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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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über einen weiteren festgefahrenen Schneehaufen holperten, fuhr ein dumpfer Schmerz durch meinen Körper. Nach der Entführung und Sebastians Biss konnte ich mir gut vorstellen, dass ich grässlich aussah. Wenigstens fühlte ich mich nicht ganz so elend, was ich diesem verrückten Vampir-Liebesmojo zu verdanken hatte, das dafür sorgte, dass die Bisswunde an meinem Hals mich nicht vor Schmerzen schreien ließ.
    »Ich hoffe nur, Ihr Plan sieht nicht vor, dass ich irgendwelche schweren Dinge heben muss«, warnte ich ihn. »Ich bin mir nicht sicher, ob es an meinem Körper noch irgendeine Stelle gibt, die mir nicht wehtut.«
    Dominguez nickte mitfühlend. »Sie müssen nichts weiter tun, als dazusitzen und gut auszusehen.«
    Ich fand, dass ich das hinkriegen würde, solange der Maßstab für »gut« nicht allzu hoch angelegt wurde.
    Wir fuhren am Wohnsitz des Gouverneurs vorbei, wo es im Vergleich zu den anderen Häusern im selben Block überraschend ruhig zuging. Man konnte eigentlich nur erraten, dass der Gouverneur hier wohnte, weil an einem hohen Fahnenmast die hellblaue Flagge von Minnesota wehte. Hinter der abweisenden schmiedeeisernen Umzäunung war die Bronzestatue eines Mannes zu sehen, der mit Armen aus Stahlträgern einen großen Steinblock vor sich herzuschieben schien ... jedenfalls sah es irgendwie so aus. Da wir einfach zu schnell vorbeifuhren, gelang es mir nicht, den Sinn dieser Skulptur zu entschlüsseln.
    Auf der anderen Straßenseite stand ein weiteres aus einem Baumstumpf geschnitztes Kunstwerk, eine recht einsam aussehende Frau im schlichten Kleid einer Bäuerin, die einen
Wasserkrug hielt. Jemand hatte ihr einen purpurfarbenen Schal über die Schultern gelegt, wohl damit ihr nicht kalt wurde.
    Die höfliche, umsichtige Art der Menschen in Minnesota war zwar legendär, aber wer wusste schon, dass sich die auch auf starre Skulpturen am Fahrbahnrand erstreckte?
    »Wohin genau fahren wir eigentlich?«, fragte ich, während wir der breiten Straße folgten. Der Mittelstreifen, der die Fahrbahnen teilte, glich einem Miniaturpark mitsamt Büschen und ein paar Bänken. Die Bäume waren altehrwürdige Eichen, und es gab sogar ein paar Ulmen, die das große Ulmensterben in den Siebzigern überlebt hatten. Die kahlen Äste überspannten die Straße wie das Dach einer Kathedrale.
    »Zu einem vor Fett triefenden Imbiss in der Lake Street, Susans Café. Das wird Ihnen gefallen.«
    »Gibt es da auch was Vegetarisches?«
    Dominguez sah lange genug in meine Richtung, um vielsagend eine Augenbraue hochzuziehen. »Kommt drauf an, wie genau Sie’s nehmen. Wenn Sie es nicht ertragen, dass Ihre Spiegeleier auf derselben Platte gebraten werden wie der Frühstücksspeck, dann haben Sie schlechte Karten.«
    Mein Magen knurrte, um mich daran zu erinnern, wie hungrig ich war. »Das krieg ich schon hin«, meinte ich.
    Auf der Marshall Avenue Bridge fuhren wir rüber nach Minneapolis. Ich bezeichnete sie insgeheim immer als die »Hippie-Brücke«, denn ganz egal, welche Partei an der Macht war, rechtzeitig zum Berufsverkehr fand sich immer irgendein Grüppchen ein, um mit selbst gemalten Plakaten gegen eine der vielen Ungerechtigkeiten auf der Welt zu protestieren, so auch jetzt. Als ich ein Schild mit einer Forderung sah, der ich zustimmte, beugte ich mich nach links und drückte auf die Hupe. Ich öffnete das Fenster und hielt die Hand raus, um das Friedenszeichen zu zeigen. Die Demonstranten reagierten mit freudigem Johlen.
    »Hören Sie auf damit, das ist ein Regierungsfahrzeug«, fuhr Dominguez mich an.
    »Sorry«, sagte ich, konnte mir aber ein Lächeln nicht verkneifen.
    Der Straßenname wechselte zu Lake, und damit veränderte sich auch direkt die ganze Atmosphäre. Meistens war Minneapolis für mich die schickere, künstlerische Stadt, doch hier wurde sie düster und auf eine hässliche Weise städtisch.
    Ich war angenehm überrascht, als ich sah, dass die unheimliche alte Kirche mit der großen Plakatwand und der Aufschrift Sei bereit, deinem Schöpfer gegenüberzutreten nicht mehr da war. An ihrer Stelle stand jetzt ein schickes Wohnhaus mit einem cool aussehenden Restaurant im Erdgeschoss.
    Aber damit war das Schicke auch schon wieder vorüber.
    Tankstellen und Plakatwände schossen wie Pilze aus dem Boden, auf der Straße wurde es schnell voller, und es dauerte nicht lange, da setzte sich ein verbeulter alter Cadillac so dicht vor uns, dass Dominguez einen ausgiebigen Fluch auf Spanisch ausstieß.
    »Die Linien

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