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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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in meine Richtung. »FBI?«
    »Siehst du dir denn nie irgendwas im Fernsehen an?«, fragte William Mátyás und setzte sich zu Dominguez auf die Bank, der sofort seinen Mantel wegnahm, um Platz zu machen. »Bei einer Entführung tritt immer das FBI in Aktion.«
    Mátyás setzte sich zögerlich zu mir, als wollte er es nicht riskieren, dass seine Kleidung einen Fleck abbekam. Zu mir gewandt, sagte er: »Man kann deinen Knutschfleck sehen, liebe Stiefmutter.«
    Unwillkürlich tastete ich nach der Stelle, an der Sebastian mich gebissen hatte. Ich sollte mir wirklich ein Pflaster besorgen, zumal sich immer ein hochstehender Hautfetzen an meinem Sweater verfing und ich ein schmerzhaftes Ziehen verspürte.
    William kniff die Augen zusammen, als versuchte er zu erkennen, was sich hinter meinen Fingern seinen Blicken entzog. »Hat Sebastian das getan?«
    »Das hat er nicht gewollt«, antwortete ich und verstummte gleich wieder, da meine Wangen zu glühen begannen. Jedes Mal, wenn ich Sebastians gelegentliche animalische Gewalt rechtfertigte, kam es mir so vor, als wäre ich eine Ehefrau, die von ihrem Mann verprügelt wurde. Das war mir wirklich zuwider, also lenkte ich die Unterhaltung schnell auf ein anderes Thema. »Er hatte eine Menge Blut verloren, weil ihm
ein Pflock ins Herz getrieben worden war.«
    »Ein Pflock?«, rief Mátyás entsetzt.
    »Das bringt ihn nicht um«, beschwichtigte William ihn. »Das lähmt ihn nur.«
    »Ich weiß, was einen Vampir umbringt und was nicht, William«, zischte Mátyás ihm zu.
    Dominguez hob eine Hand, um den Streit zu verhindern, der zwischen den beiden Jungs zu brodeln schien. »Nur damit Sie beide das wissen: Im Augenblick interessiert sich hier jeder für das, was Sie reden. Wir sollten uns lieber ein unverfängliches Thema suchen.«
    »Wie wär’s mit den Packers?«, warf ich ein. Es war ein Dauergag unter meinen Freunden in Wisconsin, diesen Satz zum Besten zu geben, sobald die Atmosphäre etwas angespannt war.
    Aber niemand lachte, und offenbar wusste auch keiner, was er als Nächstes sagen sollte. Zum Glück kam der Kellner an den Tisch und brachte für Dominguez Biskuits und Soße mit, außerdem für mich Ei mit Toast. Die Jungs wollten erst bestellen, wenn sie in Ruhe die Speisekarte studiert hatten.
    Das beharrliche Schweigen dauerte an, bis William auf einmal verkündete: »Mátyás und Izzy haben sich getrennt.«
    »Was?« Das war wirklich ein Schock für mich. Mátyás und meine Freundin Izzy waren schon seit ein paar Monaten zusammen, und als ich das letzte Mal mit Izzy gesprochen hatte, war noch alles bestens gewesen. Mit viel zu viel Begeisterung hatte sie mir davon berichtet, wie viel Spaß sie beide im Bett hatten. Das war natürlich alles vor meiner Hochzeit gewesen, und ich hatte seitdem nicht mehr nachgefragt. »Was ist passiert?«
    Mátyás warf mir einen wütenden Blick zu, dann sah er Dominguez an und fragte flehend: »Können wir jetzt wieder über Vampire reden?«
    »Nein«, lehnte der energisch ab.
    »Bevor wir losgefahren sind, haben sie sich ganz heftig gestritten«, fuhr William fort. »Während der Fahrt hierher hat er mir alles erzählt. Ich schätze, du weißt, dass Izzy so ihre Probleme damit hat, dass er ... nimm’s nicht persönlich, aber manchmal siehst du wirklich aus wie sechzehn. Autsch!« William rieb sich die Stelle, an der Mátyás ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein getreten hatte.
    »Kann ich Papa im Gefängnis besuchen? Wird man mich zu ihm lassen?«, wollte Mátyás wissen.
    »Ich wüsste nicht, was dagegensprechen sollte«, erwiderte Dominguez.
    »Vermutlich hat sich das schon seit einer ganzen Weile angekündigt«, redete William unbeirrt weiter. »In den Clubs haben sie dauernd Probleme. Du wirst jedes Mal nach deinem Ausweis gefragt, nicht wahr, Alter?«
    »Ist es eigentlich für dich physisch unmöglich, ein Geheimnis zu bewahren, William?«, konterte Mátyás, dann war ein dumpfer Knall zu hören. Offenbar hatte William die Beine hochgezogen, und der nächste Tritt war an der Holzverkleidung unter der Sitzbank gelandet.
    »Sie wird’s sowieso von Izzy erfahren. Willst du dem nicht mit einem Erstschlag zuvorkommen?«
    »Ich will mich damit überhaupt nicht befassen, okay?«, antwortete Mátyás, und damit war mir klar, dass diese Trennung ihn tief getroffen hatte, da er sich nicht von seiner üblichen herablassenden oder flapsigen Seite zeigte. Auch wenn es irgendwie seltsam war, dass mein Stiefsohn was mit meiner besten

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