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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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einer ungeduldigen Geste, zu Roy gewandt.
    »Oh, nein«, sagte Roy mit unaufrichtiger Höflichkeit. »Nach Ihnen.«
    »Seis drum«, sagte Hoover. Er faltete die Hände, wandte sich an den Kellner und sagte: »Gern Se mir ne Kelle vom Tim-ball Fronicke. Artischockenherzen. Dazu weiche Rüben und warmen Meerrettich. Den zweiten Gang kann ich gleich mitbestellen: den scharf gegrillten Stör... oder, ach, lieber die »Brassen auf dem Nest von Schalotten*. Mineralwasser und noch etwas Wein.«
    Der Kellner nickte und wandte sich Roy zu. »Und Sie, Sir?«
    »Ich denk, ich nehm den Salat du Chef aux Amandes.«
    »Und wie möchten Sie ihn angemacht -?«
    »Och, »Tausend Inseln*«, sagte Cohn. »Ratafia und Sago.«
    »Sofort, Sir.« Der Kellner zeigte auf Roys leeres Glas. »Hätten Sie gern noch einen Gin Tonic?«
    »Nur so glibbriges Grünzeug, das ist alles?« sagte Hoover. »Sie tun ja wien Scheißkarnickel fressen, Roy.«
    »Je nun«, sagte Roy und reichte dem Kellner seine Speisekarte, »ich kann mich ja immer noch mit Ihrem Fischschwanz bedienen...«
    Ausblende und Schnitt zum Leihschein.
    »Was ist Tim-ball Fronicke?« fragte Joan.
    »Timbale Véronique, denk ich«, sagte Jerry Gant. »Un-Babel tut sich etwas schwer mit fälsch ausgesprochenen fremdsprachlichen Ausdrücken, »Eine Art warme Geflügelpastete, mit Bé-chamelsauce Übergossen und mit Kalbsbries, Lammhirn, weichgekochten Eiern und Trüffelscheiben garniert.« Er klopfte sich auf den Magen. »Macht dick.«
    »Na, das scheint ja der richtige Ton zu sein«, meinte Kite. »Was kann denn dann die andere Lösung sein, die er rausgebracht hat?«
    »Sehen wir mal«, sagte Jerry. Er tippte: Start Betavideo M/Un-Babel Entzerrung B. Entzerrung B war.., anders.
    »Außerparlamentarische Verfügung«, sagte der blaubesmo-kingte Kellner. Die Herren wirkten unentschlossen, also redete der Kellner weiter, während Cohn und Hoover beide gleichzeitig zu sprechen anfingen: » »Basis-Steuerbefehl -« »Ermächt -« »- ig-« »- ungs -« »- Kode vier -« Ein verlegenes Schweigen.
    »Acht sieben«, sagte Hoover mit einer ungeduldigen Geste, zu Roy gewandt.
    »Oh, neun«, sagte Roy. »Acht Sieben.«
    »Zwei null«, sagte Hoover. Dann faltete er die Hände, wandte sich an den Kellner und sagte: »Gern Se mir ne Welt voll Idealnigger. Asoziale ausmerzen; desgleichen Krüppel und Abnorme, Häretiker und vaterlandslose Gesellen. Es darf Sie um Gotts willen nicht stören, notfalls die Rasse restlos auszurotten. Um so besser wird die neue dann sein.«
    Der Kellner nickte und wandte sich Roy zu. »Und Sie, Sir?« »Geschenkt! Ich nehme dem Staat das Heft aus der Hand.« »Und wie hatten Sie sich das gedacht?« »Durch tausend ironische ... Strafanträge«, sagte Cohn. »Auf ein Wort, Sir«, sagte der Kellner und zeigte auf Roys leeres Glas. »Was verstehen Sie unter >ironisch    »Wenn Ihre liebsten Uberzeugungen zu nichts zerfallen«, sagte Hoover, »haun Sie sie denen in die Kommunistenfresse, Roy.«
    »Werd ich tun«, sagte Roy und reichte dem Kellner seine Speisekarte. »Ich kann jeden weichkochen - das liegt ganz bei Ihnen...«
    Ausblende und Schnitt. Der Mechanische Bleistift schrieb: NYPL/ 171.303 607 949 6.
    »Hmm«, sagte Jerry Gant. »Hmm. Tja.« »Spiels noch mal ab«, sagte Joan.

15
    Lassen Sie uns damit beginnen, daß wir uns der Wahrheitverpflichten: sie zu sehen, wie sie ist, und sie auszusprechen, wie sie ist - die Wahrheit zu finden, die Wahrheit zu sagen und mit der Wahrheit zu leben. Genau das werden wir tun.
    Richard Milhous Nixon, in der Dankesrede anläßlich seiner Ernennung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten, 1968

    Ich möchte ein Pferd werden.
    Elisabeth II. im Alter von sieben Jahren über ihre Zukunftspläne
Der Stamm, der nicht die meisten ist
    D ie »Yabba-Dabba-Doo« war bei Sonnenuntergang zum Auslaufen bereit. Morris' Vorbereitungen für die gewaltarme Kriegführung hatten sich als ein Klacks erwiesen: Alles, was er an Material und Gerät benötigte, befand sich entweder bereits an Bord des U-Boots oder war im Lagerraum der Piratenbucht vorhanden, und als Philo sich mit seinem Ersten in Verbindung setzte, meldete sich dieser schon aus Liberty Island. Das wirkliche Problem war, die restlichen Besatzungsmitglieder wieder zusammenzukriegen, die partout nicht auf ihre Beeper reagierten. Lexa Thatcher und Ellen Leeuwenhoek klapperten in ihren jeweiligen Autos die Stadt stundenlang ab, jede auf der Jagd nach sechs der zwölf fehlenden

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