Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
Vom Netzwerk:
war ein Star. Er winkte erneut, zur lautstarken Verzückung der Zuschauer, dann marschierte er zu Slouch zurück.
    »Gut gemacht«, sagte der alte Gnom und humpelte aufgeregt umher. »Aber halte deine Waffe immer erhoben.« Slouch gestikulierte mit seinem haarigen Arm. »Hoch, hoch, hoch … argh?«
    »Argh«, murmelte Sam. Er schob sich an Slouch vorbei und ging in die Wartekammer, wo er sich hinsetzte und verwirrt mit dem Dolch herumspielte und sich fragte, was für einen Gegner sie als Nächstes für ihn bereithielten.

21
Bree
    B ree stand vor ihren zwanzig mitgenommenen Kampfgefährten. Sie trugen halb zerfetzte Rüstungen, und die Waffen an ihren Seiten hingen in den Staub hinab. Es waren überwiegend Jugendliche, ihrem Aussehen nach zwischen sechzehn und achtzehn Jahre alt, aber auch einige Kinder waren darunter. Alle Erwachsenen außer Tracker waren gefallen. Die abgekämpften Gesichter der Jungkrieger kündeten von der vernichtenden Niederlage, die ihnen die Gnome an der Mauer beigebracht hatten.
    PJ stand etwas abseits bei Tracker, während Bree den übrigen ihre Geschichte erzählte. »Ein Gnom ist durchgebrochen und hat den Tunnel zur Oberfläche entdeckt«, erklärte sie. »Als Whitey und ich loszogen, um ihn zu verfolgen, war uns nicht klar, welch schrecklichen Verlauf die Schlacht hier unten nehmen würde.«
    »Wie habt ihr den Gnom gefangen?«, fragte einer der älteren Jungen.
    »Das, ähm, hat der Oberweltler erledigt.«
    Die kleine Gruppe raunte und blickte verwundert zu PJ.
    »Er hat ihn gefangen«, stellte Bree klar, »aber dann ließ er ihn wieder entkommen, und dabei wurde der Gnom getötet.«
    Tracker wandte sich an PJ. »Du hast den Gnom erschlagen?«
    »Das hatte ich … gar nicht vor«, stammelte PJ. »Die meiste Zeit habe ich ja nur am Boden gelegen.«
    »Wir mussten ihm zu Hilfe kommen«, fügte Bree ärgerlich hinzu.
    »Hey, ich hatte alles unter Kontrolle, bis ihr beiden dazwischengefunkt habt.«
    »Du weißt, was das bedeutet, Bree«, sagte Tracker, dessen Miene sich plötzlich aufhellte.
    »Es bedeutet gar nichts«, entgegnete sie, »überhaupt nichts.«
    »Er hat das Portal bewacht und eigenhändig den Gnom gefangen genommen, ja?«
    »So in der Art«, sagte PJ. »Das Auto hat natürlich geholfen.«
    »Und der Gnom war in deiner Obhut, bis Bree und Whitey aufgetaucht sind.«
    »Und ihn umgebracht haben, ja«, sagte PJ.
    Bree setzte zu einer Erklärung an, aber Tracker kam ihr zuvor, bevor sie etwas sagen konnte. »Warum leugnest du es, Bree? Er hat ein natürliches Talent, um gegen die Gnome zu kämpfen. An der Mauer hat er sie auch überlistet.« Der alternde Krieger starrte ins Leere, während er sich eine Erinnerung ins Gedächtnis rief. »Es ist mehrere Jahrzehnte her, dass mein Bruder Hunter verschwand …«
    Die jungen Leute zuckten zusammen. Sie hatten die Geschichte schon zigmal gehört. Aber Tracker störte sich nicht daran und erzählte mit einer Stimme, die ebenso entrückt war wie sein Blick. »Vielleicht ist Hunter zur Oberfläche fortgelaufen. Vielleicht lebt er dort und bildet heimlich Wächter aus, die das Portal von oben bewachen. Dieser Junge hier könnte sein gelehrigster Schüler sein.«
    Bree blickte zu PJ hinüber, der sich mit einer Hand abwesend am Hintern kratzte und mit der anderen in seinem Ohr bohrte. Sie nahm Trackers Arm und schüttelte den Veteranen sanft aus seiner Erstarrung.
    »Tracker, wir haben dich alle sehr gern, gerade weil du so ein, äh, Träumer bist«, sagte sie leise, »aber an der Oberfläche gibt es keine Wächter. Hunter ist tot, und deine wilden Theorien sind nur Ausdruck deiner Trauer um deinen Bruder.« Sie deutete auf PJ. »Dieser Junge hier lässt sich von seiner Feigheit leiten, und seine Erfolge sind reines Glück. Er ist ganz zufällig zu uns hinunterspaziert.«
    PJ flüsterte Tracker zu: »Hat sie mich gerade vor allen Leuten einen Feigling genannt?«
    »Ich denke, du täuschst dich, Bree«, sagte Tracker. »Ich glaube an den Jungen. Ich kann seine Unerschrockenheit riechen.«
    PJ schnüffelte an seinen Achselhöhlen. »Hey, ich weiß nicht, ob mir gefällt, was du über meinen Geruch sagst.«
    »Hast du schon vergessen, dass er den Gnomen Schießpulver überlassen hat?«, rief Bree Tracker ins Gedächtnis.
    Die jungen Wächter keuchten erschrocken auf.
    »Das habe ich nicht vergessen«, sagte Tracker.
    »Oh, Mann«, stöhnte PJ. »Wieso erwähnt ihr das immer wieder?«
    Tracker wandte sich zu PJ. »Weil die Gnome neben ihrer

Weitere Kostenlose Bücher