüsterte mir ins Ohr: »Sei vorsichtig, Kind. Griechenland ist wankelmütig und neigt dazu, blutige Kriege zu führen.«
    Bei diesen Worten stutzte ich. Wusste SIE, was Athena mit IHR vorhatte?
    »Ich glaubte, du schließt von dir auf andere«, entgegnete ich. »Blut ist doch eher dein Fachgebiet, oder nicht? Habe ich nicht schon für dich getötet?«
    »Nein, mein Kind«, sagte SIE, ließ mich los und strich behutsam über meine Wange. »Auf deine Bitte hin habe ich für dich getötet.«
    Eigentlich hatte SIE ja recht. Ich zog es vor, nicht über meine eigene Beteiligung am Tod der Hexenjäger nachzudenken, aber Lilith hatte genau das getan, was ich von IHR erbeten hatte.
    »Ja.« SIE lächelte mich an. »Du siehst, ich bin nichts weiter als deine demütige Dienerin, und im Grunde erwarte ich von dir im Gegenzug doch nur so wenig.«
    Ich schnaubte. »Soll das ein Witz sein? Du bist eine Last! Ein Fluch!«
    Vor meinen wütenden Worten wich SIE zurück, IHRE Gesichtszüge verschwammen wieder, da SIE ein Stück in den Wirbelwind getreten war. »Und doch«, sprach SIE, »bin ich deine Mutter, und das werde ich auch immer sein. >Du, der du mich kennen möchtest, sollst dieses wissen: Deine Suche wird dir nicht weiterhelfen, solange du das Geheimnis nicht kennst. Denn siehe, ich war von Anfang an bei dir, und ich bin das, was am Ende all deines Verlangens erreicht wird.<«
    Ich hob einen Stein auf und schleuderte ihn in den Wirbelwind. »Zitier nicht aus dem Charge of the Goddess!« Allerdings war es nicht das erste Mal, dass SIE das tat...
    In dem Moment fühlte ich mich seltsam desorientiert. Alles war umgekehrt zu sehen, da ich plötzlich auf dem Kopf stand, aber vielleicht schwebte ich auch nur ein Stück über dem Sand.
    »Zeit fürs Frühstück«, sagte Lilith.
    »Was?« Ich blinzelte und sah in das Gesicht einer etwas übergewichtigen, blondierten Krankenschwester.
    »Frühstück«, wiederholte sie gut gelaunt. Aus irgendeinem Versteck an meinem Bett zog sie ein Tablett hervor und brachte es geschickt vor mir in Position.
    Ich stützte mich auf den Ellbogen auf, während sie ein Plastiktablett abstellte. Auf dem Teller lag etwas leuchtend Gelbes, das Rühreier darzustellen schien. Dazu gab es zwei Streifen kross

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