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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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»Und ... ähm ... wen werden wir dann ausrauben?«
    Dominguez fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. »Eigentlich sollte ich das besser allein erledigen, dummerweise brauche ich jedoch einen Köder, um die Kerle aus der Reserve zu locken, die Sie entführt haben. Und Sie, meine liebe Garnet, sind dieser Köder.«
    Ich nickte verstehend. Dominguez mochte mich vielleicht für dumm halten, doch dass sein Plan in diese Richtung gehen würde, war mir schon klar gewesen, als wir uns in der Zelle mit Sebastian unterhalten hatten.
    Wir bogen in die Summit Avenue ab und fuhren an einer so gar nicht in diese vornehme Gegend passenden, aus Holz geschnitzten Figur einer Frau in einem Kleid aus der Viktorianischen Zeit vorbei, die vermutlich einen Sonnenschirm in der Hand hielt. Wegen der grobschlächtigen Bearbeitung sah es allerdings mehr so aus, als hielte sie einen riesigen Pilz in
die Höhe.
    »Also? Bereit?«, fragte Dominguez.
    Mein Magen knurrte. Im ersten Moment dachte ich, das könnte eine Anmerkung von Lilith sein, doch dann fiel mir ein, dass ich den ganzen Morgen noch nichts gegessen hatte. »Vielleicht nach dem Mittagessen.«
    Er lachte kurz auf, dann schürzte er die Lippen. »Wie wäre es, wenn wir das Mittagessen zu einem Teil unseres Plans machen?«
    Die Stoßdämpfer des Fords wurden auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Festgefahrener Schnee an der einen, durch Tau- und Frostwetter entstandene Schlaglöcher an der anderen Stelle sorgten dafür, dass wir ordentlich durchgeschüttelt wurden. Ich hätte mich ja zu gern beschwert, dass die Regierung ihren Wagenpark besser in Schuss halten sollte, damit man nicht während einer Autofahrt seekrank wurde, aber dafür hatte Dominguez keine Zeit, weil er zu sehr damit beschäftigt war, mir alles zu berichten, was er seit der Meldung von meiner Entführung in Erfahrung hatte bringen können.
    Wie sich dabei herausstellte, war das FBI doch nicht jene völlig nutzlose Organisation, für die ich es immer gehalten hatte. Während ich mit Gehirnerschütterungen, sich bekriegenden Göttinnen und Verhaftungen beschäftigt gewesen war, hatten Dominguez und seine Leute das Gebiet bestimmt, in dem sich ihrer Meinung nach das Hauptquartier meiner Entführer befinden musste.
    »Hauptquartier?«, wiederholte ich. »Das lässt diese Truppe viel organisierter klingen, als sie es in Wahrheit ist. Soweit ich weiß, lebt Larkin noch bei seiner Mutter.«
    Um ehrlich zu sein, es fiel mir schwer, in Larkin ein Mitglied dieser Anti-Illuminati-Gruppe zu sehen. Nachdem er mir die K.-o.-Tropfen in meinen Drink gemischt hatte, war mir klar, dass er nicht zu den Guten gehörte, aber er entsprach überhaupt nicht meinen Vorstellungen von einem finsteren Schurken. Larkin mit diesen sanften blauen Augen und dem albernen Kinnbart hatte mich offenbar gründlich getäuscht.
    Und das alles nur, weil er so verdammt süß war.
    Als mein Herz zu rasen begann wie bei einem kleinen Mädchen, das seinen ersten großen Schwarm entdeckt hatte, wurde ich misstrauisch. Der Kerl hatte mich unter Drogen gesetzt und entführt. Vielleicht hing ja immer noch ein Rest von dem Liebeszauber in der Luft, den ich vor so langer Zeit auf Larkin gerichtet hatte. Oh, hatte ich eigentlich daran gedacht, diesen Zauber umzukehren? Oder war ich nur dazu gekommen, den misslungenen Normalitätszauber aufzuheben?
    Dominguez unterbrach meine Überlegungen, um mir vor Augen zu halten, wie dumm ich mich verhalten hatte. »Sie sind verdammt naiv. Diese Jungs, die Sie entführt haben, unterhalten eine umfangreiche und aufwendige Website, die sie mit Spenden in Höhe von mehreren Tausend Dollar finanzieren. Das Geld kommt zum großen Teil aus internationalen Quellen. Auch wenn die vielleicht noch bei ihren Eltern leben, heißt das noch lange nicht, dass sie deshalb nicht gefährlich sind.«
    »Hm, ich schätze, da haben Sie recht.« Mir fiel auf, dass ich noch das Plastikarmband aus dem Krankenhaus trug. Vergeblich versuchte ich, den Verschluss zu öffnen. Ob Dominguez
wohl ein Schweizer Offiziersmesser besaß, bei dem man diese kleine Schere ausklappen konnte? Er machte auf mich den Eindruck, dass er mal Pfadfinder gewesen war. Ich würde ihn
fragen, sobald wir an unserem Ziel angekommen waren, was auch immer das sein sollte.
    Häuser zogen an meinem Seitenfenster vorbei. Jemand hatte in seinem Garten eine Schneefrau gebaut und sie mit einer Federboa und einem Hut geschmückt, der von Queen Mum hätte stammen können.
    Als wir

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