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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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zwirbeln.
    Gimel. Volltreffer. »Okay, Philo. Wieder rauf!« »Ich hoffe, du weißt, was du tust... Osman! Alle Tanks lenzen!«
    Die »Yabba-Dabha-Doo« beendete abrupt ihre Tauchfahrt und schlug einen Aufwärtshaken. Norma Eckland spürte, wie ihr alles hochkam, und preßte sich eine Hand vor den Mund, um das Tischdisplay nicht zu versauen. Plötzlich wurde das Strömungsrauschen, das Asta Wills über Sonar hereinbekam, von Propellergeräuschen übertönt. »Christus!« schrie sie. »Die sind direkt hinter uns!«
    Zwei Sekunden später traf der Spitzenpiranha den Marlin. Da ihm der kluge Gefechtskopf der Chandelle sauvage fehlte, explodierte er beim Aufprall. Weitere Explosionen folgten fast unmittelbar, und das Treibnetz knatterte über eine Länge von gut fünfhundert Metern wie ein ins Meer geworfener Teppich von Krachern. Die »Yabba-Dabba-Doo« ließ die Gefahrenzone hinter sich, durcheinandergerüttelt, aber unbeschädigt.
    »Ja!« schrie Morris und hob das dreidel an seine Lippen. »Ja!«
    »Zahlreiche Detonationen achtern«, sagte Asta Wills. »Ich arbeite noch an einer Zählung, aber wenn uns in den nächsten dreißig Sekunden nichts trifft, würde ich sagen, wir haben sie alle erledigt.«
    »Wir habens geschafft!« sagte Philo. Er beugte sich vor und boxte Morris gegen die Schulter. »Wir habens geschafft!«
    »Pingen im Wasser, backbords und steuerbords!« sagte Asta.
    Das Lächeln erstarb Philo auf den Lippen. »Was?«
    »Chandelles sauvages im Wasser, auf beiden Seiten. Torpedos sind nah und gehen auf Kollisionskurs ...«
    »Osman!«
    »Spar dir die Mühe«, sagte Asta und nahm die Kopfhörer ab.
»City of Women«
    »Zwei weitere Explosionen«, sagte Gwynhefar Matchless.
    »Haben sie das Boot erwischt?«
    »Kanns noch nicht sagen, Käptn ... Augenblick ... Geheul hat aufgehört, Propellergeräusch hat aufgehört. Heftige Turbulenzen im Wasser, und ich empfange Rumpfknirschen, sinkend.«
    »Das wars dann«, sagte Dasher MacAlpine.
    Sie warteten. Gwynhefar Matchless verfolgte die letzte Tauchfahrt der »Yabba-Dabba-Doo«.
    »Weiteres Knirschen ... Sinkgeschwindigkeit steigend ... Sekundäre Explosionen ... Starke Sauggeräusche, von Kontakt ausgehend. Klingt so, als habe gerade ein ganzes Rumpfsegment nachgegeben ... Rumpfimplosion und Zerfallsgeräusche.« Matchless rückte sich die Kopfhörer zurecht, bevor sie weiterredete. »Kontakt ist zerstört, Käptn.«

Elektrizität

19
    Der Zorn der Konstrukteure war mit einem Schlage verraucht und lähmendes Entsetzen trat an seine Stelle, denn jetzt begann die Maschine tatsächlich Nichts zu erzeugen, und zwar auf folgende Weise: Sie schaffte der Reihe nach die unterschiedlichsten Dinge aus der Welt, die augenblicklich aufhörten zu existieren, so als habe es sie nie gegeben. Für immer beseitigt waren bereits die Nacktigallen, Naseweischen, Nautiliaden, Nettressen, Nonnenblumen, Nonstopfüßler und Nuckelspechte. Zeitweise hatte es den Anschein, als vermehre und addiere sie, statt zu reduzieren, denn sie beseitigte. der Reihe nach: Niedertracht, Nonkonformismus, Nonsens, Nausea, Nekrophilie und Nepotismus. Nach einiger Zeit jedoch wurde die Welt um Trurl und Klapauzius zusehends leerer und ärmer.
    »Um Himmels willenl« stöhnte Trurl. »Wo soll das hinführen?«
    »Mach dir keine Sorgen!« sagte Klapauzius. »Du siehst doch, sie produziert ja nicht das Universelle Nichts, sondern nur die Nichtexistenz aller Dinge, die mit n beginnen, daher wird nichts weiter passieren, eben weil deine Maschine absolut nichts taugt!«
    Stanislaw Lern, Kyberiade
Keine Ausflüchte mehr
    E ine Frau wird der Ketzerei bezichtigt«, sagte der Android Floover. »Sie wird nach Rom vor den Großinquisitor gebracht, verhört und für schuldig befunden. >Heute ist Sabbat<, sagt der Inquisitor zu der Frau. >Den nächsten wirst du nicht mehr erleben. Ich verurteile dich zum Tod auf dem Scheiterhaufen, und das Urteil soll kommende Woche im Morgen-grauen vollstreckt werden. Doch weil geschrieben steht, daß kein Mensch die Stunde seines Todes wissen solle, verfüge ich des weiteren, daß dir der Tag deiner Hinrichtung nicht im voraus mitgeteilt werde; so daß dein Tod, wenn er kommt, ebenso überraschend sei, wie er gewiß ist. <
    Der Hauptmann der Päpstlichen Garde führt gerade die Frau in ihre Zelle zurück, als er bemerkt, daß sie lächelt. >Wie kannst du guter Dinge sein<, fragt er, >da dich doch ein grausamer Tod erwartet und anschließend die ewige Verdammnis?«
    >Ich glaube

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