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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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verstecken.«
    »Hallo …?«, schallte eine Gnom-Stimme durch den Raum. »Hallo …? Bist du zurückgekehrt, du leckerer kleiner Menschenjunge?« Sam erkannte die Stimme. Es war Bargle.
    »Oh, nein«, flüsterte Sam. »Das ist dieser gefräßige Kerl, und er sucht nach mir!«
    Zu Sams Überraschung ließ Cheep sich von der Decke herabfallen, schlang seinen Leib schützend um ihn und stellte sich tot.
    Bargle stiefelte durch den Raum und schaute hinter jeden Insektenkadaver. »Ich habe etwas gehört, aber ich finde ihn nicht«, murmelte er in sich hinein. »Sag doch etwas, mein kleiner Leckerbissen.« Bargle kam näher, schob herabhängende Fleischbatzen beiseite. »Ah, jetzt rieche ich dich. Ja, ich rieche lebendes Fleisch. Lecker, lecker, lecker!«
    Bargle folgte seiner schnüffelnden Nase und erreichte Cheeps riesigen Körper. Er hockte sich hin und schaute darunter nach – und sah Sams hervorstehendes Bein. Er zückte seinen Dolch, streckte den Arm aus und versuchte ein Stück aus Sams offen daliegender Wade herauszuschneiden.
    In dem Moment schlug Cheep zu. »Skriii!« Der Schwanz des Insekts schnellte heran und warf Bargle um. Rumms!
    Sam krabbelte rasch auf das nun entrollte Rieseninsekt. Bargle schüttelte den dicken Kopf und rappelte sich auf, war bereit, Sam hinterherzuklettern. »Arggh! Du entkommst mir nicht, Leckerbissen!«
    Sam schaute sich um. Bargle hatte recht. Es gab keinen Ort, wo er sich hätte verstecken können. Cheep hatte den Kopf unter seinem Schwanz vergraben. Außer dem angsterfüllten Schwanzzucken von gerade eben war das Insekt ihm keine Hilfe.
    Bargle schob den Dolch unter den breiten Gürtel und schickte sich an, an Cheeps Schuppenpanzer hochzuklettern.
    Plötzlich erschien eine Gestalt im Türrahmen hinter Bargle. »Lass den Jungen zufrieden«, knurrte der Neuankömmling. »Er ist kein Gnom-Futter.«
    Sam stockte der Atem. Es war PJ!
    Bargle wandte sich um. »Was ist das denn? Nahrung, die von alleine zur Vorratskammer marschiert?« Statt besorgt zu sein, schien den Gnom die Aussicht auf noch mehr frisches Menschenfleisch zu beflügeln. Er zückte seinen Dolch und trat auf PJ zu.
    Sam konnte es nicht fassen, dass PJ dort in der Tür stand. Mit ihm hatte er am allerwenigsten gerechnet. Und er taucht hier bestimmt nicht rein zufällig auf , dachte Sam. PJ war hier, um ihn zu retten.
    PJ schwenkte ein mit einem Greifhaken versehenes Seil über dem Kopf. Er warf es auf Bargle zu, und der Greifhaken flog dem Gnom durch die krummen Beine hindurch.
    Bargle bückte sich und schaute zwischen seinen O-Beinen hinter sich. »Ein Fehlwurf! Ha-ha! Du hast mich nicht getroffen!« Drohend hob er seinen Dolch.
    PJ riss den Greifhaken zu sich zurück. Der Haken verkeilte sich in Bargles linker Kniekehle und riss den Gnom von den Beinen. Schon wieder landete er mit dem Rücken auf dem Boden. Rumms!
    Bargle stöhnte und setzte sich auf, als Sam einen dicken, von der Decke herabhängenden Insektenkadaver auf ihn zuschwang. Rumms! Erneut schleuderte es Bargle zu Boden.
    Sam legte sein ganzes Gewicht hinter die nächste Attacke mit dem Kadaver, aber Bargle hatte genug. Er duckte sich und stürmte an PJ vorbei durch die Tür. »Hilfe! Hilfe!«, brüllte er, während er davonrannte. »Unser Fressen dreht durch! Es wehrt sich! Es greift uns an!«
    »PJ!«, rief Sam.
    PJ stürmte in den Raum und eilte auf Sam zu. »Kleiner! Kleiner! Geht’s dir gut?«
    Sam stürmte ihm entgegen. Sie trafen sich auf halbem Weg und fielen sich in die Arme, bis ihnen gleichzeitig klar wurde, dass sie doch eigentlich viel zu cool waren, um sich dermaßen abzuknuddeln. Jeder trat einen Schritt zurück, und sie starrten sich aus sicherer Entfernung an, bis über beide Ohren grinsend.
    »Wie hast du mich gefunden?«, platzte Sam heraus.
    »Mann, frag nicht.« PJ lachte und schüttelte den Kopf. »Ich hab überall nach dir gesucht.« Er konnte nicht anders – er streckte den Arm aus und zerzauste Sams Haare. »Ich gestehe es ja nicht gern, Kleiner, aber ich freue mich wirklich, dich zu sehen.«
    »Ja«, pflichtete Sam ihm bei und blickte sich um. »Normalerweise würde ich auch keinem Jungen so in die Arme fallen. Wo steckt denn dein Vater? Sucht die Suchmannschaft anderswo nach mir?«
    PJ runzelte die Stirn. »Eigentlich gibt es gar keine Suchmannschaft.«
    »Was?«, rief Sam.
    »Ich bin allein hier unten.«
    »Nur du? Aber wir sind hier doch mitten in einer Stadt voller Gnome.«
    »Das ist mir schmerzhaft bewusst geworden«, sagte

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