Garp und wie er die Welt sah
dieser
Straße abbiegt – ehe ich wieder irgendwo bin, wo keine Menschen sind.
Oren Rath rutschte auf dem Sitz
hin und her. Seine Erektion machte ihm zu schaffen. Hopes warmes Gesicht in
seinem Schoß, seine Hand in ihren Haaren, all das drang jetzt zu ihm durch. Jetzt, dachte Hope. Sie rutschte mit der Wange an seinen
Schenkel, kaum merklich; er hielt sie nicht auf. Sie bewegte das Gesicht in
seinem Schoß, als wollte sie sich bequemer hinlegen, auf ein Kissen – auf
seinen Schwanz, wie sie wusste. Sie bewegte sich, bis
die Wölbung unter seiner stinkenden Hose größer wurde, ohne von ihrem Gesicht
berührt zu werden. Aber sie konnte sie mit [565] ihrem Atem erreichen; die Wölbung
stand dicht neben ihrem Mund aus seinem Schoß vor. Sie begann, sie anzuatmen.
Es tat zu sehr weh, durch die Nase auszuatmen. Sie formte die Lippen zu einem
runden Kussmund, sie konzentrierte ihren Atem, und sie blies ganz leicht.
O Nicky, dachte sie. Und Dorsey,
ihr Mann. Sie würde sie wiedersehen, hoffte sie. Oren Rath schenkte sie ihren
warmen, behutsamen Atem. Auf ihn konzentrierte sie ihren einzigen, kalten
Gedanken: Ich werde dich kriegen, du Hurensohn.
Es war offenkundig, dass zu
Oren Raths sexuellen Erfahrungen keine solchen Subtilitäten zählten wie Hopes
gezielter Atem. Er versuchte, ihren Kopf in seinem Schoß so zu bewegen, dass er
wieder Kontakt mit ihrem heißen Gesicht hatte, aber gleichzeitig wollte er
ihren schmeichelnden Atem nicht behindern. Was sie tat, regte in ihm das
Verlangen nach mehr Kontakt, aber es war eine
quälende Vorstellung, den erregenden Kontakt, den er jetzt hatte, einzubüßen.
Er wand sich. Hope beeilte sich nicht. Es war seine Bewegung, die die Wölbung
seiner übelriechenden Jeans schließlich an ihre Lippen brachte. Sie schloss die
Lippen, bewegte aber nicht den Mund. Oren Rath fühlte einen heißen Wind durch
das grobe Gewebe seiner Kleidung strömen; er stöhnte. Ein Auto näherte sich,
überholte ihn; er riss das Steuer herum. Er merkte, dass er drauf und dran war,
den Mittelstreifen der Fahrbahn zu überqueren.
»Was machen Sie da?«, fragte er
Hope. Sie legte die Zähne ganz leicht an seine gewölbte Hose. Er hob das Knie,
trat auf die Bremse, stieß gegen ihren Kopf, tat ihrer Nase [566] weh. Er zwängte
seine Hand zwischen ihr Gesicht und seinen Schoß. Sie dachte, er würde ihr
jetzt wirklich weh tun, aber er mühte sich mit seinem Reißverschluss ab. »Ich
habe das schon mal im Kino gesehen«, erklärte er ihr.
»Lassen Sie«, sagte sie. Sie
musste sich ein klein wenig aufsetzen, um seinen Schlitz zu öffnen. Sie wollte
kurz sehen, wo sie waren; sie waren natürlich noch draußen auf dem Land, aber
da waren gemalte Linien auf der Straße. Sie nahm ihn aus der Hose und in den
Mund, ohne ihn anzusehen.
»Scheiße«, sagte er. Sie dachte,
sie würde würgen; sie fürchtete, sie müsste sich übergeben. Dann brachte sie
ihn hinten an die Wange, wo sie sich, wie sie glaubte, eine Menge Zeit lassen
konnte. Oren saß so steif, aber zitternd da, dass sie selbst seine imaginären
Erfahrungen schon weit übertroffen haben musste. Das beruhigte Hope; es gab ihr
Zuversicht und ein Gefühl für die Zeit. Sie machte sehr langsam weiter und
horchte auf andere Autos. Sie merkte, dass er langsamer fuhr. Beim ersten
Anzeichen, dass er von dieser Straße abbog, würde sie ihre Pläne ändern müssen.
Ob ich das verdammte Ding abbeißen könnte?, fragte sie sich. Aber sie dachte,
dass sie es wahrscheinlich nicht konnte – jedenfalls nicht schnell genug.
Dann fuhren zwei Lastwagen an
ihnen vorbei, dicht hintereinander; in der Ferne meinte sie, die Hupe eines
anderen Autos zu hören. Sie begann, schneller zu arbeiten – er hob den Schoß
an. Sie glaubte, dass er jetzt wieder beschleunigte. Ein Auto überholte sie –
furchtbar dicht, dachte sie – mit plärrender Hupe. »Scheißkerl!«, schrie Oren
Rath hinter ihm her; er fing an, auf seinem Sitz auf [567] und ab zu rucken und
tat Hopes Nase weh. Sie musste aufpassen, dass sie ihm nicht schon jetzt weh
tat; sie hatte den Wunsch, ihm gleich sehr weh zu tun. Mach einfach, dass er
den Kopf verliert, spornte sie sich an.
Plötzlich ertönte das Geräusch
von Schotter, der gegen die Unterseite des Lieferwagens prasselte. Sie schloss
fest den Mund um ihn. Aber sie hatten weder einen Zusammenstoß, noch bogen sie
von der Straße ab; er fuhr unvermittelt an den Straßenrand und bremste. Der
Wagen kam zum Stehen. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine
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