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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Treffer landete. Entweder würde der Große Gnom ihn töten, oder er würde Hilfe herbeirufen, sobald Tracker die Oberhand gewann. Außer natürlich, er landete einen Treffer, der den Gnom augenblicklich tötete.
    Sie kämpften nun auf den unebenen Thronstufen, und Tracker wich zurück, stolperte, und der Große Gnom stürzte sich auf ihn. Sie umklammerten sich, rangen miteinander, die Beine ineinander verschlungen, und fuchtelten mit ihren Waffen. Plötzlich sauste das massive Zepter des Gnoms auf Trackers Knie hinab und zertrümmerte ihm die Kniescheibe. Er taumelte, und ein zweiter Schlag brach ihm sämtliche Rippen. Er ging zu Boden und spuckte Blut.
    Der Große Gnom stand über ihm. »Daran wirst du sterben«, erklärte er.
    Tracker nickte. »Genau wie du«, entgegnete er.
    Der Große Gnom blickte an sich herab. Schwarze Flüssigkeit quoll ihm aus einem sauberen, beinahe chirurgisch anmutenden Einschnitt im haarigen Bauch. Tracker hatte darauf verzichtet, die tödlichen Hiebe des Gnoms zu parieren. Stattdessen hatte er seinerseits zugestoßen und dem Oberhaupt mit einer blitzschnellen Handbewegung das Bauchfleisch aufgeschlitzt.
    Der Große Gnom ließ sich neben Tracker, der zusammengekrümmt auf dem Podium lag, herabsinken. Sein geschwächter Körper war schon ganz dünn und begann zu verschrumpeln, da ihm unablässig der Lebenssaft entströmte. Tracker atmete noch, aber nicht besonders gut. Beide lagen im Sterben.
    Der Veteran wandte sich zu dem steinalten Gnom um. »Mein Vater ist gerächt«, sagte er.
    Der Gnom nickte, dann erwiderte er: »Weißt du, wer meinen Vater umgebracht hat?«
    »Ich glaube, das war mein Großonkel«, keuchte der Veteran benommen.
    »Ja, und den hat mein Cousin getötet«, grunzte der Große Gnom. »Wir sind Teil einer lange zurückreichenden Tradition von Racheakten, du und ich. Aber in letzter Zeit habe ich auf meinem Thron gesessen und vor allem über einer Frage gebrütet: Wessen Vater hat als Erster den des anderen getötet?«
    Tracker überlegte eine Weile. »Ich weiß es nicht«, sagte er nach einer Weile.
    Der Gnom lachte; in seinem leeren Brustkorb rasselte es, während der Tod näher rückte. »Ja, ich weiß es auch nicht. Ich hatte gehofft, du könntest es mir verraten.«
    Tracker erlaubte sich ein schmerzerfülltes Grinsen. »Vielleicht sind wir beide gar nicht so verschieden«, sagte er.

46
Slurp und Drule
    P J und Slurp hingen angekettet an der Wand, als der Gnom mit der Sense auf sie zutrat. »Oh, Gott!«, brüllte PJ. »Der Kerl will mich häuten und in Stücke schneiden und anschließend in den Kochtopf werfen!«
    Aber der Gnom ignorierte PJ. Stattdessen ging er zu Slurp, schnüffelte an ihm und grinste. »Hallo, Hauptmann.«
    »Drule«, entgegnete Slurp. »Wird aber auch Zeit.«
    »Ich habe mich verlaufen«, sagte Drule.
    Slurp lachte. »Ar-ar-arrrgh … du Idiot.«
    »Idiot, häh?« Drule runzelte die Stirn. »Ich bin nicht derjenige, der angekettet ist.«
    Drei kleinere Gnome platzten herein und begannen, an Slurps Ketten herumzufuhrwerken. Drule half ihnen mit seiner Sense. Sie arbeiteten schnell, und wenig später war Slurp frei. Drule und die anderen Gnome gingen zur Tür, und Slurp folgte ihnen.
    »Äh, Kumpel …?«, rief PJ ihm nach.
    Slurp blieb stehen und wandte sich um. »Argh?«
    »Wie wär’s, wenn du deinem Zellengenossen aus der Patsche hilfst?«
    Slurp wandte sich an Drule. »Ich möchte, dass der Mensch uns begleitet.«
    »Gute Idee«, erwiderte Drule. »Wir brauchen Proviant für unterwegs.«
    Slurp wandte sich an PJ. »Keine Sorge. Drule stammt aus meinem Wurf.« Zu Drule sagte Slurp: »Wir werden ihn nicht fressen. Er ist mein neuer … Freund.«
    Drule machte große Augen. »Aber er ist doch ein Mensch!«
    Slurp runzelte die Stirn und sah PJ an. Er musterte ihn ausgiebig und schnüffelte an ihm, dann gab er sich überrascht. »Argh! Du hast recht!« Anschließend stieß er ein heiseres Gnom-Lachen aus.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Drule.
    Slurp begann zu summen. PJ grinste und stimmte mit ein.
    »Hör auf!«, schimpfte Drule. »Wir müssen verschwinden, sonst lässt Eww-yuk unsere Köpfe aufspießen.«
    »Ja«, kicherte Slurp, »das klingt … ungemütlich!«
    »Hey«, meldete PJ sich zu Wort, »was ist jetzt? Macht ihr mich los oder was?«
    Slurp deutete auf PJ. »Komm schon, Drule, sei nicht so –«
    »Zickig«, schlug PJ vor.
    »Genau«, sagte Slurp. »Sei nicht so zickig.«
    »Arrrrgh!«, knurrte Drule.
    »Du mich auch«, blaffte

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