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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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ihnen nach.
    Sie kamen nicht zurück. Im Gegenteil, sie stürmten mit Brains auf die Mauer zu, wo die Wächter zwischen den Felsen warteten. Plötzlich hörte es auf, Pfeile und Steine zu regnen, als Slurp und sein Trupp näher kamen. Die Wächter wappneten sich für den Kampf.
    Aber die Gnome rannten auch an ihnen vorbei. Verdutzt beobachteten die Wächter, wie Slurp und seine Soldaten zur Mauer stürmten und die plötzlich herabgeworfenen Strickleitern hinaufhuschten. Bree stand auf und eilte zur Position ihrer Leute, wo ihr zwischen den Felsen Braun entgegentrat. »Du lebst!«
    »Was war das gerade?«, fragte sie atemlos.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er.
    »Das war Slurp«, sagte Bree. »Er ist kein Feigling. Er versteckt sich nicht und wirft Steine auf uns. Er wird seine Truppen sammeln, und dann werden sie herunterkommen, um uns endgültig zu vernichten.«
    »Und anschließend werden sie den Tunnel zur Oberfläche entdecken«, sagte Braun mit steinerner Miene.
    »Wir sind nur die ersten Opfer in einem weltweiten Krieg, Braun«, erklärte Bree. Sie prüfte die Schärfe ihrer Schwertklinge, zog das Lederwams fest zu, war bereit für die Schlacht. »Stirb stolz.«
    »Was ist mit Tracker?«, fragte Braun.
    Bree schüttelte den Kopf. »Tot.«
    »Und der junge Toady?«
    »Vielleicht überlebt er und führt unsere Aufgabe fort.«

53
Flucht
    W ährenddessen eilten Sam und PJ unter Cheeps Führung in den Wanzentunnel. Das riesige Insekt war größer als jedes Wesen, das PJ im Tunnel gesehen hatte. Falls Tracker recht damit hatte, dass in der Insektenwelt kleinere Wesen vor größeren Angst hatten, so wie PJ und Sam hofften, dann würden sie den Tunnel in Cheeps Schlepptau durchqueren können, ohne einen grauenvollen, schleimigen Tod befürchten zu müssen.
    Die Hälfte des Weges hatten sie hinter sich gebracht, als Sam sah, wie der Lichtstrahl von PJs Taschenlampe über etwas hinwegglitt, das ganz und gar nicht wanzenartig aussah – zwei Lederstiefel, die aus der widerlichen Schleimmasse in einem der größeren Wanzenbaue herausragten.
    »Halt«, sagte Sam und blieb stehen, um sich die Sache genauer anzusehen.
    »Bist du verrückt?«, schimpfte PJ. »Wir gehen weiter.«
    Aber Cheep blieb zusammen mit Sam stehen, und PJ hatte keine andere Wahl. Er wollte nicht weitergehen, ohne das Rieseninsekt vor sich zu haben.
    »Sam«, sagte PJ ernst. »Das ist keine gute Stelle für eine Pause.«
    »Sieh dir das an!« Sam deutete auf die Stiefel.
    PJ strahlte sie mit der Taschenlampe an. Sie waren eher klein und nach Wächter-Art hergestellt. »Das ist Toady!«, rief PJ. »Sam, hilf mir!« Jeder der Jungen packte einen Fußknöchel und zog kräftig. Toadys schlaffer Körper rutschte mit ekligen Schmatzlauten aus dem Schleim. Plötzlich zog ihn etwas wieder hinein, so dass Toady hin und her gerissen wurde wie ein Strick beim Tauziehen.
    »Cheep!«, rief Sam. »Hilf uns!«
    Cheep beugte sich herab, um in den Bau zu schauen. Er stieß einen Klicklaut aus, und das Wesen, das Toady festhielt, ließ ihn los.
    Toady fiel heraus auf den Tunnelboden. PJ zog den jungen Wächter zu sich heran, prüfte seinen Puls und lauschte, ob er noch atmete.
    »Wer ist das?«, fragte Sam.
    »Ein Wächter«, sagte PJ. »Unser Nachrichtenbote.«
    »Lebt er noch?«
    »Er atmet.« PJ seufzte erleichtert.
    Sam schaute in das Loch. »Die Wanze hat ihn in ihren Bau eingesponnen«, sagte er. »In Argh habe ich ein anderes Insekt gesehen, das das Gleiche tut.« Schaudernd erinnerte Sam sich an den Spegel. »Zum Glück ist Cheep bei uns«, sagte er und klopfte ihm auf die Seite.
    »Ja«, erwiderte PJ und hievte Toady auf Cheeps Rücken. »Es hat sich fast so angehört, als hätte dein großer Freund der Wanze befohlen , Toady loszulassen.«
    Während Sam mithalf, den Wächter hochzuschieben, neigte er plötzlich den Kopf zur Seite. »Wart mal«, sagte er. »Das bringt mich auf eine Idee.«

54
Die Schlacht um Untererde
    B ree hockte neben Braun, als die Gnome an Strickleitern die Mauer hinabstiegen, ganz so, wie sie es vorhersagt hatte. Sie atmete ein paar Mal tief durch, als Slurp und seine fünfzig Soldaten sich sammelten und mit gezückten Waffen auf sie zumarschierten. Die jungen Wächter standen kampfbereit hinter ihr, aber Slurps Gnome kamen näher, ohne einen einzigen Pfeil abzuschießen. Ein nervöser Wächter hob seinen Bogen.
    Bree schüttelte den Kopf und trat einen Schritt vor. »Wenn ihr uns niedermetzeln wollt, dann los«, rief sie den Gnomen

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