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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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den ehemaligen Sheriff einfach fragen.
    “Nein. Das FBI war hinter ihm her.”
    Sharon schien in der Tat viele Details zu kennen. Doch ob sie wirklich stimmten, blieb zu beweisen. Und Susannah konnte nicht glauben, dass auch nur ein Quäntchen Wahrheit in dem steckte, was Sharon ihr erzählte. “Das FBI?” Das sollte leicht zu widerlegen sein, und wenn sie genügend Beweise gesammelt hätte, würde sie Sharon Nance wegen übler Nachrede anzeigen.
    “Ein großer Fehler, sich mit dem FBI anzulegen”, sagte Sharon nüchtern.
    “Ich will keine Lügen mehr hören!”, zischte Susannah. “Wir gehen.”
    “Gut”, knurrte Sharon.
    Susannah blickte sie an. “Ich weiß nicht, was ich dir jemals Schlimmes angetan habe, aber was auch immer es ist, du solltest langsam drüber hinweg sein.”
    “Lass uns gehen”, sagte Carolyn.
    “Doug war nicht der Einzige”, sagte Sharon laut, als Susannah in Richtung Ausgang lief.
    “Was willst du damit sagen?”, rief sie zurück.
    Sharon lachte wieder heiser. “Das wirst du schon sehen.”

29. KAPITEL
    “I ch glaube kein einziges Wort”, sagte Carolyn voller Überzeugung, als sie zusammen mit Susannah aus dem
Roadside Inn
kam. “Sharon kannte Doug doch nicht einmal.”
    “Hat er davon je etwas in seinen Briefen erwähnt?”, fragte Susannah.
    Carolyn zögerte.
    “Carolyn?”, fragte sie abermals.
    “So direkt hat er nichts gesagt”, erklärte sie. “Aber ich spürte, dass etwas nicht stimmte, etwas, über das er nicht sprechen wollte. Ich habe alle seine Briefe aufbewahrt, und manchmal lese ich sie an seinem Todestag.”
    “Und?”, stieß Susannah hervor. Das Bild, das sie von ihrer Familie hatte, schien sich in Wohlgefallen aufzulösen. Ihr Vater pflegte möglicherweise eine Affäre, und nun musste sie auch noch erfahren, dass ihr Bruder, den sie so vergötterte, mit Drogen gedealt hatte.
    “Es gibt einige verdeckte Hinweise in seinen Briefen”, fuhr Carolyn fort, während sie zum Auto gingen. “Hinweise, die ich nicht verstand. Damals dachte ich, es habe etwas mit Patricia zu tun. Er war definitiv unruhig – ich nahm an, dass er sich schuldig fühlte, weil er mit ihr Schluss machen wollte. Aber dann …”
    “Was?”
    “Es gab einen … Vorfall. Ich glaube, Jake könnte ebenfalls darin verwickelt gewesen sein.”
    “Nein.” Susannah schüttelte den Kopf. Sie hätte doch gewusst, wenn Jake Drogen genommen oder sie verkauft hätte. Das war nicht möglich.
    “Als Jake dich gebeten hat, mit ihm durchzubrennen, hat er da irgendetwas über Geld gesagt?”
    Sie standen auf dem Parkplatz vor dem
Roadside Inn
, aus der Kneipe drangen Gejohle und laute Musik, dennoch brauchte Susannah nur die Augen zu schließen, und schon sah sie ihr letztes Treffen mit Jake wieder vor sich – als sei es erst ein paar Stunden und nicht Jahre her.
    Jake hielt ihr Gesicht in seinen Händen und blickte sie eindringlich an. Er hatte sie gefragt, ob sie mit ihm durchbrennen würde, und versprochen, sie zu heiraten, sobald sie in Idaho einen Friedensrichter fanden. Jedes Mal, wenn sie fragte, was danach geschehen würde, wohin sie gehen und was sie tun würden, unterbrach er sie mit einem langen verheißungsvollen Kuss. Seine Küsse beruhigten sie und beschwichtigten ihre Ängste. Sie fragte nach Geld. Sie selbst besaß nicht viel, dafür hatte ihr Vater gesorgt. Jake sagte ihr, sie brauche sich um Geld keine Sorgen zu machen. Er würde sich um alles kümmern …
    “Er sagte, ich brauchte mir keine Gedanken um das Geld zu machen”, flüsterte sie. Ihr Herz schmerzte, als sie ihre Freundin ansah. “Was hat er getan?”, fragte sie. “Woher hatte er das Geld?”
    “Ich habe da meine Vermutungen”, erwiderte Carolyn leise.
    “Aber warum war
Doug
in solche krummen Geschäfte verwickelt?”
    Carolyn blickte Susannah im fahlen Licht vor der Kneipe an. “Ich weiß es nicht, und ich fürchte, wir werden es auch nie erfahren.”
    “Glaubst du, dass Sharon mit ihrer Bemerkung Doug sei nicht der Einzige, Jake meinte?”, fragte sie. “Jake
und
Doug?” Susannah sprach ihre Ängste nur zögerlich an, fürchtete die Antwort. So viele ihrer Erinnerungen hatten sie getrogen. So vieles von dem, was sie geglaubt hatte, erwies sich als falsch, und Susannah fürchtete, nicht mehr zu wissen, was richtig war und was nicht. So ähnlich musste sich wohl auch ihre Mutter fühlen.
    “Sharon würde alles sagen, um dich wütend zu machen”, erinnerte Carolyn sie. “Ich weiß nicht, wie viel wir auf

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