Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith
losgeschickt, um
einen feindlichen Großangriff von fünfzig feindlichen Sturzkampfbombern und
Begleitjägern abzufangen. Acht weitere Jäger und sechs Marodeure verstärkten
die vier Staffeln im Laufe des Gefechts noch. Die im Norden stationierten
Flugabwehrkanonen Cirenholms feuerten, was das Zeug hielt.
Die
Luftschlacht dauerte achtundvierzig Minuten und war ein brutales Gemetzel. Die
feindliche Armada wurde vollkommen zerschlagen, bevor auch nur eine Bombe auf
Cirenholm abgeworfen werden konnte. Sie verloren dreiunddreißig Flugzeuge. Die
Phantiner verloren sechs, darunter das vielfach dekorierte Flieger-Ass Erwell
Costary. Luftwaffenleutnant Larice Asch erhöhte die Anzahl der in ihrer Laufbahn
insgesamt abgeschossenen Feindflugzeuge um weitere vier, was sie zu einem der
wenigen weiblichen phantiner Asse machte, und Luftwaffenoffizier Febos Nicade
gelangen sogar sieben Abschüsse.
Ornoff
verlieh ihm den Silbernen Adler. Es dauerte Stunden, bis sich die vielen
Kondensstreifen und Rauchwolken nach der gewaltigen Luftschlacht aufgelöst
hatten. In den Hangars Cirenholms arbeiteten Munitoriums-Angestellte, imperiale
Gardisten und freiwillige Helfer aus der Zivilbevölkerung schichtweise, um den
gigantischen Zustrom von Material zu entladen, zu registrieren und zu
verstauen. Einige der Barken aus Hessenville brachten auch Proviant und
medizinische Güter für die Verwundeten.
Am
Nachmittag des 221., ungefähr um die Zeit, als Caffran aus der Haft entlassen
wurde, waren fünf Trupps der Geister unter Aufsicht des Munitoriums damit
beschäftigt, Kisten aus dem Frachtraum einer Barke zu laden und auf Karren
gestapelt zu einem Sub-Hangar zu fahren.
Rawne
hatte seinen Adjutanten Feygor mit der Oberaufsicht betraut, auch um zu
gewährleisten, dass sich die Geister das Beste aus dem vorhandenen Inventar an
Autokanonen und Raketenwerfern aussuchen konnten. Alles war ein Durcheinander
ratternder Karren, lauter Stimmen, surrender Winden und Maschinenlärm. Die
Geister hatten die Jacken ausgezogen und schwitzten kräftig, während sie die
beladenen Karren zum Sub-Hangar rollten, um sie dann unter Johlen und Gelächter
leer wieder zurückzufahren. Der Sub-Hangar sah langsam aus wie der wahr
gewordene Traum eines irren Heerführers. Auf dem Boden wechselten sich Reihen
mit Munitionskistenstapeln mit solchen aus sorgfältig gelagerten Raketen ab. An
einer Wand standen dick bereifte Transportkarren mit frisch lackierten Bomben
und Raketen für die Befestigung unter den Tragflächen der Flugmaschinen.
Einige
der Männer hatten der Versuchung nicht widerstehen können, ihre Namen auf die
Sprengköpfe zu schreiben oder auch Sprüche wie »Eine von den Geistern« oder
»Leb wohl, du Feth« oder »Wenn du das lesen kannst, schrei«. Andere hatten zahnbewehrte
Mäuler aufgezeichnet und die Raketen dadurch in Zähne fletschende Raubtiere
verwandelt. Wieder andere hatten die Bomben rührenderweise dem Feind als
Geschenke von gefallenen Kameraden gewidmet.
»Uns
geht langsam der Platz aus«, sagte Brostin zu Feygor, während er sich den
Schweiß von der Stirn wischte.
Feygor
nickte. »Machen Sie einfach weiter. Ich kümmere mich darum.« Er machte sich auf
die Suche nach einem Munitoriumsbeamten, der sich einverstanden erklärte, den
nächsten Sub-Hangar in der Reihe zu öffnen.
Feygor
nahm Brostin mit, und gemeinsam öffneten sie die Schiebetüren zur nächsten
Lagerhalle. Sie passierten die Soldaten Pollo und Derin, die gerade einen
Karren mit Kisten voller Granaten in einen rückwärtigen Flur schoben.
»Wohin
wollt ihr damit?«, fragte Feygor.
»In
den Flur«, erwiderte Pollo, als sei es eine dämliche Frage. »Es wird zu voll
hier drinnen ...«
Feygor
schaute in den düsteren Verbindungsflur hinter dem Hangar. An einer Wand hatten
die Arbeitsmannschaften bereits neun Wagen mit Munition aufgereiht.
»Ach,
Feth ... das ist falsch hier«, brummte Feygor. »Fahrt das wieder in den Hangar.
Alle Karren.«
Die
beiden Männer stöhnten.
»Holt
ein paar der anderen zu Hilfe. Die Sachen werden in dem Sub-Hangar hier
gelagert«, sagte Feygor, indem er auf die neu geöffnete Lagerhalle zeigte. »Wie
kommt ihr bloß auf die Idee, das hier wäre ein guter Lagerplatz für das Zeug?«
»Wir
sind einfach den anderen gefolgt«, sagte Derin.
»Was?«
»Den
Männern vor uns. Sie hatten einen vom Munitorium bei sich und schienen zu
wissen, was sie tun.«
»Geht
zu dem Kerl da drüben und schickt ihn zu mir«, schnauzte Feygor und zeigte
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