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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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des Bösen«, erklärte ich. »In der Lake Street herrscht schlechte Energie.«
    »Hmpf«, machte er. »Das könnte ich Ihnen fast noch abnehmen.«
    Aus dem Mund eines Mannes wie ihm, der übersinnlich veranlagt, ansonsten jedoch ganz normal war, stellte das ein großes Lob dar. Ich nickte zufrieden.
    Als ich noch hier gelebt hatte, hatte ein Freund von mir diesen Gedanken zur Sprache gebracht, und ich fand, das klang durchaus überzeugend. Es gab da diese New-Age-Überzeugung, dass gewisse Gegenden von positiver Energie durchströmt wurden, weil sich früher dort die Routen befunden hatten, auf denen die Elfen unterwegs gewesen waren. Es kursierte sogar eine umfassende Theorie, wonach religiöse Stätten an jenen Stellen errichtet worden waren, an denen sich diese Linien kreuzten.
    Lake war das genaue Gegenteil davon, eine Art negative Energieleitung. Die Leute fuhren hier wie die Irren, auf den Straßen lag mehr Abfall rum als anderswo, und die Geschäftsleute hatten Mühe, über die Runden zu kommen. Es gab hier sogar ein ausgebranntes Gebäude, das noch immer nicht renoviert worden war.
    Dominguez schien den gesuchten Ort gefunden zu haben und stellte den Wagen auf einem Parkplatz genau vor einem winzigen Lokal ab.
    »Besteht unser Plan darin, Eier zu essen?«, wollte ich wissen. »Locken wir damit die Schurken aus ihrem Versteck?« Als wir das Restaurant betraten, ertönte beim Öffnen der Tür eine Glocke. Niemand drehte sich zu uns um, dennoch war ich mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass ich auf meiner Jacke einen Totenschädel mit gekreuzten Knochen mit mir herumtrug und dass ich getrocknetes Blut auf meinem pinkfarbenen Sweater hatte. Normalerweise trug ich Schwarz, und das aus einem ganz bestimmten Grund: Solche Flecken fielen dann nicht so leicht auf.
    »Ich hätte besser was anderes angezogen«, sagte ich zu Dominguez.
    »Sie sehen gut aus.«
    Die Gäste gehörten zum größten Teil zur Arbeiterschicht, nur an einem Tisch saßen ein paar Frauen in Krankenhauskleidung und unterhielten sich bei einer Tasse Kaffee. Dominguez wirkte in seinem Anzug mit Mantel ein bisschen overdressed, aber er trug immer diese »Cop«-Ausstrahlung mit sich herum, die ihn gut zu diesem Lokal passen ließ.
    Ich dagegen sah bloß aus wie ein Freak.
    Wir setzten uns an einen Tisch mit Sitzbänken zu beiden Seiten, die wenig Platz ließen, um sich zu bewegen. Die Tischdecke war aus Plastik und fühlte sich klebriger an, als es mir normalerweise behagte. In einem Metallring steckten einseitig bedruckte Menükarten, und nach den handgeschriebenen Angeboten auf den Schiefertafeln an der Wand zu urteilen, schien das Frühstück hier der große Renner zu sein. Das Frühaufsteher-Frühstück hatten wir allerdings um einige Stunden versäumt. Ich wusste gar nicht, dass Leute so weit im Norden Biskuits und Soße aßen, schon gar nicht um sechs Uhr morgens.
    Dominguez setzte eine mürrische Miene auf, doch das schien bei ihm so eine Art Standardausdruck zu sein, deshalb nahm ich es nicht persönlich. »Zuerst dachte ich, es würde genügen, sich an den richtigen Orten in der Öffentlichkeit zu zeigen. Jetzt allerdings bin ich davon überzeugt, dass Sie ...« Er fuchtelte mit den Händen wie ein Zauberer auf der Bühne. »... na, Sie wissen schon, dass Sie was Magisches machen
müssen.«
    Ich sah mich um und entdeckte fast nur Gäste, die Baseballmützen trugen. »Hier?«
    »Also, ich dachte, wir essen erst was, und danach ziehen Sie Ihr Ding durch.«
    »Was ist an meinem Ding für diese Leute so interessant?«
    »Hey«, sagte er und musterte mich von Kopf bis Fuß. »Damit will ich lieber gar nicht erst anfangen.«
    Meine Wangen wurden rot. »Das habe ich damit nicht gemeint, und das wissen Sie auch«, ermahnte ich ihn und versuchte, meine Verlegenheit zu überspielen. »Ich wollte damit sagen, wenn diese Leute alle gegen eine neue Weltordnung oder was auch immer sind, warum sollen sie dann keine Magie mögen? Larkin ist ein Hexer, zumindest aber ein Heide, oder besser gesagt: Das war er, als ich ihn kennenlernte.«
    Dominguez stützte die Ellbogen auf dem Tisch auf und erklärte leise: »Ich vermute, diese Sache mit dem Illuminati-Aufpasser ist nur eine Tarnung. Wie Smythe selbst gesagt hat, sind das Vampirjäger.«
    Der intensive Geruch nach gebratenem Steak zog durch das kleine Lokal. Ich musste fast anfangen zu würgen. »Aber … aber ...«, stammelte ich. »Vampire sollen doch eigentlich gar nicht existieren.«
    Okay, das klang

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