G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke
Außenseiter-Präsidentschaftskandidat? Der, der glaubt, die Legislaturperiode sei das, was seine Frau einmal im Monat kriegt?«
Walter nickte. »Rush Limbaugh soll über die Festivitäten wegfliegen und seinen Senf dazu geben.«
»Das ist doch Fitzelkram!« rief Ellen Leeuwenhoek aus.
»O nein«, sagte Dan. Das ist Berichterstattung gemäß CNN-Beschluß von 34. Sehr gründlich recherchiert.«
»Das ist Fitzelkram«, sagte Lexa. »Und mir geht derweil heute nachmittag eine brandheiße Story baden, hundert Seemeilen vor der Küste ...«
»Was für ne brandheiße Story?« fragte Walter.
»Eine Seeschlacht. Philo Dufresnes U-Boot tritt gegen einen Verband von vier, möglicherweise fünf Söldnerschiffen an.«
»Eine Seeschlacht!« Dans Augen leuchteten auf. »Walterl Bildmaterial! Wir können die neuen intelligenten Kameras einsetzen ...«
»Wenigstens zwei ausländische Mächte sind in die Sache verwickelt«, fuhr Lexa fort. »Geben privaten amerikanischen Geschäftsinteressenwiderrechtlich militärische Unterstützung.«
»Und Sie haben unabhängige Quellen, die das Ganze bestätigen?« fragte Walter.
»Nein«, sagte Lexa. »Deswegen brauche ich ja das Luftschiff. Ich hab einen Zeitpunkt und einen Ort. Die Bestätigung will ich mir selbst holen, mit eigenen Augen.« Sie sah Dan an. »Oder mit einer Kamera ...«
»Walter...« flehte Dan.
»Das ist Bockmist«, sagte Walter. Er durchbohrte Lexa mit einem strengen Blick. »Entschuldigen Sie den Ausdruck, Miss, aber Sie tischen uns da einen gewaltigen Bockmist auf.«
Lexa beschloß, es zu riskieren: »Teils«, räumte sie ein. »Aber da findet eine Schlacht statt, und es wird eine bessere Story als alles, was Preston Hackett zu bieten hat, wenn ihm nicht grad ein Satellit auf den Kopf fällt.«
»Hmmpf!« sagte Walter.
»Aber natürlich, wenn Sie meinen, politischer Fitzelkram sei das, was es bringt...«
»Teufel«, knurrte Walter. Dann entschloß er sich. »Dan?«
»Ja, Walter?«
»Hol mal den Chef vom Bodenpersonal der >Jane< her. Sag ihm, ich müßt mit ihm reden. Und erinner ihn auf dem Weg hierher daran, daß er mir einen Gefallen schuldet.«
»Sofort, Walter.«
»Und, Dan?«
»Ja, Walter?«
»Laß die Knarre hier.«
Süße Sechzehn
Kite kehrte mit einem Kavalleriesäbel, einem Sortiment Schlagringe und einem Derringer mit Perlmuttgriff in die Küche zurück; Joan brachte einen Kirschholzkasten von der Größe eines geschlossenen Puff-Spielbretts an.
»Meine Güte«, sagte Kite, als Joan den Deckel hob. Die zwei identischen Faustfeuerwaffen, die sich in dem Kasten befanden, waren die größten, die sie je zu Gesicht bekommen hatte, und das wollte schon einiges heißen. »Wollen wir ein paar Flugzeuge runterholen oder lediglich ein Loch in eine Backsteinmauer schießen?«
»Damit könnten wir beides«, sagte Joan. »Browning-Automa-tic-Handkanonen, Kaliber .70. Die überpowertste Faustfeuerwaffe der Welt.« Sie wägte eine in der Hand ab. »Die habe ich zu meinen süßen Sechzehn von Gordo Gambino geschenkt bekommen.«
»Gambino?« sagte Kite. »Hast du auch Beziehungen bei der Mafia?«
»So ungefähr. Gordo wohnte in Süd-Philly direkt neben uns, als ich so in dem Alter war. Er war früher ein kleinerer Kredithai gewesen, aber dann ist er aus dem Geschäft ausgestiegen, nachdem ihm ein Kunde ein Messer zwischen die Beine gesteckt hat. Durch das Erlebnis ist er erheblich sanftmütiger geworden.«
»Kann ich mir denken.«
»Er und Mom haben eine Zeitlang so ne platonische Abälard-und-Heloise-Affäre gehabt. Als der vielversprechende Wildfang, der ich war, mußte ich den Sohn abgeben, den Gordo niemals haben konnte. Er hat mir Baseball beigebracht.«
»Und mit Kanonen umgehen.«
»Die Schießübungen waren unser Geheimnis. Mom hätte es selbst in ihren umgänglichsten Momenten nicht gutgeheißen.«
»Weißt du, Joan«, sagte Kite, »je mehr ich über deine Vergangenheit erfahre, desto nachvollziehbarer wird mir dein grundsätzlicher Problemlösungsansatz.«
»Behalt deinen Colt als Reserve«, sagte Joan und schob eine Handkanone und zwei leere Magazine über den Tisch. »Ich hab auch Explosivgeschosse«, fügte sie hinzu und stellte eine Pappschachtel neben die Magazine.
»Nicht auch von deinen süßen Sechzehn, hoffe ich«, sagte Kite, noch erstaunter.
»Nö«, sagte Joan. »Büromaterial. Fatima Sigorski hat mal versehentlich zweitausend Schuß von dem Zeug bestellt, da hab ich ein paar mitgehen lassen.«
»Meine Güte«, sagte
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