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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Freundin hatte, waren die beiden doch ein hübsches Paar. Dass man Mátyás wegen seines jugendlichen Aussehens so sehr das Leben schwer machte, hatte ich gar nicht gewusst, aber wenn ich jetzt so darüber nachdachte, dann konnte man tatsächlich meinen, dass Izzy sich mit einem Minderjährigen einließ.
    »Oh, Mátyás«, sagte ich mitfühlend und vergaß für einen Moment, was ich da eigentlich tat. Ich tätschelte seinen Rücken, woraufhin er heftig zusammenzuckte und ich sofort meine Hand zurückzog.
    Und dann sah ich, dass der böse schwarze Mann eine wunderschöne, wenn auch trügerische Seele hatte.
    Sein Gesicht blühte in tausend Blüten auf, Ableger wuchsen und wanden sich umeinander, bis sie die sanften Gesichtszüge einer Frau darstellten. Ihre Lippen waren wie Rosenknospen, die Haut war so hell wie weiße Lilien. Ein Wasserfall aus Waldveilchen und eigentlich violetten, aber fast schwarz wirkenden Stiefmütterchen bildete die Locken, die bis weit über ihre Schultern reichten. Ich erinnerte mich an die Geschichte von Blodeuwedd, die walisische Druiden aus Blumen schufen und mit Magie zum Leben erweckten, damit sie einen Stammesfürsten heiratete, der verflucht war, niemals König zu werden, weil er keine menschliche Frau ehelichen konnte. Nach der Hochzeit betrog Blodeuwedd den König schließlich
mit einem anderen Mann, mit dem sie dann auch noch einen Plan schmiedete, um den König zu ermorden.
    Dieser letzte Punkt war zugegebenermaßen ein wenig beunruhigend, wenn ich mir vor Augen hielt, dass Mátyás nicht eben dazu neigte, sich auf die Seite seines Vaters zu stellen.
    Ich fragte mich, ob ich Sebastian deshalb warnen oder ob ich besser auf meinen eigenen Ratschlag hören sollte. Immerhin hatte ich eben noch zu Dominguez gesagt, dass wir nicht dieser Dämon sein mussten, den wir in uns trugen.
    Als ich nur einmal kurz zwinkerte, war Mátyás längst wieder der Alte, und alle starrten mich an. Ich räusperte mich. »Also ... ähm ... ich wüsste da was, das wird dich von deinem Elend ablenken«, sagte ich. »Dominguez will, dass ich Magie wirke.«
    »Gut«, meinte William. »Ich hab für dich einen Zauber rausgesucht, mit dem man eine Göttin bannt.«
    »Oh, großartig.« Ich hatte eigentlich mehr daran gedacht, den Liebeszauber für Larkin umzukehren, aber ich war mir nicht so sicher, ob ich dieses Thema vor William und Mátyás wirklich ansprechen sollte. Schließlich mussten die zwei nichts davon wissen, was für ein Miststück ich mal gewesen war. William würde mich dann vielleicht mit anderen Augen sehen, und diesen Gedanken ertrug ich nicht. Und was Mátyás anging - der würde dieses Wissen bei unserem nächsten Streit gegen mich einsetzen.
    Also wechselte ich das Thema. »Wie läuft es im Laden, William?«
    Auch wenn ich glaube, dass Dominguez und Mátyás sich schrecklich langweilten, sorgte ich dafür, dass wir während des Essens über nichts anderes mehr redeten. Mir fiel es nicht schwer, die Zeit mit Fragen nach Slow Bob, unserem Angestellten, den Kunden und den Lagerbeständen zu überbrücken. Nachdem uns die Rechnung gebracht worden war, gab mir Dominguez mit einem Zeichen zu verstehen, ich solle
mich zu ihm vorbeugen.
    »Sie sollten uns wohl besser in die Details Ihres Plans einweihen, bevor wir gehen«, sagte er und deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf den scharfen Kellner. Ich schloss daraus, dass die Entführer und ihre Komplizen erfahren sollten, wo sie uns finden konnten, damit die Falle zuschnappte.
    »Klar«, gab ich zurück und versuchte, möglichst laut und betont zu sprechen, damit der Kellner auch ja jedes Wort mitbekam. »Okay, ich stelle mir das so vor«, redete ich weiter, als wir an der Tür standen und Jacken, Mützen und Handschuhe anzogen. »In Lakewood gibt es einen großen Friedhof, genau da, wo die Hennepin Avenue endet«, erklärte ich an William gerichtet, der bereits sein Handy aus der Tasche geholt hatte und die GPS-App öffnete. »Dort werden wir das Ritual durchführen.«
    »Und was soll das geben? Wollen wir am helllichten Tag die Toten auferstehen lassen?«, meinte Mátyás schnippisch. Ich konnte seinen Einwand gut verstehen. Er hatte sein Leben lang die Alte Religion praktiziert und wusste, dass diese Halloween-Klischees von gruseligen Hexen, die Skelette beschwören und was weiß ich noch alles treiben, nichts weiter als Humbug waren. Aber ich hatte einen Ort ausgesucht, von dem die Illuminati-Jungs/Vampirjäger erwarteten oder vielleicht sogar

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