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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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mehr?”, fragte Susannah.
    “Ich bin mein ganzes Leben lang von Männern umgeben gewesen, und ich glaube, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen”, entgegnete Carolyn. “Dave ist ein guter Mann. Wenn er jemals im Gefängnis gewesen ist, würde mich das sehr erstaunen … Im Übrigen habe ich in allen Staaten, in denen er schon einmal gelebt hat, recherchiert und kann in den Unterlagen der Gerichte keine Eintragung zu ihm finden.”
    “Das kannst du herausfinden?”
    Carolyn lächelte und nickte.
    “Du genießt das Zusammensein mit ihm, hab ich recht?”, fragte Susannah.
    “Es war wunderschön mit ihm am Samstag. Dave hat Steaks gegrillt, und wir haben beieinandergesessen und stundenlang geredet. Ich habe mich nie zuvor bei einem Mann so wohlgefühlt. Er ist warmherzig und lustig und hat diesen trockenen Sinn für Humor, den ich so liebe. Wenn er nicht bei der Arbeit ist, ist er ein ganz anderer Mensch.”
    Susannah fragte sich, ob Carolyn sich des Risikos bewusst war, das sie einging. Und sie fragte sich, ob sie selbst sich all der Risiken bewusst war, die sie einging, um Jake zu finden.
    In Gedanken versunken, legten sie den restlichen Weg zum
Roadside Inn
zurück.
    “Ist ziemlich viel los hier”, stellte Carolyn fest, als Susannah den Wagen in eine Parklücke manövrierte.
    Vor dem Lokal standen überwiegend Trucks und alte, ramponierte Autos. Bei einem Pick-up fehlte sogar die Beifahrertür. Laute Musik drang aus der Kneipe nach draußen, und ein paar zwielichtige Gestalten lungerten vor dem Eingang herum. Ohne ihnen Beachtung zu schenken, steuerte Susannah auf die Tür zu, und Carolyn folgte ihr.
    Als sie die Kneipe betraten, standen sie auf einem mit Sägemehl ausgelegten Boden. Zigarettenqualm hing wie dichter Nebel in der Luft. Es schien, als sei jedes einzelne Augenpaar auf Susannah und Carolyn gerichtet. Das einzig Gute an der Jukebox, aus der ohrenbetäubend laute Musik quoll, war, dass die beiden Frauen die Pfiffe und die höhnischen Bemerkungen, die über sie gemacht wurden, nicht hören konnten. Ohne ihr Unbehagen zu beachten, ging Susannah zu der Theke hinüber, hinter der Sharon Nance stand. Zwei Männer traten zur Seite, um Platz zu machen, und Susannah dankte es ihnen mit einem kurzen Nicken.
    “Also, wenn das nicht die Bobbsey Zwillinge sind”, höhnte Sharon, als sie vom anderen Ende des Tresens zu ihnen kam.
    “Hallo, Sharon.”
    Sharons gebleichtes Haar war streng aus ihrem Gesicht gekämmt, und so wirkten ihre Züge noch härter. Sie stützte sich mit beiden Händen auf die Theke. “Was willst du denn hier?”
    “Vielleicht bin ich einfach auf ein Bier vorbeigekommen?”, entgegnete Susannah ruhig. Sie bemühte sich, die Feindseligkeit der Frau zu ignorieren.
    Sharon schnaubte abfällig, als wollte sie deutlich machen, dass man sie nicht so leicht über den Tisch ziehen konnte. “Du bist nicht der Typ dazu. Offen gesagt bezweifele ich, dass du hier bist, um ein bisschen Spaß zu haben – obwohl einige der Typen hier sicherlich sofort bereit wären, dir gefällig zu sein.”
    Susannah hatte gehofft, Sharon würde ein wenig freundlicher sein. Sie hatte das Gefühl, Enttäuschung in der rauchgeschwängerten Luft schmecken zu können.
    “Was ist los?”, fragte Sharon und blitzte Susannah an. “Hast du deine Zunge verschluckt?”
    “Hallo, Sharon”, sagte Carolyn nun in demselben freundlichen Ton, den schon Susannah angeschlagen hatte.
    “Wie geht es Daddys kleinem Mädchen im Sägewerk?”
    Einige Köpfe drehten sich in Carolyns Richtung. Ein paar der Truckfahrer nahmen ihre Bierkrüge und verließen die Theke, um sich einen anderen Platz zu suchen.
    Susannah wusste nicht, warum sie so reagierten. Wollten sie Sharon beschützen, oder wollten sie sich raushalten? Sie konnte es nicht einschätzen, aber sie hoffte, dass das Letztere zutraf. Die Situation war auch ohne weitere Komplikationen schon unangenehm genug.
    “Ich nehme nicht an, dass du meine Tochter schon kennengelernt hast?”, fragte Susannah beiläufig. Doch ihre Stimme, die leicht zitterte, verriet sie. “Wie ich dir schon erzählt habe, verbringt sie sehr viel Zeit mit deinem Sohn.”
    Sharons Lachen klang nicht belustigt. “Warum glaubst du, dass ich dein kleines Mädchen überhaupt treffen will? Sie ist nicht hier, so viel ist sicher, und wenn sie es wäre, dann wäre es ihre eigene Entscheidung, hab ich recht?”
    Susannah nickte vorsichtig.
    Sharons schwarz geschminkte Augen funkelten. “Ich wette, dass dich

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