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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Bewegungen in der Dunkelheit über ihm. Das Wesen folgte ihm, huschte von einer Deckenwabe zur nächsten, versteckte sich in ihnen. Sam ahnte jetzt, was das Geschöpf vorhatte, während es immer wieder kurz auftauchte, um gleich darauf wieder zu verschwinden. Es trieb ihn zwischen den überfüllten Pferchen auf die hintere Wand zu, wo es für ihn kein Entkommen geben würde und das Wesen sich nur auf ihn zu stürzen brauchte.

32
Im Wanzentunnel
    B ree, Toady und Tracker erreichten einen dunklen Tunnel und spähten hinein. Er war rund und in der Mitte etwa anderthalb Meter breit, aber am Boden viel schmaler. Die fluoreszierenden Flechten, die die Wände der größeren Höhlen bedeckten, gab es hier nicht. Die Oberfläche am Tunneleingang war spiegelglatt, wie sauber abgenagt.
    »Das ist also der Wanzentunnel, ja?«, sagte PJ und blickte Tracker über die Schulter, um auch etwas zu sehen. Seine Stimme schallte in die Schwärze hinein. »Mann, ist das dunkel da drin.«
    »Die Wanzen ernähren sich von Flechten«, sagte Toady, »deshalb ist es hier so finster.«
    »Puh, das ist ja noch unheimlicher als die anderen Tunnel, die ich bisher gesehen habe«, sagte PJ.
    Bree bedeutete ihm, still zu sein. Sie zog die Taschenlampe unter seinem Gürtel hervor und leuchtete damit über die Wände. Auf der glatten Oberfläche gab es in regelmäßigen Abständen Löcher, die ebenso perfekt gerundet waren wie der Tunnel selbst.
    »Wanzenbaue«, sagte Tracker.
    PJ deutete auf ein großes, ein Meter breites Loch. » Da drin wohnen sie?«
    Tracker nickte. »Ich weiß, sie sehen klein aus, aber es ist ganz erstaunlich, wie sich die Wanzen in sie hineinpressen.«
    PJ schluckte. Bree schwenkte den Lichtkegel über Hunderte von kleinen und großen Löchern in der Tunnelwand, die wie ein gigantischer Bienenstock anmutete. Aus den meisten Löchern ragten schleimige, teilweise tennisschlägergroße Fühlerpaare heraus. Sie schwenkten träge hin und her, prüften die Luft auf Feinde oder Beute.
    »Da sollen wir wirklich reingehen, Leute?«, fragte PJ beklommen.
    »Natürlich. Ich gehe als Erste«, erwiderte Bree.
    »Nein«, sagte Tracker. »Ich habe den Tunnel schon in beide Richtungen durchquert. Ihr folgt mir und tretet genau dorthin, wo ich hintrete.«
    Er ging in den Tunnel, und Toady folgte ihm. Bree stupste PJ an. »Du als Nächster.«
    »Warum ich?«, fragte PJ.
    »Weil ich die Nachhut bilde«, sagte Bree.
    PJ trat in den Tunnel, blieb aber sofort stehen. Bree piekste ihm mit dem Dolch in den Hintern. Er zuckte zusammen und hüpfte voran.
    Die vier schlichen im Gänsemarsch durch den Tunnel, traten immer genau dorthin, wo der Vordermann hingetreten war. Sie zwängten sich an tastenden Fühlern vorbei, bückten sich unter seltsamen, klebrigen Netzen hindurch, die von der Decke herabhingen, und hielten sich von den größeren Löchern so gut es ging fern.
    Dann blieb Tracker stehen. Er deutete auf zwei extrem große Wanzenbaue auf beiden Seiten des Tunnels. Aus jedem Bau ragten zwei riesige Fühler und tasteten durch die Luft wie lebende Stolperdrähte. »Packwanzen«, flüsterte Tracker. Er stand reglos da und schätzte ihre Chancen ab, beobachtete, wie die Fühler hin und her schwebten.
    Es gab kaum Platz, um sich an ihnen vorbeizuschieben, aber die Bewegungen folgten einem bestimmten Rhythmus. Tracker betrachtete sie, versuchte den Rhythmus zu verinnerlichen. Er sah zu, sah zu und … sah zu.
    Unterdessen wurde PJ unruhig. Er entdeckte einen kleinen Bau neben sich und leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein. Eine pudelgroße Wanze starrte zu ihm heraus. Sie lag völlig reglos da, so dass PJ sich vorbeugte, um nachzusehen, ob sie tot war. Plötzlich ließ sie ihre Scheren zuschnappen und kam herangeschossen.
    PJ zuckte zurück, aber die Wanze hatte nur angetäuscht und ihren Bau nicht verlassen. Trotzdem trat PJ sicherheitshalber einen weiteren Schritt zurück und stieß Toady versehentlich gegen zwei der umhertastenden Packwanzenfühler.
    Die Wanze schlug blitzschnell zu, kam aus dem Bau herausgeschossen und schlang die gewaltigen Vorderbeine um Toadys Brust. Dem Jungen blieb nur kurz Zeit, die Arme nach PJ auszustrecken, dann riss es ihn von den Füßen, und die Wanze zog ihn mit dem Kopf voran in ihren Bau.
    »Nein!«, brüllte Tracker, bevor er Toady mit gezücktem Dolch hinterherhechtete. PJ sprang aus dem Weg und stieß gegen das andere Fühlerpaar.
    Die zweite Packwanze schlug von der gegenüberliegenden Seite zu. Aber Brees

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