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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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für uns beide, ich hab nämlich Höhenangst!«

49
Geiselnahme
    B ree rannte durch den Tunnel, ihr Blick huschte umher. Bislang war sie keinen Gnomen begegnet. Jedes Mal, wenn sie sie kommen hörte, rief fernes Glockengeläut die Burschen von ihr fort. Aber sie wusste, dass ihr Glück nicht ewig anhalten würde und dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb, die Feuerwerkskörper zu finden.
    Schließlich erreichte sie den Bereich, den der Leibwächter des Großen Gnoms als den Tunnel beschrieben hatte, der zu Brains Labor führte. Bree tastete die Wand nach Ritzen ab, die den Standort der Eingangstür verraten würden.
    Plötzlich vernahm sie leises Gemurmel, das auf sie zukam. Ein Gnom, der unablässig vor sich hin plapperte, marschierte in ihre Richtung.
    Bree konzentrierte sich auf die Felswand und entdeckte etwas, das sich unnatürlich anfühlte. Sie strich über die Stelle, fand einen Griff und ruckelte daran. Eine Steintür wackelte und offenbarte ihre Umrisse und eine Klinke. Bree packte sie und zog. Nichts geschah. Der Gnom kam näher. Sie zückte ihren kleinen Dolch und presste sich mit dem Rücken an die Wand, um den Gnom in einen Hinterhalt zu locken, aber als sie sich gegen die Tür lehnte, schwang sie nach innen auf, und Bree purzelte in Brains’ Labor.
    Als Sekunden später der Chefdenker hereinkam, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Er schnüffelte in die Luft, dann rannte er zu seinen Instrumenten. »Argh. Jemand war hier!«
    Über ihm, im Schatten unter der Decke, hing Bree wie eine menschliche Fliege an einem Felsvorsprung, mit dem Messer zwischen den Zähnen und ihrem Seil über der Schulter.
    Brains marschierte durchs Labor und schimpfte vor sich hin. Bald stand er direkt unter ihr. Wieder schnüffelte er argwöhnisch in die Luft, und als er aufblickte, ließ Bree sich fallen.
    Wusch!
    Sie stürzte auf ihn, und ihre beiden Körper schlugen mit voller Wucht auf dem Boden auf. Brains haariger weicher Leib dämpfte ihren Aufprall, und sie sprang rasch auf die Füße. Als ziemlich kleiner Gnom war Brains nicht kräftiger als sie, und sie riss ihn zu sich herum, damit sie ihm ein Knie an die Kehle pressen konnte. Nach einigen schnellen Handbewegungen hatte sie ihn gefesselt und geknebelt.
    Bree rieb sich den Nacken. Obwohl Brains ihre Landung abgefedert hatte, spürte sie, dass menschliche Körper nicht dazu gedacht waren, sich aus drei Metern Höhe auf steinerne Fußböden fallen zu lassen.
    »Okay, Gnom«, flüsterte Bree drohend, »wo sind die Feuerwerkskörper?« Sie hatte sich bereits im Labor umgesehen und das Gesuchte nirgends entdeckt. Als Brains vergeblich versuchte, den Unterkiefer zu bewegen, verdrehte sie die Augen. »Zeig einfach in die richtige Richtung, du Trottel. Ich kann gar nicht glauben, dass du der Klügste von ihnen sein sollst.«
    Brains zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf, bis Bree klar wurde, dass er selbst nicht wusste, wo die Feuerwerkskörper waren. Enttäuscht blies sich Bree eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich habe keine Zeit, um alle eure Hallen zu durchsuchen – ich habe schon Glück, es überhaupt bis hierher geschafft zu haben«, sagte Bree. »Ich nehme dich mit. Ohne dich werden deine haarigen Artgenossen wahrscheinlich nicht so schnell herausfinden, wie die Feuerwerkskörper funktionieren. Außerdem brauche ich dich, damit du mir zeigst, wie ich hier rauskomme. Und falls du mich in die falsche Richtung führst, bohre ich dir ein Leck in deinen zotteligen Leib.« Sie zeigte ihm das Messer, dann hievte sie ihn auf die Füße und schob ihn auf die Tür zu. »Und nimm bitte eine Route, auf der nicht so viel los ist«, sagte sie.

50
Gar nicht so schlecht
    für ein paar Verlierer
    K urz hinter Argh fanden Sam und PJ Unterschlupf in einer kleinen Höhle. Cheep stand am Höhleneingang wie ein riesiger Wachhund mit Fühlern, während Sam PJ die Karte gab, die er in Brains Labor gefunden hatte. Sie zeigte einen Tunnel gleich hinter ihrer kleinen Höhle, der von Argh wegführte.
    PJ studierte die Karte, dann neigte er den Kopf zur Seite und starrte Sam einen Moment lang an. »Nach allem was geschehen ist«, sagte er, »würde ich gerne mal wissen, warum du überhaupt hier runtergestiegen bist?«
    Sam schlug die Augen nieder. »Tut mir leid«, sagte er. »Ich, äh, schätze, ich wollte rausfinden, ob ich das Herz eines Kriegers besitze oder ob ich bloß ein kleiner Junge bin, der eines Tages an der Tankstelle arbeiten wird. Ziemlich blöd von mir,

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