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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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keine Schaufeln mitbringen.«
    Ein nervöser Blick bestätigte, dass Dominguez mich nach dieser Bemerkung sehr missbilligend ansah. »Ha, ha«, machte ich, ohne überzeugend zu wirken. »Guter Witz.«
    »Mir wäre das Ganze ja im Park oder im Rosengarten lieber«, sagte William mehr zu sich selbst als zu uns. »Hier ist es zwar richtig cool, aber die Vorstellung, ein Ritual auf einem Friedhof durchzuführen, ist mir nicht ganz geheuer. Schließlich sind hier all die toten Geister und so weiter.«
    »Nichts spricht mehr für eine >böse Hexe< als ein Ritual auf einem Friedhof«, warf Dominguez ein. »Hoffen wir nur, dass es besorgniserregend genug ist, um die Vampirjäger aus der Reserve zu locken.«
    »Moment mal! Vampirjäger?«, unterbrach Mátyás ihn. »Mir hat keiner was von Vampirjägern gesagt!«
    »Die Typen, von denen Sebastian glaubt, dass sie Illuminati-Aufpasser sind, hält Dominguez in Wahrheit für Vampirjäger.«
    »Illuminati?«, rief William dazwischen. »Wer gehört zu den Illuminati?«
    »Wie haben die das über Sebastian herausgefunden?«, wollte Mátyás wissen. »Er muss doch nicht die Sonne meiden wie gewöhnliche Vampire, sondern kann sich tagsüber ganz frei draußen bewegen, ist also keiner der üblichen Verdächtigen.«
    Dominguez, der sich ein Stück entfernt hatte, wohl um die Umgebung zu beobachten, erwiderte: »Diese Frage möchte ich ihnen stellen, sobald wir sie geschnappt haben.«
    Der Wind hatte ein wenig aufgefrischt, er ließ die Äste und Zweige angenehm rauschen. Wir verließen die Straße und stapften durch den Schnee. Sofort beklagte sich Mátyás darüber, dass er sich so seine Schuhe ruinierte. Als wir an einer guten Stelle angekommen waren, hielten wir an und stellten uns im Kreis um einen verwitterten Grabstein herum auf, dessen Relief eine auf dem Kopf stehende Fackel darstellte. Unser Atem stieg in kleinen weißen Wölkchen auf.
    »Das ist meine Schuld«, ließ Mátyás plötzlich verlauten. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Was? Wieso?«, fragte ich.
    »Du weißt, ich habe mich mit meinem lieben Papa nicht immer gut verstanden. Es könnte sein, dass mir irgendeine Bemerkung rausgerutscht ist, vor allem, wenn ich dachte, dass es sich bloß um Illuminati-Wächter handelt. Ich weiß, wie sehr sich mein Vater über diese Leute ärgert.«
    Bedauerlicherweise mussten wir alle einsehen, dass es zu Mátyás passte, schlichtweg aus Trotz ein paar Geheimnisse über Sebastian an irgendwelche Blogger weiterzugeben.
    »Wir sollten uns jetzt keine Gedanken darüber machen, wer was schuld ist«, ging Dominguez dazwischen. »Mir ist eiskalt. Lasst es uns hinter uns bringen.«
    Für Dominguez sah der Plan vor, dass er sich im Gebüsch versteckte und Ausschau hielt, ob sich von irgendwoher die Illuminati-Aufpasser/Vampirjäger näherten. William, Mátyás und ich gaben uns unterdessen alle erdenkliche Mühe, das Ritual so schillernd wie möglich zu gestalten, obwohl es mir in Wahrheit nur darum ging, meine Beziehung zu Lilith zu festigen und mich bei Athena für die geleisteten Dienste zu bedanken und sie dann zu verabschieden.
    Ich wusste, dass William stets mit der von ihm so bezeichnten »magischen Sporttasche« reiste, deshalb bat ich ihn, sie aus seinem Wagen zu holen. Aus dem Kofferraum kam ein ganz gewöhnlicher Matchbeutel aus dunkelblauem und dunkelbraunem Nylon zum Vorschein, den er zu der Stelle am Seeufer brachte, die wir uns für unser Ritual ausgesucht hatten.
    Williams Brillengläser blitzten auf, als er sich inmitten der Gräber in den Schnee kniete, um den Reißverschluss der Tasche aufzuziehen. Er nahm vier dicke Kerzen heraus, eine Schachtel Streichhölzer in einem Plastikbeutel, ein Bündel aus Salbei und Süßgras, das mit grüner Schnur zusammengebunden war, sowie eine kleine Schale mit Weihrauch. Nach einiger Suche stieß er dann auch auf den Pfadfinderkompass. Wir bestimmten die ungefähre Größe des Kreises, indem wir eine Linie in den Schnee traten, dann zündeten wir die weißen Kerzen an und stellten sie in allen vier Himmelsrichtungen auf.
    Mátyás rieb seine gerötete Nase. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn besorgt. Es war erst ein paar Wochen her, da hatte Mátyás sich schwere Unterkühlungen zugezogen, als er bei einem Unwetter unter Schneemassen begraben worden war. Beim Anblick seines dünnen Mantels und der ebenso dünnen Baumwollfäustlinge wünschte ich, er hätte sich vernünftiger angezogen.
    Dominguez verfolgte mit gewohnt missbilligender

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