Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
Vom Netzwerk:
Waagen und weiteren schlichten Messinstrumenten. Auf einer Arbeitsplatte waren Pulver verstreut und Flüssigkeiten ausgeschüttet. In einer Ecke lag ein Haufen aus verschiedenen Gegenständen – Haken, Gabeln, Seile und anderes Werkzeug der Menschen, das Brains kopiert hatte. Die Originalgegenstände stammten von den Gefangenen, die die Gnome gemacht hatten, und die Kopien wurden aus Materialien aus Untererde hergestellt. Aus Stein wurde Werkzeug gemeißelt, das bei den Menschen aus Metall bestand, und aus getrockneten Tiersehnen wurden Seile geflochten. Die Lederrüstungen hatten sie ebenfalls kopiert, diese aus der Haut toter Sumpfechsen und aus Weichschildinsekten.
    Der ganze Raum roch nach Schwefel und anderen einfachen Chemikalien. Beleuchtet wurde er von einem geschlossenen, mit Leuchtkäfern gefüllten Kristallbottich, dessen Licht etwas heller war als das in den Tunneln.
    Brains hatte es gar nicht erwarten können, das eigenartige Schuhwerk des Jungen zu untersuchen. Nun eilte er an einen der Steintische und machte sich an die Arbeit. Er träufelte eine grünliche Flüssigkeit auf die Außenseite des Schuhs und rieb ein gelbes Pulver ein, um zu beobachten, wie das Material auf die Substanzen reagierte. Dann schnitt er ein Stück Leder ab und testete dessen Stärke und leckte mit seiner langen rauen Zunge darüber. »Hmmm«, murmelte er, »Tierhaut.«
    Darauf untersuchte er die Gummisohle des Schuhs. Diese stellte ein größeres Mysterium dar. Wasser perlte von ihr ab, aber Pulver blieb haften und verfing sich in der geschwungenen Verzierung, die in das weiche Material eingestanzt war. Er bog die Sohle hin und her, bohrte in sie hinein und starrte so lange darauf, bis ihm die Sicht verschwamm. Schließlich hob er den Schuh und schlug ihn auf die steinerne Arbeitsfläche. Der Schuh prallte zurück und traf ihn genau an der Stelle seiner Knollennase, wo Sam ihn erwischt hatte. »Arrgh!«, rief er und hüpfte mit der Hand an der Nase auf und ab. In seiner Wut griff er erneut nach dem Schuh und biss ein Stück Sohle ab. Er beruhigte sich. Seine Kiefer mahlten, und ein verwunderter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    »Hmmm.« Er nickte. »Zäh, ziemlich zäääh.«

26
Ruhepause
    M it Hilfe aller drei Wächter zog PJ sich über die Kante der Felswand. »Sind wir endlich da?«, keuchte er.
    Tracker grinste. »So gut wie.«
    Hinter der Felswand lag eine weitere gigantische Höhle. In der Mitte erhob sich eine fünfzig Meter breite Säule, die den Hauptteil der Höhlendecke trug. Ein unterirdischer Fluss ergoss sich aus einer der Wände und floss wie ein dunkler Burggraben um die Säule herum, bevor er dahinter in die Dunkelheit entschwand.
    »Wow! Das ist ja abgefahren«, sagte PJ.
    Toady nickte. »Ja, abgefahren.«
    »Imitier ihn nicht«, schalt Bree den jungen Wächter. Sie trat hinaus auf das offene Gelände, und ihr Blick schoss durch die Höhle.
    »Sie ist ganz schön zickig, was?«, sagte PJ leise zu Toady.
    »Sie ist eine großartige Kriegerin«, entgegnete der Wächter.
    »Ich kapier es nicht«, sagte PJ. »Warum habt ihr nicht Tracker zum Anführer gewählt?«
    Toady blickte sich um, um sicher zu sein, dass Tracker nicht in Hörweite war. »Nachdem sein Vater getötet wurde und sein Bruder, Hunter, spurlos verschwand, merkten alle, dass Tracker ein bisschen … launisch wurde.«
    Wie aus dem Nichts tauchte der Veteran plötzlich neben einem Felsen gleich hinter Toady auf, beinahe vollständig getarnt in seinem grauen Umhang. »Er meint verrückt«, sagte Tracker und ließ ein wahnsinniges Grinsen aufblitzen. Die Krähenfüße um seinen Augen vertieften sich. »Sie halten mich für durchgedreht. Und vielleicht bin ich es ja. Aber keine Sorge – Bree ist eine mehr als fähige Anführerin.«
    »Ja«, pflichtete Toady ihm bei. »Ich würde für sie sterben.«
    Tracker grinste noch breiter. »Wirst du vielleicht auch.«
    Der Boden der neuen Höhle war leicht abschüssig. Zwischen den Felsen, die überall verstreut waren, gingen sie zum Ufer des Flusses, der sich wie eine riesige schwarze Schlange durchs Halbdunkel wand. PJ bückte sich und hielt die Hand in die pechschwarze Strömung. Als er sie herauszog und ihm das Wasser von den Fingern tropfte, zeigte sich, dass es gar nicht schwarz war, sondern kristallklar. Es sah nur schwarz aus, weil es im Flussbett keine leuchtenden Flechten gab.
    Bree, Tracker und Toady marschierten weiter und warteten an einer seichten Furt auf PJ. Bree verzog das Gesicht.
    PJ hob die

Weitere Kostenlose Bücher