Garstige Gnome
Hand, um Bree zu stoppen, bevor sie wieder losmeckern konnte. »Ich will mich ja nicht beklagen«, keuchte er, »aber wir rennen, klettern, kriechen und erforschen Höhlen, als wäre dies ein irrer unterirdischer Ironman-Wettbewerb. Und für so was bin ich nicht trainiert.« Er krümmte sich, die Hände auf den Knien, und schöpfte Atem. »Glaubst du, wir könnten eine Pause einlegen, vielleicht für, äh, zwei Sekunden?«
Bree rümpfte die Nase. »Glaubst du, die Gnome machen in diesem Moment auch eine Pause?«
»Wahrscheinlich«, sagte PJ. »Sie sind ja nicht diejenigen, die Mist gebaut haben und ihre Festung zurückerobern müssen.«
Bree biss sich auf die Unterlippe. Sie öffnete den Schwertgürtel, schleuderte ihn zu Boden und stapfte davon.
»Gute Neuigkeiten«, sagte Tracker. »Es bedeutet, wir legen eine Pause ein.«
PJ ließ sich zu Boden plumpsen und streckte alle viere von sich. Tracker hockte sich hin, ganz entspannt, aber wachsam. Seine dicke Lederrüstung war so geschmeidig, dass sie ihm praktisch am Körper zu kleben schien. PJ fragte sich, ob er sie jemals ablegte.
Toady musterte PJs Kleidung genauso neugierig, wie PJ Trackers Rüstung betrachtete.
»Wie ist es dort oben?«, fragte der junge Wächter.
»Häh?« PJ wandte sich um und sah, dass Toady an der Nylon-Polizeijacke herumfingerte, die er aus dem Streifenwagen mitgebracht hatte.
»Toady wurde hier unten geboren«, erklärte Tracker. »Er war nie an der Oberfläche, so wie einige von uns.«
»Wo sind seine Eltern?«
»Sie wurden vor Jahren von Gnomen getötet.«
PJ zuckte zusammen. »Dann hast du also noch nie die Sonne gesehen, Toady?«
»Ich habe davon gehört. Scheint sie wirklich so hell, dass sie einen blendet?«
»Nur wenn man direkt hineinschaut.« PJ zuckte mit den Schultern. Toady schauderte und stellte keine weiteren Fragen.
PJ wandte sich an Tracker. »Sag mal, warum besorgen wir nicht einfach ein industrielles Pestizid und lösen damit das Gnom-Problem?«
Tracker lachte. »Sie zu vernichten ist nicht ganz so einfach. Argh ist nur eine von vielen Städten einer ganzen unterirdischen Gnom-Welt. Ihre Höhlen verteilen sich über die ganze Erde. Es wäre so, als würde man versuchen, alle Ratten auf der Welt zu töten. Außerdem, warum sollte man gegen eine ganze Spezies Krieg führen, wenn wir auch koexistieren können, indem wir sie einfach hier unten einschließen?«
PJ nickte.
»Das Gleichgewicht wird seit Generationen gehalten«, fuhr Tracker fort. »Eine Handvoll Menschen, die an den verschiedenen Ausgängen auf der ganzen Welt postiert sind, verhindern, dass die Gnome an die Oberfläche gelangen. Wir haben unsere Festung hier unten nur deshalb verloren, weil die Kerle irgendwie Enterhaken hergestellt und gelernt haben, damit die Festungsmauer zu erklimmen.«
»Warum verheimlicht ihr die Existenz der Gnome vor dem Rest der Welt?«, fragte PJ.
»Die Menschen sind zu sensationslüstern. Sie würden in Scharen herunterkommen und alles aus dem Gleichgewicht bringen. Bist du alt genug, um dich an die Hysterie um Bigfoot zu erinnern?«
»Was, das war ein Gnom?«, fragte PJ.
»Ja. Er lief mehrere Tage frei auf der Erdoberfläche herum«, sagte Tracker. »Wir mussten hochkommen und ihn jagen. Zum Glück haben wir ihn gefunden, bevor ihr ihn entdeckt habt. Wir haben uns ein paar Späße erlaubt, um euch auf die falsche Fährte zu locken.«
»Jetzt bindest du mir aber einen Bären auf, oder?« PJ grinste.
Tracker zog seine Lederrüstung über den Kopf und demonstrierte einen Watschelgang, schlenkerte dabei mit den Armen – es war der berühmte Bigfoot-Gang, den PJ in alten Videoaufnahmen gesehen hatte.
»Du warst das?«, rief PJ aus.
»Hast du schon mal vom Yeti im Himalaya gehört?«, fragte Tracker. »Gleiche Geschichte. Allerdings hat sich unsere asiatische Sektion darum gekümmert. Es gibt sogar eine uralte Legende, der zufolge die Römer einen großen Affenhund entdeckt haben sollen, der sprechen konnte. Da sie ihn hässlich fanden, steckten sie ihn zu den Gladiatoren ins Kolosseum. Klingt verdammt nach unseren struppigen Freunden hier unten, nicht wahr?«
Fasziniert schüttelte PJ den Kopf.
»Versuch dir mal vorzustellen, was geschehen würde, wenn man all die verschiedenen Regierungen auf der Welt mit der Nachricht konfrontieren würde, dass es eine neue Spezies gibt, die die hässliche Angewohnheit hat, uns zu verspeisen. Was würden die Regierungen wohl tun?«
»Sie würden die Gnome auslöschen und zu
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