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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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völlig unbrauchbare Möbel in dieses Zimmer zu stellen?
    “Ich bin froh zu hören, dass Ihr Ehemann Sie besucht hat”, sagte George, als sie gemeinsam zur Tür gingen.
    “Er war ein wichtiger Mann, wissen Sie? Ein Richter.”
    Er nickte.
    “George hat viele Menschen ins Gefängnis gebracht. Sie hatten es nicht anders verdient. Verbrechen hat er nicht toleriert.”
    “Das war anständig von ihm.”
    Er klang ehrlich, und Vivian genoss seine Anerkennung. “Er muss nun am Tag zu Besuch kommen.”
    “Warum?”
    George musste die Antwort auf diese Frage doch wohl am besten wissen. “Na, weil sie die Türen nach acht Uhr abends abschließen.”
    “Oh, richtig. Ich vergaß.”
    Vivian schnaubte verächtlich. Sie glaubte ihm kein Wort. Als sie schon fast den Raum verlassen hatte, hielt George sie auf. “Ich nehme an, Sie haben ihm nicht erzählt, dass wir uns ab und zu treffen, oder?”
    Vivian schüttelte den Kopf.
    “Ist er eifersüchtig?”
    “Mein Ehemann? Nie – nun ja, vielleicht ein bisschen.”
    George folgte ihr mit einigem Abstand in die Halle. “Spielen Sie Bridge?”
    Abermals schüttelte Vivian den Kopf. “Ich bin keine gute Kartenspielerin.”
    “Schade. Ich könnte eine Bridge-Partnerin gebrauchen. Was ist mit Gin-Rommée?”
    “Ich habe das mit meinen Enkelkindern gespielt, als sie noch klein waren, aber sie sind raus aus dem Alter.”
    “Möchten Sie es vielleicht irgendwann einmal mit mir spielen?”
    Vivian hätte gern zugestimmt, aber sie war sich nicht sicher, ob sie das Spiel noch beherrschte. “Vielleicht. Spielen Sie Scrabble?”
    George hob eine seiner Krücken leicht an. “Ich bin nicht gut mit Worten.”
    Möglicherweise hatten sie mehr miteinander gemein, als sie dachte. “Ich auch nicht.”
    George grinste, und sie lächelte zurück. “Der Zubringerbus fährt morgen nach Spokane ins Indian Casino”, erzählte er. “Hätten Sie Lust, mitzukommen?”
    Es würde sicher ein langer Tag werden, aber Vivian glaubte, dass sie es schaffen könne. “Ich denke, ich würde gern mitkommen.”
    George wirkte zufrieden.
    “Gute Nacht”, sagte sie.
    “Gute Nacht”, echote George. “Hören Sie”, fügte er hinzu. “Wenn Ihr Ehemann das nächste Mal vorbeikommt, können Sie ihm sagen, dass er Konkurrenz bekommen hat.”
    Vivian errötete. “Das werde ich machen”, sagte sie über die Schulter.

28. KAPITEL
    M ontag war der vierte Juli, der Unabhängigkeitstag. Nach dem Barbecue im
Altamira
fuhr Susannah mit Carolyn zum
Roadside Inn
, das etwa fünf Meilen vor der Stadt lag. Zuerst hatte Susannah Carolyns Angebot, sie zu begleiten, abgelehnt, als sie jedoch beim
Roadside Inn
ankamen, war sie dankbar dafür, nicht allein zu sein. Ein Blick auf die zwielichtige, heruntergekommene Kneipe machte deutlich, dass dies kein Etablissement war, in das sie allein gehen sollte.
    Eigentlich verspürte sie nicht die geringste Lust, das
Roadside Inn
überhaupt zu betreten. Und unter anderen Umständen hätte Susannah den Plan fallen gelassen und wäre nach Hause zurückgefahren, aber sie hoffte, mit Sharon über Troy und Chrissie sprechen zu können – von Mutter zu Mutter. Außerdem war da immer noch die Sache mit Jakes Telefonnummer.
    Als sie Carolyn abholte, war ihre Freundin ausgesprochen guter Laune. Und es brauchte nicht viel, um herauszufinden, warum. Dave! Er war am Samstagabend vorbeikommen, um sie zu besuchen. Carolyn hatte zwar keine Details erzählt, aber es schien sehr gut gelaufen zu sein.
    “Würdest du bitte aufhören”, murmelte Carolyn, als Susannah das Ende der Auffahrt erreicht hatte.
    “Womit aufhören?”
    “Mich anzusehen, als wenn du jeden Moment in Lachen ausbrechen würdest.”
    “Ich kann nichts dafür”, erwiderte Susannah. “Du siehst nur so glücklich aus.”
    “Du bist so eine Romantikerin.”
    Das stand außer Frage. “Du auch.”
    “Ich weiß … Ich wünschte, Dave würde sich nicht so viele Gedanken darüber machen, was die anderen Leute denken.” Sie verzog das Gesicht. “Zuerst habe ich mir ja auch Sorgen gemacht, aber jetzt ist es mir total egal.”
    “Er will dich nicht in eine peinliche Lage bringen.”
    Carolyn zuckte mit den Schultern. “Er bleibt nie lange an einem Ort”, erklärte sie. “Ich habe gesagt, ich würde das akzeptieren. Wenn er meint, gehen zu müssen, geht er einfach. Ich werde ihn sowieso nicht aufhalten können.”
    “Was ist mit der Möglichkeit, dass er ein Exhäftling sein könnte? Macht dir das keine Sorgen

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