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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Ihnen erklären, was für eine Sache das ist«, begann James in einem Tonfall, der mir verriet, dass er das Nachfolgende schon oft vorgetragen hatte. »Es geht um die Wahrheit. Um die Wahrheit, die sie uns vorenthalten. Wenn die Leute wüssten, welche Monster auf der Welt das Sagen haben, würde es eine Revolte geben, das können Sie mir glauben.«
    Spätestens jetzt war sicher, dass er mit den Illuminati-Jungs nichts zu schaffen hatte, sondern dass es um die unheimlichen und scheinbar unerklärlichen Dinge ging, über die Leute nichts wissen sollten.
    Ich schaute kurz zu Dominguez, um festzustellen, ob ihm der Unterschied auch aufgefallen war, aber sein Blick war weiter auf James gerichtet.
    »Dämonen«, redete der weiter. »Die Teufelsbrut, die unter uns ist und die Welt regiert. In Europa ist es noch schlimmer, müssen Sie wissen. Da macht man sich kaum die Mühe, sie zu tarnen.«
    Glubschauge nickte zustimmend, als hätte er sich davon schon selbst überzeugen können. Auch Dominguez nickte, doch er wollte James damit offenbar zum Weiterreden bewegen, um mehr zu erfahren. »Widerwärtig, nicht wahr?«
    James’ Kopf zuckte herum, und ich merkte, dass der FBI-Mann den Bogen überspannt hatte. »Sie können das gar nicht verstehen, Sie sind schließlich einer ihrer Handlanger.«
    »Und Sie haben das gemeinsam mit Larkin Eshleman geplant und umgesetzt?«
    »Mit wem?«
    »Eshleman, der Ihnen geholfen hat, Garnets Entführung zu organisieren.«
    Smythe sah mich an. »Warum sollte ich denn so was machen? Ghule interessieren mich nicht, nur der Vampir.«
    »Ich bin kein Ghul, ich bin seine Ehefrau.«
    »Umso bedauernswerter.«
    Sogar mir war klar, dass wir nicht viel mehr aus James herausholen würden.
    »Wir werden ja sehen, Smythe«, erklärte Dominguez unbeeindruckt. »Auch wenn Sie angeblich nichts damit zu tun haben, werde ich Ihre Komplizen finden und hinter Schloss und Riegel bringen.«
    »Dann wünsche ich Ihnen dabei viel Spaß, aber mit mir haben diese Leute nichts zu tun. Ich arbeite allein«, hörte ich Smythe sagen, als wir die Zelle verließen.
    Es ging mir völlig gegen den Strich, Sebastian auf der Wache zurücklassen zu müssen, aber wenigstens war Hilfe für ihn unterwegs. Ich für meinen Teil war froh, dass ich diesen Krieg der Göttinnen zumindest für den Moment gelöst zu haben schien. Ein ungutes Gefühl sagte mir, dass Athena in der Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen hatte, doch ich war mir ziemlich sicher, dass Lilith den ersten wichtigen Teilsieg errungen hatte.
    Nachdem ich an der Theke mein Besucher-Schild abgegeben hatte, brachte mich Dominguez zu seinem Wagen. Ich hatte ja schon gedacht, dass James ein weit verbreitetes, unauffälliges Auto fuhr, doch was das anging, toppte Dominguez ihn noch. Er hatte nun einen silbernen Ford Taurus, unbestritten das meistverkaufte Auto, von dem im Land Tausende herumfuhren. Der einzige Unterschied bestand im Nummernschild, das ihn als Fahrzeug der US-Regierung auswies. Früher einmal war ich in Dominguez’ altem schwarzen Dienstwagen mitgefahren, einer ebenfalls langweiligen Kutsche, doch neben ihr war der Ford Taurus beinahe unsichtbar.
Als ich um den Wagen herum auf die Beifahrerseite ging, stellte ich jedoch erfreut fest, dass er offenbar mit Benzin ebenso wie mit Gas betankt werden konnte.
    »Und?«, fragte ich, während ich den Gurt anlegte. »Wie sieht unser Plan aus, G-Man?«
    Dominguez schien diese Bezeichnung nicht zu gefallen, da er mich nur stirnrunzelnd ansah, ehe er den Motor anließ. »Ich dachte da eher an den Clou.« Ich reagierte nur mit einem vagen »Aha«, da ich keine Ahnung hatte, von welchem Clou er redete. Aber da er zu glauben schien, dass ich mit so einer nichtssagenden Aussage etwas anzufangen wusste, wollte ich ihn nicht enttäuschen.
    Wir bogen auf den John Ireland Boulevard ein, hinter uns das weiße Capitol, rechts von uns die kupferne Kuppel der Kathedrale von Saint Paul. Ich bin zwar keine Christin, aber beim Anblick dieser riesigen Kirche und der beeindruckenden Engelsstatuen vor dem Portal muss man unwillkürlich Ehrfurcht empfinden. Die kunstvollen Bleiglasfenster ließen mich wünschen, ich hätte einen Grund, um dort eine Messe zu besuchen.
    »Was ich vorhin meinte«, sagte Dominguez nach einer Weile, »ist der Film Der Clou mit Robert Redford und Paul Newman, die in der Geschichte einen Ganoven um sein Geld bringen.«
    »O ja«, antwortete ich, war mir aber nicht sicher, ob ich den Film je gesehen hatte.

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